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Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft beim Neujahrsempfang. Fotos: Opperer SEITE 2 WERBE-ANZEIGER SAMSTAG, 29. JÄNNER 1994 Neuj*ahrsempfang der Wirtschaftskammer Vergangenen Donnerstag fand im Festsaal der Wirtschafts- kammer Kitzbühel der Neujahrsempfang der Wirtschaft des Be- zirkes statt. Der Einladung waren wieder zahlreiche Persönlich- keiten aus Politik und Wirtschaft, Gendarmerie und Bundes- heer, Tourismusverbandsobmänner, Kammerfunktionäre und eine Reihe führender Unternehmer aus dem Bezirk gefolgt. Von Engelbert Opperer Die Europäische Union steht .. vor der Tür. Hier wird es sicher Der besondere Gruß des Be- einige Schwierigkeiten und zirksstellenobmannes KR Carl Nachteile für Bereiche geben. Hofinger galt neben den Politi- Aber die Vorteile des großen kern des Bezirkes auch Wirt- Marktes überwiegen letztlich schaftskammer-Präsident Dr. entscheidend. Vor diesem kurz Hansjörg Jäger und Direktor Dr. skizzierten Hintergrund, der kei- Werner Plunger. nen Anspruch auf Vollständig- Nach einer kurzen politischen keit erheben kann und will, muß Rückblende auf das Jahr 1993 Osterreich, Tirol und nicht zu- hielt der Bezirksstellenobmann letzt unsere Region ihre Strate- folgende Festansprache: gien aufbauen. "Im wirtschaftlichen Bereich Hier geht es in erster Linie zeigt sich, daß viele unserer In- darum, die eigenen, guten Mög- dustrien ihre Produktion in die lichkeiten unseres Landes nicht Billiglohn-Nachbarländer Slo- zu verspielen. Gerade die wirt- wenien, Ungarn, Tschechien schaftlich schwierigen Zeiten usw. verlegen müssen, um über- zeigen mit Deutlichkeit, daß die haupt noch wettbewerbsfähig kleineren, überschaubaren, zu sein zu können. uns besser passenden wirtschaft- Unser wichtigster Nachbar lichen Strukturen in der Lage Deutschland stöhnt unter den sind, Krisenzeiten zu überstehen. Kosten der Wiedervereinigung. Unabhängig davon sind sie auch Die Skandale der italienischen gesellschaftspolitisch unver- Großparteien werden in den sich zichtbar. Der Handel ist weit abzeichnenden Neuwahlen die- mehr als nur ein Geschäft. Er ist sen gewaltige Einbrüche bringen das kommunikative Bindeglied und die Extremen links und rechts zwischen den Menschen und stärken. Die Märkte um uns her- gelebter, praktizierter Kultur. um schmelzen. Dies alles macht Supermärkte sind ein kultur- die wirtschaftliche Landschaft politischer und verkehrspoliti- nicht übersichtlicher. Die Wirt- scher Wahnsinn. Nirgends in schaft braucht jedoch berechen- Europa gibt es diese Ballung von bare Fakten. Handelsflächen, diese Konzen- Obmann KR Can Hofinger stößt auf ein gutes Jahr 1994 an. tration von Handelsketten. Ni:- gends verdienen aber auch die Unternehmer im Handel sc we- nig wie in Osterreich. Diese Fachmärkte an den Ortseingän- gen und auf der grünen Wiese saugen die Frequenzen aus der- Orten. er Orten. Wir müssen uns darum kümmern, daß diese Frequenz wieder in die Orte hineinkommt Denn - stirb: der Handel, stirbt die Gastronomie. Ich sehe hier schon eine sehr große Aufgabe unserer Wir- schaftskammer. Diese wir- schaftliche Erneuerung der Orts- kerne mit aller Macht zu forcie- ren und den Gemeinden die e- sellschaftspolitische Bedeutung bewußt zu machen. Wo wir heute stet-er, war -.'oi ein paar Tagen die Hölle los. Oder der "Pressehimmel", wie man will. Alles was in der Sport- presse Rang und Namen hatte, war hier vertreten, um über das Hahnenkammrennen zu berich- ten. Die bestens funktionieren- de, mit Herz und Hirn ausgestat- tete Organisationsmaschine Ski- club Kitzbühel hat es wieder großartig geschafft. Unser Kom- pliment und Gratulation. Nur - auch diese Organisations- maschine wäre, wie im Jahr zuvor, im Schlamm stecken geblieben, gäbe es nicht den Wirtschaftskörper Bergbahn AG Kitzbühel, der in Zusammenar- beit mit dem Wirtschaftskörper Tourismusverband und der Stadt- gemeinde Kitzbühel durch den Bau der Schneeanlage die Ver- anstaltung erst ermöglichte. Die Auswirkung einer weiteren Ab- sage brauche ich diesem Publi- kum nicht zu erläutern. Wir sind mit Recht stolz auf unsere Region. Auf dieses mit so vielen großartigen Bereichen gesegnete Gebiet. Eine Land- schaft, schön und fruchtbar, die natürlich auch die Leute prägt. Wir sind kein verschlagenes, sondern ein offenes, lustiges und herzliches Volk. Deshalb kom- men die Gäste so gerne zu uns. Seit Jahren weisen wir auf die Bedeutung unserer Bauern hin. Aber auch auf ihre Verpflich- tung, die Möglichkeiten des Marktes auszunützen. Die Re- gion ist in der Lage, die Produkte unserer Bauern zu Preisen abzu- nehmen, die für die Bauern auch attraktiv sind. Aber die Bauern müssen sich um die entsprechen- de Logistik und Zusammenar- beit mit dem Einzelhandel küm- mern. Die regionale Bauernecke gehört in jeden Feinkostladen. Die Bauern müssen sich bewußt werden, daß man nicht immer mit "3 die Rechten" und "Trumpf Sau" karten kann. Ich bin über- zeugt, daß die EG diese Vorha- ben beschleunigt. Denn billige Milch, haben die mehr wie wir. So schließt sich dann auch der Kreis. Wir stellen mit Freude fest, daß wir inmitten des Europa unsere große Bedeutung und unsere Möglichkeiten haben, wir müssen sie nur nutzen. Es muß uns gelingen, die Energien, die in so reichem Maße gerade in unse- rer Region sind, zu bündeln, die Interessen der Region aufeinan- der abzustimmen. Dann haben wir die starke Wirtschaft in einer starken Region".
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