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Die einst schöne W9hngegend wurde zum Ort ständigen Lärms Während die Ridr im Bezirk Kitzbühel immer weniger werden, nimmt der Schafbesiand jährlich zu SAMSTAG, 19. FEBRUAR 1994 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 00 B 312-Anrainer fühlen sich genarrt Politisches Ja für den Einheitstarif ST. JOHANN. Besonders die Anrainer der Innsbrucker Straße freuen sich über die Ab- nahme des Verkehrslärmes dank des "Knoten Nord". An dieser Freude haben die An- wohner beispielsweise der Lehar- und Mozartstraße kei- nen Anteil. Sie bekommen den Verkehr der Paß Thurn- und der Loferer Bundestraße ge- ballt zu spüren. Und zum gro- ßen Arger der Betroffenen sind nun die geforderten und ver- sprochenen Lärmschutzmaß- nahmen im Bauplan der Un- terflurtrasse nicht enthalten. Die Unterflurtrasse bei der Höflinger-Kreuzung wird reali- siert. Die Pläne dafür liegen im St. Johanner Gemeindeamt zur öffentlichen Einsicht auf. Aber diese Pläne machen den B312- Anrainern mit Häusern an der Mozart- und Leharstraße keine Freude: Es fehlen die verspro- chenen Lärmschutzmaßnahmen vor der Unterführungseinfahrt. Bei einer Versammlung der "Weggemeinschaft Taxaweg", der auch die Anwohner vom Lehar- und Mozartweg beiwohn- ten, versprach der damalige BM KITZBÜHEL. Die "Rindvie- cher" im Bezirk Kitzbühel wer- den immer weniger. Vom Jahr 92 bis zum Jahr 93 war ein Rückgang von 5,8% zu ver- zeichnen. Dies ist im Gegen- satz zu Westtirol zwar nicht gravierend, trotzdem wächst auch hier die Gefahr, daß mit einer weiteren Abnahme des Rinderbestandes die so wichti- ge Landschaftspflege nicht mehr zu gewährleisten ist. In Gesamttirol schrumpften die Rinderbestände um 7,8%, wobei in einigen Bezirken Westtirols Rückgänge von weit über 10% verzeichnet wurden. Eine Ten- denz in der Landwirtschaft, die sich im Bezirk Kitzbühel noch in Grenzen hält. "Trotzdem", so der Sekretär der Kitzbüheler Bauern- kammer, Ing. Hans Staffner, "müssen Maßnahmen dagegen ergriffen werden." Seiner Mei- nung nach wäre eine Aufzuchts- prämie das geeignete Mittel, den Rinderschwund zu stoppen. "Wobei natürlich Schranken eingebaut werden müßten, die eine Überproduktion verhin- dern", wie Staffner hinzufügt. Dipl. Ing. Ludwig Partl - laut Protokoll vom 2. 11. 91 - den Daldmöglichsten Bau von Lärm- schutzmaßnahmen. "Aber jetzt", so die Pensionsbesitzerin Anne- rnaie Griesser, "habe ich nach Einsicht des aktuell--n Planes für die Unterflurtrasse den Eindruck gewonnen, jahrelang genarrt wo:-den zu sein." Es sind Existnzsorgen, die Anrainer wie Griesser zu schaf- en machen. Daiu Griesser: 'Durch die Zunahme des Ver- Während auch die Schweine- zucht leicht zurückgeht, gibt es bei Schafen und bei Pferden erhebliche Zuwächse: Immerhin werden im Bezirk Kitzbühel im Gegensatz zu 191 jetzt um 12, 5% mehr Pferde .in:1 um 12,2% mehr Schafe gehalten. Auch Ziegen finden neue Freunde, dies beweist die "Vermehrung" der Ziegenhalter um 1L.32%. Was den Rinerbestand be- kehrslärmes seit Öffnung des Knoten Nord verliere ich konti- nuierlich Gäste." Nun haben die Betroffenen mit Hilfe der beiden "grünen" St. Johanner Gemeinderäte, Sieg- fried Pürstl und Oswald Heim, eine Plattform gegründet, deren Sprecherin Griesser ist: "Wir können es doch nicht einfach hin- nehmen, daß unsere Lebensqua- lität und Existenzgrundlage er- heblich beeinträchtigt oder gar zerstört wird". (wiku) trifft, so schaut es bei dem der- zeitigen Stand der EU-Verhand- lungen nicht rosig aus. "Wenn die Stützungen für Viehexport entfallen, dann ist ohne finan- ziellen Ersatz eine weitere Ab- nahme nicht aufzuhalten", be- fürchtet Staffner. Alarmsignale sind bereits gesetzt: Allein im Bezirk Kitzbühel stellen jährlich an die 20 Bauern die Viehhal- tung ein. (wiku) KITZBÜHEL. Auch Land- tags-Wahlkandidaten des Be- zirkes Kitzbühel bringen in ih- ren Wortgefechten ein Thema ins Spiel, das so oft schon auf- geworfen aber nie konkretisiert worden ist. Es geht um einen Einheitsskipaß, der allen Tiro- lern freie Fahrt für alle Skilif- te zusichern soll. Die Wahlwer- benden aller Großparteien sind sich plötzlich einig: "Wir wol- len den Skilift-Tiroltarif". Die "Bezirksroten" wären schon froh, wenn ein bezirks- weiter Einheimischentarif zu- stande käme. "Wir kämpfen schon lange für einen einheitli- chen Lifttarif für alle Einheimi- schen des Bezirkes Kitzbühel", erklärt der SP-Bezirkschef Alois Leiter. Bisher habe man aber nichts erreicht. Und jetzt stehe sogar ein Tirolausweis zur De- batte. So zeigt sich Leiter einerseits verwundert und andererseits er- freut, daß "es plötzlich Schüt- zenhilfe seitens von VP-LHStv. Ing. Helmut Mader und dem FP- Mann LA Dr. Horst Wendling gibt." Allerdings prangert Leiter auch an, "daß deren Vorliebe für den Tirolausweisjust in die Vor- wahlzeit fällt. Mader fordert einen "Tiroler- tarif", wobei allen Tirolern lan- desweit alle Lifte zum Einheimi- schentarif offenstehen sollen. Eine Forderung, die auch von Wendung mitgetragen wird. Dies allerdings nicht kommentarlos: Mit spitzer Zunge gibt er den Ball Leiters an Mader weiter: "Diese Idee kommt reichlich spät - zufällig wenige Wochen vor der Landtagswahl. Beschwichtigend versichert AK-Vizepräsident Hans Weber, daß er - Wahlzuckerl hin oder her - zugunsten dieser Forderung, wenn sie ernst gemeint ist,jeder- zeit seine überparteiliche Mitar- beit anbiete. (wiku) n LEITER Franz 1982 ohbrrq 11 015255 1 94 1994/95 1995/96 1996/97 Die Einheimischen des Bezirkes Kitzbühel würden es bestimmt begrüßen, wenn sie mit solchen Ausweisen in Zukunft bei allen Liftbetrieben Einheimischentari- fe erhalten würden Die Rinder im Bezirk werden immer weniger
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