Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Gegen Müllentsorger Tori Widmoser gemeinsam auftreten - eine der Zelse:zungen desAbfallwirtschaftsverbcndes Foo:CSA SAMSTAG, 30. DEZEMBER 1994 LOKAL-ANZEIGER SFrw 7 Bichlach: Bauern fühlen sich wegen Ton überrumpelt OBERNDORF. Überrum- pelt fühlen sich die Bichlacher Bauern, auf deren Grund der Ton für das Hopfgartener Zie- gelwerkes abgebaut werden soll. Man hätte sogar mit Ent- eigung durch die Berghaupt- mannschaft gedroht. Auch Oberndorfs Bürgermeister Hans Schweigkofler will von einem Tonabbau im Naherho- lungsgebiet Rerobichl nichts wissen - und er weis ganz Oberndorf hinter sich. L1 -' Das Bchlach am Rerobiehl: Hier plant das Ziegeiwerk Hopfgarten den Tonabbau Foto: CSA Von Chris Salvenmoser "Wenn ich gewußt hätte, daß alle Oberndorfer gegen den Ton- abbau sind", wettert Theresia Fj- scher, "hätte ich den Grund kei- nesfalls verpachtet." Die Bäurin des Linderbrand-Gutes ärgert sich über das "kluge" Vorgehen der Frieda Mayr KG, zu deren Firmengruppe neben dem Zie- gelwerk Hopfgarten auch die Bauwelt-Heimwerkermärkte ge- hören: Man hat mit allen fünf Bauern einzeln verhandelt, alles sollte möglichst schnell über die Bühne gehen. Auch Josef Foidl, Lindernbauer, fühlt sich über- rumpelt: Ihm soll sogar mit Entgeigung durch die Berg- hauptmannschaft gedroht worden sein. Oberndorfs Bürgermeister Hans Schweigkofler kann sich mit einem Lehmabbau am Rero- bichl keinesfalls anfreunden. Die Gemeindebürger seien schon durch das Eggerwerk und das Hart steinwerk belastet. Das letz- --e Naherholungsgebiet der Oberniorfer, St. Johanner, Rei- :her unc Goinger dürfe nicht zu einer Lehmgrube mutieren. Es g ibt in Oberndorf zwar noch seine abschlägigen Gemeinde- ratsteschlüsse, bei der letzten Dorferneuerungssitzung sei der Tonabau von Bürgern, Gemein- deräten und dem Tourisrnusver- band stark kritisiert worden, weis Schv eigko±ler seine Ansichten zu zementieren. Unterstützung erhält der SP- Bürgermeister vom VP-Gemein- derat Leo Stöckl, Eigentümer des Hoteis Neuwirt. Stöckl kann seinem Gemeindeoberhaupt nur beipfichten: "Unsere Landschaft ist unser höchstes Gut', meint der Hotelier. "für Einheimische und unsere Gäste." Der Geriein- derat befürchtet, daß "ein solch unvorstellbarer Einschnitt nicht wieder gutzumachen ist!" Das Ziegelwerk Hopfgarten wird die abgebauten Gebiete zwar sofort wieder rekultivieren, der Wald würde allerdings 90 Jahre zur Erholung benötigen, sager die Bauern im Bichlach. Abfallwirtschaftsverband will gemeinsam auftreten OBERNDORF. Das Billigan- bot zur Müllentsorgung der Kirchberger Firma Widmoser an die Stadt Reutte führt auch im Bezirk Kitzbühel zu lautstarken Protesten. Der eben gegründete Abfallwirtschaftsverband ortete bereits Handlungsbedarf: Wenn Reutte seinen Müll so günstig nach Riederberg liefern darf, werden auch die Kitzbüheler Ge- meinden nur noch 1.195 Schil- ling für die Tonne bezahlen. Jetzt - nachdem das Land der Gemein- de Reutte die Anlieferung nach Riederberg per Vorordnung un- tersagt hat, sieht Hans Schweig- kofler, Oberndorfs Bürgermei- ster, immer noch genügend Ar- beit für den Abfallwirtschafts- verband. Die vordringlichen Aufgaben- gebiete des vor zwei Wochen gegründeten Abfallwirtschafts- verbandes liegen für BM Schweigkofler - der den Gemein- deverband einstweilen ioordi- nert - auf der Hand: Eine stärke- re Verhandlungsposition zum MüLenisorger Toni Widmoser sowie Informations- und Bera- tLngstätigkeit in Sachen Müll- vermaldang und KDmpostierung. Zu diesem Zweck soll ein Ge- schäftsfihrer installiert werden, Mag. Gerd Tengg ist im Ge- spräch. Dieser ist derzeit als Um- weltberater der Gemeinden St. Johann, Kirchdorf und Oberndorf tätig. Dozh auch intern hat und hatte der Abfallwirtschaftsverband einige Probleme zu lösen: Vor zwei Jahren wurde die Idee ge- boren, erst vor kurzem segneten die Gemeinden ihre Teilnahme per Gemeinderatsbeschlii3 ab. Zum Verbard gehört der ganze Bezirk, ausgenommen die Ge- meinden Kitzbühel, Fieberxunn, Kirchdorf, Jochberg, Aura:h, St. Jakob und Hochfilzen. Eine konstituierende Sit±ung fehlt bislang, soll aber bali ürer die Bühne gehen. Schnell konnte LR Eva Lichtenberger von ier Nctwendigkeit einer so'chen Abfall - Interessen svertretj ng überzeugt werden: Mitte letzter Woche fand sie sich zu einem "Müllgipfel" in Oberndorf ein. Das Thema: Die weitere Vor- gangsweise des Abfallwirt- schaftsverbandes. (CSA)
< Page 6 | Page 8 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen