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Hornlose "Pinzgauer" im Stall de,; Franz Filzer, Aurach Foto: Ing. M. Schnitzhofer, Maishofen Die Annakapelle in Außerkapelle in Kössen (Zustand 1995) Nebengüter, Wand und Haller- häusl, wieder mit dem Hof unter einem Besitzer vereinigt. Erbe war Johann (III.) Haller (1 824 - 1890). Als er Bauer war, lernte Adolf Trientl die "Joch- berger Hummeln" kennen. Wie schon der Vater und der Großvater hütete Johann (IV.) Haller (1861 - 19 10) die züchte- rische Rarität. Dieser Hallerwirt ist als einer der Förderer des Genetisch hornlose "Pinzgauer"- Herde des Franz Filzer, Aurach. Im Hintergrund die Pfarrkirche Foto: Ing. M. Schnitzhofer Skisports der Schuljugend be- deutend geworden. Erbe des Hofes wurde der Sohn Johann (V.) Filzer (1898 - 1953). Trotz aller Umwälzungen auf dem Sektor Viehzucht und des enor- men Rückgangs des Anteils der Pinzgauer Rasse hat sich offen- bar nur auf einem Hof die gene- tische Rarität erhalten. Erst der Bauer Franz Filzer hat die "Öffnung" ermöglicht. Der langjährige Geschäftsführer der Nordtiroler Pinzgauer, Direktor Ing. Hanns Filzer, hatte auf die Gefahr für die "Hummeln" hin- gewiesen, wenn ein Unglücks- fall am Hof, eine Seuche oder zu starke Inzucht diese genetische Rarität zum Verschwinden brächte. Auf der Weiser Messe 1991 wurde Franz Filzer ausgezeich- net, weil er die über ein Jahrhun- dert erhaltene genetische Beson- derheit der hornlosen Pinzgauer Kühe der allgemeinen Zucht zur Verfügung gestellt hat. Sperma von horniosen Stieren des Hai- lerwirts ist seit einigen Jahren in der Besamungsstation Salzburg- Kleßheim erhältlich. Der erste Stier war der "Haller Wasti". In der "Aktuellen Information Pinzgauer" Nr. 156/157, heraus- gegeben von der Arge Pinzgauer Rinderzuchtverbände in Mai sho- fen, wurde heuer wieder auf die "Jochberger Humm1n" hinge- wiesen. Der hornlose Besamungsstier "Haller Wisent" des Pinzgauer Fleischrinderzüchter Dick Os- wald, Lacken in Maishofe-, ist ein Sohn des "Haller Wasti" und wurde speziell für die Mutter- kuhhaltung gezüchtet. Dipl. Ing. Hofinger hat vor ein paar Jahren die Frage gestellt, was wohl Adolf Trientl zur Ent- wicklung des homlosen Jochber- ger Rindes gesagt hätte. Er be- antwortet die Frage mit dem Hinweis, Trientl wäre begeistert gewesen. Für wertvolle Anga- ben wird Dipl. Ing. Winfried Ho- finger, Leiter der Abteilung Forst! Presse/Umwelt in der Landes- landwirtschaftskammer, ge- dankt. Die Angaben zur Fami- liengeschichte Haller entstam- men dem Buch Hölzl/Schermer, Die Tiroler Erbhöfe. Aus der Arbeit des Denkmalamtes im Jahr 1994 Restaurierungen und eingeleitete Unterschutzstellungsverfahren (Fortsetzung aus Nr. 6/Juni 1994) Im Jahresbericht des Bundes- denkmalamtes - Landeskonser- vatorat für Tirol - von Hofrat Dr. Franz Caramelle und Mitarbei- tern sind neben den bereits vor- gestellten Restaurierungen in Aurach, Brixen, Fieberbrunn, Going, Hopfgarten, Itter, Joch- berg und Kirchberg weitere begonnene bzw. abgeschlossene Arbeiten angeführt, die nachfol- gend angeführt werden. Für vier Objekte im Bezirk wurden nach § 3 des Denkmalschutzgesetzes Unterschutzstellungsverfahren eingeleitet. KIRCHDORF Dorf Nr. 11 (Metzgerhof): Der 1809 unter Einbeziehung älterer Teile weitgehend neu errichtete Unterländer Einhof zählt zu den bedeutendsten Bauernhäusern des Bezirkes Kitzbühel und wurde in den vergangenen Jah- ren baulich saniert, restauriert und für eine multifunktionelle kulturelle Nutzung adaptiert. Die von einem jungen ambitio- ier- ten Restaurator in den Jahren 1991 bis 1994 durchgeführten Restaurierungsarbeiten betrafen in erster Linie die meh-fach üer- tünchte, in Freskotechnik geial- te Architekturgliederung im Erdgeschoß des Bauernhauses, die freigelegt, gefestigt, im Fehl- stellenbereich retuschiert und aufgrund ihrer Bedeutung für den geschlossenen Gesarnteindrck des Gebäudes partiell rekons:ru- iert werden mußte. Freigelegt und zur Erhöhung der Lesbarkeit in Tratteggiotechnik retuschiert wurden auch zwei aus dem Rokoko stammende, den hl. Michael und das Mariahilf-Gna- denbild von Lucas Cranach dar- stellende Wandgemälde an der Giebelfassade des Anwesens, da sie das homogene Erscheinungs- bild nicht stören und künsile- risch und geschichtlich -von Bedeutung sind. Die restaurato- rischen Arbeiten im Irneren des Hauses beschränkten sich haupt- sächlich auf die noch aus der Erbauungszeit starrimenden Rahmenfüllungstüren, die nach dem Abbeizen nun wieder ihre ursprüngliche Bemalung (farbig Tür des Metzgerhofes in Kirch- dorf Foto: Tschinkel, Kirchdorf gefaßte Profilleisten, Rosetten in den Füllungen) zeigen. Ebenfalls abgeschlossen werden konnte 1994 auch der Innenausbau des Hauses, im Zuge dessen die Küche und die Stube teilweise neu möbliert, eine ehemalige Abstellkammer als Archivraum und der ehemalige Roßstall sowie der Schweinestall als Mehr- zweckräume adaptiert wurden. Nach Abschluß der von der 6
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