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TVB-Obmann Sigurd Bartenstein (rechts) mit einem Teil der Aufsichtsräte Foto: Opperer SEITE 8 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 24. DEZEMBER 1994 Kitzb Ü heler sind mit dem Touri smusverband zufrieden Nur wenige Besucher bei der Vollversammlung im Wirtschaftskammersaal + Sämtliche Beschlüsse wurden einstimmig gefaßt KITZBÜHEL. Die Kitzbü- heler scheinen mit der Arbeit ihres Tourismusverbandes sehr zufrieden zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, daß bei der kürzlich im Festsaal der Wirtschaftskammer Kitzbühel abgehaltenen Vollversamm- lung nur 65 (!) Personen er- schienen waren und daß sämt- liche Beschlüsse einstimmig gefaßt wurden. Viel dazu bei- getragen dürfte auch die exak- te Vorarbeit haben, denn in der jedem Mitglied zugegan- genen Einladung waren die wichtigsten Punkte ausführlich abgedruckt. Von Enge Wert Opperer Oder ist der Grund darin zu suchen, wie der Aufsichtsrats- vorsitzende Hansjörg Schlechter in seinem Bericht treffend er- wähnte, "daß unser öffentliches Interesse auf kleine Kreise und Wirtshausstammtische limitiert ist". Schlechter führte weiter aus: "Wenn man die letzten Jahre passieren läßt, so scheint es leich- ter zu sein ‚ Projekte zu verhin- dern, da ja der Populismus eini- gen Politkern wichtiger erscheint, als über das Gesamtwohl objek- tiv, sachkundig und auch wirt- schaftlich zu entscheiden." Hier gibt Schlechter seinem Aufsichts- ratskollegen KR Gerhard Resch recht, daß wir derzeit auf dem besten Wege sind, daß Kitzbühel die erste Museumsfremdenver- kehrsstadt Osterreichs wird. Er appellierte hier insbesondere an den Bürgermeister und den Gemeinderat, nicht in polemi- sierter Form die Ökonomie und Ökologie gegenüber zu stellen und dann Entscheidungen über die Bevölkerung zu treffen. Dem umfangreichen Jahresbe- richt von Obmann Sigurd Bar- tenstein, der in der Einladung des TVB an seine Mitglieder im vollen Umfang abgedruckt ist, folgte der Bericht von Direktor Hermann Fercher über das Mar- ketingkonzept des Tourismusver- bandes. Marketingkonzept Demnach wird der TVB in Zukunft seine Aufgaben genau definieren und seine Dienstlei- stungen straffen, ohne dabei das Wohl des Gastes aus den Augen zu verlieren. Angebotserstellung, Verkauf und Werbung gehören damit zu den Hauptaufgaben des TVB. "Lean Management" be- deutet, daß wir jede Tätigkeit in Frage steilen, alles genau analy- sieren und das Büro, unter Bei- behaltung des Personalstandes, straffen. Freundlichkeit und pro- fessionelle Behandlung des Gast- es stehen dabei an oberster Steile der Prinzipien. Eine gute inner- betriebliche Organisation, ein ausgedachtes Informationssy- stem, kundenorientierte Druck- sorten in sinnvollen Maßstäben und ein starker, qualifizierter Personalkern mit Teamgeist und unternehmerischer Haltung be- stimmen den Erfolg eines mo- dernen Dienstleistungsunterneh- mens. Die Frage ist, welche Gäste wollen wir, für die wir noch das dazupassende Angebot schaffen bzw. verbessern müssen? Zielgruppe: Kongreß-, Ta- gungs- und Seminarteilnehmner. Maßnahmen: Kongreßhaus, 5- Stern-Hotel mit größerer Kapa- zität, 4-Stern-Hotel mit besserer Seminarausstattung. Zielgruppe: Gesundheits-, Beauty- und Fit- neßurlauber. Maßnahmen: Kon- zentration des Angebotes, Ko- operation der Anbieter und ge- meinsames Marketing mit den 4- Stern-Hotels. Zielgruppe: Ver- anstaltungsbesucher. Maßnah- men: Ausbau des Veranstaltungs- programms in vielfacher Hinsicht (Sport, Kultur,Musik, Vereine), Veranstaltungszentrum (Kon- greßhaus), Erweiterung der Nut- zung des Centre-Courts (Bühne). Abschließend unterstrich Di- rektor Fercher nochmals beson- ders die Notwendigkeit einer Zu- sammenarbeit mit der Hotelle- rie, der Gastronomie, des Han- dels, der Bergbahn AG und der Stadtgemeinde. Er richtete dabei an die Stadtgememde das Ersu- chen, immer "pro Tourismus" zu denken und nicht den wichtig- sten Wirtschaftszweig Kitzbü- hels durch hinderliche Maßnah- men und Beschlüsse zu schwä- chen. Die Erstellung des künfti- gen Stadtleitbildes wird sicher- lich einiges dazu leitragen, daß in Kitzbühel mehr an einem Strang gezogen wird. Auf der Tagesordnung stand auch die Beschlußfassung über die Gründung der "Buchungs- zentrale Kitzbühel GmbH" mit einem Stammkapital von minde- stens 500.000 lis maximal 950.000 Schilling, mit einer Beteiligung des Tourismusver- bandes von maximal 30 Prozent. Der Zweck dieser Firma ist eine professionelle Gäslevermittlung mit dem Hauptziel,, daß der bu- chungwillige Gast gehalten wer- den soll. Obwohl unter den Be- suchern - wie man aus den An- fragen hören konnte - noch viel- fach Unklarheit herrschte, wur- de der Beschluß zur Firmengrün- dung einstimmig gefaßt. Ebenso einstimmig erfolgte die Genehmigung der Jahresrech- nung 1993 in der Höhe von 39,6 Mio. Schilling und ies Haushalts- planes für 1995 in der Höhe von 41,4 Mio. Schilling. Aufgrund der umfangreichen und einwand- freien Vorarbeiten gab es zu diesen beiden wichtigen Punk- ten weder Anfragen noch Ein- wendungen. Tourismusjahr 93/94 Und nun noch einige Zahlen zum Tourismusjahr 1993/94. Die Wintersaison 1993/94 verzeichnete 432.796 Nächtigun- gen, was gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 0,07 % bedeutet. Die 398.836 Nächtigungen im heurigen Sommer bedeuten ei- nen Rückgang von genau 7 %. Bei einer Gesamtnächtigungs- zahl von 831.632 bedeutet dies ein Minus von 3,4 % gegenüber dem Vorjahr, was weit unter dem Tiroler Durchschnitt liegt. Inder Nationenwertung lagen im Winter die Deutschen mit einem Anteil von 26 % vor den Österreichern (23 %) und den Engländern (14,5 %). Im Som- mer führten die Gäste aus Groß- britanien mit 28,2 % vor den Deutschen (26,8 %) und den In- ländern (15,5 %). Hiebei waren bei den ersten drei Nationen im Winter zum Teil starke Zunah- men (Deutsche + 8.6 %) und im Sommer Einbußen (Deutsche - 6,9 %) zu verzeichnen.
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