Kitzbüheler Anzeiger

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Diskussionsrunde im KitzbühelerA rbeiterkarninersaal SAMSTAG, 12. FEBRUAR 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 Keine Finanzspritze für Sessellift "Liberales Forum" warb in Kitzbühel GOING. Die tief in den "ro- ten" Zahlen steckende Berg- und Skilift GesmbH & Co. KG bedarf dringend einer Finanz- spritze. Mit Einnahmen von etwa 11 Mio.jährlich wirft der neue Sessellift derzeit zu wenig ab, um Schulden zu tilgen und dem Zinsdienst nachkommen zu können. Die Gemeinde Going müßte nun ran, aber der Gemeinderat hat das Finan- zierungskonzept mit 6:6 Stim- men abgelehnt. Ungefähr mit 70 Mio. steht das Liftunternehmen in Kreide. Hil- fesuchend wandte sich die Ge- schäftsführung an die Gemeinde und an den Tourismusverband. Gemeinsam sollten diese über ei- nen Zeitraum von 10 Jahren jähr- lich 385.000 Schilling aufbrin- gen. Der Gemeinderat lehnte ab. Begründung: 'Ohne Prüfung des Sanierungskonzeptes von unab- hängigen Fachleuten gibt es kei- ne Zustimmung." ALßerdem sei das Gemeindebudget schon mit dem Kindergarten- und Tunisaal- bau enorm belastet. Der Goinger Bü:germeister Hermann Trixl sieht dies anders: "Der Bau von Killde:garten und Turnhalle ist be:eits budgetiert und die Mittel für die Liftsanie- rung wären aufzubringen.' Ohne Zustimmung des Gemeinderates könne er aber leider nichts anter- nehmen. wiku) KITZBÜHEL Während die etablierten Parteien den Auftakt zum Landtagswahlkampf hinter sich haben, mühen sich die Frau- en und Männer des "Liberalen Forums" noch ab, die nötigen Unterstützungserklärungen ein- zusammeln. In jedem Bezirk sind 100 Unterschriften erforderlich, um bei den Landtagswahlen mit- mischen zu können. Die Nationalrats-Präsidentin, Dr. Heide Schmidt, die mit ih- rem Gefolge auch im Bezirk Kitz- bühel Unterstützungserklärun- gen einsammelte, gab sich zu- frieden: "Ich bin überzeugt da- von, daß wir die nötigen Unter- schriften zusammenbringen." Der Optimismus war angebracht, zumindest den Bezirk Kitzbühel betreffend: Vor Ende der Dis- kussionsrunde in der Gamsstadt hatten sich bereits 50 Personen in der Liste "verewigt". (wiku) ‚ Der Sessellift nl,J! i., ‚ e /.' Iii ins ('vneiiiilebu:/gez Foto: Diskussion über neue Wege im Wohnbau ZUM ALLTAG Die "Wiedergeburt" eines Autos KJTZBÜHEL. Um über das viel zu teure Wohnen im Bezirk Kitzbühel zu diskutieren, lud die SPÖ kürzlich zum Tirolgespräch in den Arbeiterkammer-Saal. Stadträtin Bettina Schimet- schek zeigte mit Sticheleien die Zustände in Sachen Vermietung der Siedlungsgesellschaft Woh- nungseigentum an Ausländer auf, die ihrer Meinung nach aufklä- rungsbedürftig seien. Auch sei es wohl reiner Zufall, daß "die Adresse der WE mit der Adresse der ÖVP-Tirol am Südtiroler- platz in Innsbruck ident ist." Auf wenig Verständnis stieß sie mit ihrer Aussage bei Landes- rat Fritz Astl, der aber betonte, Überprüfungen vorzunehmen. Mehr Förderung bei architek- tonischen Einsätzen beim Woh- nungsbau forderte Architet Armin Rainer und vertrat die Meinung, iaß meiir Mitbestim- mung der zukünftigen Nutzer die Wohnqualität erhöhen würde. Für ein möglichst preiswertes Dach über dem Kcpfsprach sich Alois Leiter aus. Alle seien ge- fordert, die Gemeir.den bei der Grundbereitstellung ebenso wie intelligentes Planen. Bei Landesrat Asti stieß er auch mit seinem Wunsch, ein Nied- rig-Energiehaus zu bauen, auf f- fene Ohren, da die Umsetzung dieser Idee großen Einfluß auf die Betriebskoster. der Wohnun- gen haben würde. Leiter regle an, "die Mittel der Wohnbaufr- derung effizienter einzuset2en und jene mehr zu ±irdem, die preisgünstiger bauen". (Sy) Eine Kirchdorferin kaufte sich eia neues Auto. Ein sogenanntes "Montagsauto", wie sich inner- halb kürzester Zeit herausstellte: Einmal klapperte es Ja, dann schepperte es dort unc. ein An- dermal streikte es überhaupt. Also ein Auto, das wen--g Freude bereitete. Dann krachte es: D--e. Kirch- dorferin wurde unverschuldet in eiien Unfall verwickelt und ihr "Montagsauto" gab endgilltlg den Geist auf - das Fahrgestell war urreparierbar verzogen, ein Fall für den Schrotthändler. Die Kirchdorferin kaufte sich ein neues Auto und verbannte damit das "Montagsauto" end- gültig aus ihrem Bewußtsein. Aber nach etwa zwei MDna:en dni.ngte sich ihr das "Mortagstu- to' wieder auf. Sie erhielt über- raschenderweise einen Anruf aus Linz. AmTelefon war eirieFriu, die sich - die Kirchdorfetn konn- te es kaum glaulen - iler das "Montagsauto" 5eklagle und wissen wollte, warum es die Kirchdorferin verkauftlzbe. So war das Auto, das eigent- lich aufgrund des Totalschadens letztlich als handliches Blechpa- ket im Hochofer hätte landen missen, in Linz als gut erhalte- ner, unfallfreier Wagen für 100.000 Schilling im Autohan- del gelandet. Wie dieses Wunder der "Wiedergeburt" - von Schrott zum neuwertigem Gebrauchtwa- gen - bewerkstelligt wurde, das verhüllt derzeit noch das Nebel- gespinst der "Blechmystik". WILHELM KUEN 1 VÄ "Di Fiawabrunna habn iatz a glernt, wias di Bauverord- nung umgeh kenand, de loßn si Eisschlösser aufstoin."
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