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SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 5. FEBRUAR 1994 ci RW<7i~ oic , rn Die "Nazi" und das Grundverkehrsgesetz Das neue Raumordnungs- und Grundverkehrsgesetz stößt bei den Zweitwohnungsbesitzern auf geharnischten Wiederstand. Dies zeig- te sich bei der Diskussion in der Tenne, zu welcher der Kitzbüheler Bürgermeister Friedhelm Capellari geladen hatte. Rund zweihundert aufgebrachte Zweitwohnungsbesitzer aus Wien und Deutschland zogen über das strenge Tiroler Raumordnungsgesetz her und über- schütteten die Fachleute Hofrat Dr. Karl Spörr und Dr. Christoph Purtscher vom Amt der Tiroler Landesregierung mit Schimpf. Letzt- lich wurde sogar das "Dritte Reich" als Vergleich heraufbeschworen: "Nicht einmal die Nazis hätten solche Gesetze gemacht". Allerdings - und dies kam natürlich nicht zur Sprache - könnten die Nazis auch als Beispiel für "Aussiedlungsspezialisten" herangezogen werden. LR Dr. Hengl lobte Arzte im Bezirk Kitzbühel Der Gesundheits-Landesrat Dr. Walter Hengl fand bei der Presse- konferenz in Kitzbühel viel Lob für die Ärzte des Bezirkes: "Diese haben trotz der EWR-Differenzen mit der Gebietskrankenkasse ihre Verträge nicht gekündigt." Damit ist die gute ärztliche Versorgung der Einheimischen weiterhin gesichert. Auch zeigte Hengl Verständ- nis dafür, daß die Ärzte für die Behandlung von EWR-Bürgern auf Krankenschein eine neue Tarifgestaltung fordern. Die Ärzte des Bezirkes Kitzbühel, dessen Vertreter Dr. Helmut Schwitzer ist, ver- langen leistungsgerechte Honorare. Gründe dafür werden sofort mitgeliefert: "Die Behandlung von Urlaubern bringt nicht nur einen wesentlich höheren Aufwand in der Praxis mit sich, sondern erweitert auch den organisatorischen und bürokratischen Ablauf." Und dieser Mehraufwand müsse sich im Honorar widerspiegeln. Nagiller gibt Kampf um Tagesheim nicht auf Käthe Nagillerfühlt sich von der Stadtgemeinde Kitzbühel und dem Land Tirol in Stich gelassen, kämpftaberweiterhinfür das Senioren- Tagesheim, wobei ihr private Sponsoren unter die Arme greifen. L/Ä.4Ä. Russisches Roullette auf der Bundesstraße Für diese Woche ist die "Detschn" -Rubrik zwei jugend- lichen Autostoppern gewidmet, die sich und andere durch ihr unvernünftiges Verhalten in Ge- fahr gebracht haben. Auf der Paß Thurn-Bundes- straße, in Höhe des Hartstein- werkes, versuchten am Montag abend zwei Jugendliche durch Autostopp eine Mitfahrgelegen- heit in Richtung St. Johann zu er- gattern. An und für sich keine aufregende Angelegenheit, wenn die Beiden nicht plötzlich mit ausgestreckten Armen aus der Dunkelheit auf die Fahrbahn ge- sprungen wären. Es ist der Gei- stesgegenwart der Fahrzeuglen- ker zu verdanken, daß die beiden Autostopper nicht unter die Räder gekommen sind. Die Beiden waren sich der Gefährlichkeit ihres Tuns wahr- scheinlich nicht bewußt. So soll sie eine "Detschn" zur Besinnung bringen und sie davon abhalten, sich auf solche Weise nochmals in Gefahr zu bringen - der Mensch hat keine "Knautschzone". Der SP-Geschäftsführende des Bezirkes Kitzbühel, Heinz Leit- ner, stellt mit Sorge fest: "Noch gibt es die Europäische Union gar nicht und trotzdem floriert vor allem die Zunahme der Zweitwohnsitze." Leitner be- gründet dies mit Zahler: "Im Bezirk Kitzbühel sind die Zweit- wohnsitze von 1991 auf 92 von 19.150 auf 19.543 gestiegen. So entfallen derzeit auf 100 ordent- liche Wohnsitze bereits 35,5 Zweitwohnsitze." Der Statistik zufolge hat der Bezirk Kitzbühel mit 72% tirolweit die meisten Zweitwohnsitze . Die Verant- wortlichkeit dafür ortet Leitner bei der ÖVP, die den Ausverkauf von Grund und Boden mitver- schuldet habe und deren "Jahr- hundertgesetz" in Kürze dem Verfassungsrecht zum Opfer fal- Lob für Ministranten und Musikanten Laut der Bitte von Anna Tref- fer soll die "Anzeiger"-Redak- tion diesmal einen ganzen "Arm voll Bisch" verteilen. Und damit bedacht sollen die Ministrantin- nen und Ministranten werden, die in ihrer Heimatgemeinde St. Jo- hann am Gelingen der feierli- chen und schönen Gottesdienste in der Pfarrkirche wesentlichen Anteil haben. Anna Treffer freut sich darü- ber, daß "es auch heutzutage noch Kinder gibt, die am Sonntag zei- tig aufstehen, um dann mit Freu- de die Hl. Messe mitzugestal- ten." Sie ist überzeugt davon, daß dies Opfer erfordere und daher keineswegs so selbstverständlich ist. Weiters führt Anna Treffer an, daß viele Menschen lieber in die Kirche gehen, wenn - wie bei der Seniorenmesse - musiziert und gesungen wird. Und so möchte Treffer in diesem Zusammen- hang auch dem "Seinehonsa- Viergesang" für das Mitwirken danken und ebenfalls "Bisch" überreichen. len könnte. Die Zeche zahlen laut Leitner die Einheimischen, "die sich um teure Gründe für schlech- te Bauplätze schlagen müssen." Heinz Leitner Kampf um teuren Grundfür miese Bauplätze
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