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Der scheidende Obmann Josef Hechenbichler gratuliert seinem Nachfolger Johann Nagele, daneben Stellvertreter Josef Heim und BLK-Sekretär Ing. Hans Staffner (von links) Foto: Opperer SEITE 36 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 24. DEZEM3ER 1994 Im nächsten Jahr soll es mehr "Ausstellungsstraßen" geben dorf den Kindergarten besuch- ten. Mit Dias und amüsanten Sprüchen stellten sich die fast vollzählig erschienenen Jungbür- ger/innen vor. Im nächsten Teil referierte Iris Brandstätter zum Thema 'Wir und Oberndorf". Die Aussagen zeigten ganz deutlich, daß den Jungbürger/innen Oberndorf als Wohnort und Heimat sehr am Herzen liegt. Als nächstes mußte LH-Stv. Herbert Prock Rede und Antwort stehen, er mußte auf die vorbe- reiteten Fragen (Flinserl und 3 Tage-Bart, Sparpaket, Was tun Sie für die Jugend? usw.) aus- führlich antworten. Da sich durch seine Tätigkeit als Landtagsabgeordneter eine unzumutbare, arbeitswirtschaft- liche Belastung ergeben hat, legt BM Josef Hechenbichler mit Jah- resende seine Funktion als Obmann der Bezirkslandwirt- schaftskammer Kitzbühel zu- rück. Die Wahl der neuen Kam- merführung erfolgte bei der Vor- standsitzung am 19. Dezember im "Penzinghof" in Oberndorf. Zum neuen Kammerobmann wurde der Bürgermeister von Brixen, Hans Nagele, Pfisterer- bauer, gewählt. Er ist Absolvent der Landeslehranstalt Rotholz, war Jungbauernobmann, Orts- bauernobmann und seit Jahren Gebietsobmann des Tiroler Bau- embundes und Kammervorstand bzw. Bezirkskammerobmann- Stellvertreter. Zu seinem Stell- vertreter wurde der Einwallbau- er Josef Heim aus Kirchdorf ge- wählt, bekannt auch als Obmann der Molkereigenossenschaft St. Johann. Schließlich überreichten LH- Stv. Prock und BM Hans Schweigkofler als Erinnerungs- geschenk die wunderbare Obem- dorfer Dorfchronik. Alle waren schon bereit zum Sturm auf das Buffet, da riß Georg Lichtmann- egger mit seinen G'stanzln die Besucher zu einem Riesenap- plaus hin. Erst spät in der Nacht endete die einzigartige Jungbürgerfeier. Alle waren sich einig: Eine solche Jungbürgerfeier hat es in Oberndorf noch nie gegeben. (_Denkpause _. D Wie der neue Bezirkskammer- obmann erklärte, wird es einen nahtlosen Übergang geben, denn mit den Ansichten seines Vor- gängers ist er sich ziemlich einig. "Seine Anliegen sind schon seit Jahren auch die meinigen" er- klärte dazu der 48jährige Kam- merobmann Johann Nagele. Der Vorstand der Bezirkslandwirt- schaftskammer Kitzbühel hat für die neue Funktionsperiode eine klare Zielvorstellung erarbeitet und versucht, diese auch umzu- setzen. Dabei wurden folgende Grundsätze in den Mittelpunkt gestellt: Chancengleichheit, Chancengerechtigkeit nach innen und außen sowie Verständnigs und Solitarität innerhalb der Bauernschaft und gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen. Auf eine enge Zusammenarbeit mit allen bäuerlichen Funktionä- ren, der Bäuerinnenorganisation und der Landjugend/Jungbauern- schaft wird besonderer Wert gelegt. Die "Tiroler Ausstellungsstras- sen", eine Initiative der Tirol Werbung mit Unterstützung der Tiroler Landesregierung und von Tourismusverbänden und betei- ligten Städten und Dörfern, hat nicht nur das erste Jahr überstan- den, sondern zieht in den näch- sten Jahren ein Konzept durch, das in Tirol eine Neuerung in höchstem Grad ist. Einmal gibt das Konzept zu, daß Kunst in Tirol nicht nur aus der Landes- hauptstadt und einigen Fixpunk- ten in der Umgebung besteht, weshalb 77 Orte einbezogen wurden, zum anderen hat man eine innovative Art nach dem Motto gefunden: Nicht das Kunstwerk zum Betrachter, son- dern den Betrachter zum Kunst- werk! Im nächsten Jahr werden Ausstellungsstraßen durch das Land für Barock und Rokoko eröffnet, 1996 folgen die Kultur- beflissenen den Spuren des Kai- sers Maximilian. Die "Startstraße" war die Go- tik. Da im wissenschaftlichen Beirat u. a. Museumsdirektor Dr. Gert Ammann, die Kulturamts- leiterin Dr. Helg Arnold-Ottl und Landeskonservator Dr. Franz Caramelle sind, war gewährlei- stet, daß eine gründliche Aufar- beitung für den Katalog erfolgt. Allein das umfassend bebilderte Werk ist als Standardwerk anzu- sehen. Die Ausstellungsstraße Gotik besteht weiter. Sie hat eine Ta- gesroute von Kufstein über Ebbs nach St. Adolari am Pillersee und weiter nach Kitzbühel, wo Stadt- bild, Kirchenhügel und Kathari- nenkirche als Ziele angegeben werden. Miterwähnt sind, ob- wohl nicht gotisch, der Bienen- lehrpfad in St. Ulrich und der Wildpark in Aurach. Im Jahr 1995 werden Barock und Rokoko einbezogen. Hier hat Tirol bedeutende Beispiele ei- genständiger künstlerischer Ausdrucksformen zu bieten. Genügten im Bundesland neun Routen für die Gotik, sind für das Kennenlernen der beiden folgen- den Stilepochen elf Routen zu insgesamt rund 110 bedeutenden Kunstdenkmälern erforderlich. Mit Hilfe eines reich illustrierten Katalogs, der wieder fachliche Kompetenz mit den praktischen Anforderungen eines Kunstfüh- rers verbindet, soll der Besucher zu der ihm genehmen Zeit unter- wegs sein können. Bei der Zu- sammenstellung wurde, wie Dr. Eva Schubert betont, "der beson- Auch der Kitzbüneler Kirchen- hügel mit Pfarr- und Frauenkir- che gehört zur Ausstellungsstrw- se Foto: Opperer dere kunstlzi storische Charakter der jeweiligen Route berücksich- tigt." Ein weiterer Aspekt ist die Kunstlandschaft Tirol h der Gemeinschaft mit den europäi- schen Nachbarstaaten. Und wie schaut es konkre mit dem Sehenswertesten aas Barock und Rokoko im Bezirk aus? Route VIII beginnt in Ra:ten- berg, wo im Augustinermuseum schon eine Vielzahl von Schau- stücken vereinigt sind, sie ftbrt nach Hopfgarten (Pfarrkirche), Brixen (Dekanatskirche) und nach Kirci±erg i:Wallfahrl am Kirchanger). Abstecher werden vorgeschlagen zur Pfarrkirche Itter und nach Kitzbühel (Frau- enkirche und Johann-Neporiuk- Kapelle). Die Route IX "Um den Wilden Kaiser" startet in Söll nc füit über Eilmau nach St. Johanr, wo Dekanatskirche, Antoriuslap&- le und Weitauer Kirche als we- sentliche PLnkte angege Den sind. Einen Abstecher wert ist den Planern noch die Johain-N-pc'- muk-Kapelle in Fi•berbrunri. Das Glanzlicht ist aber die Stampfan- gerkapelle in Söll am Fuß der Hohen Sahe. Für die Benützung der "Tiroler Ausstellungsstraßen" braucht man weder Maut noch angemie- teten Führer. Empfehlenswert ist der Kauf des Katalogs. Vielleicht entdecken über die Touristen auch Einheimiscie bslang zu wenig beachtete "Highlighls" der Baukunst, dr Plastik und der Malerei im eigenen Land. flRedaktionssch1uß 1 Dienstag 12 Uhr J BM Hans Nagele - neuer Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer
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