Kitzbüheler Anzeiger

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Wahl-Kitzbüheler Franz Beckenbauer will dieses Anwesen am Lut- zenberg, das er seit Ja/' bewohnt, kaufen Schneller, schneller! Am 1. Schultag nur ja nicht zu spät kommen... Diese Woche geht sie a'so im gesamten Bezirk wieder los, die Schu- e. Von den einen heU3 geliebt, von den anderen als lästiges Muß emp- u,r den. Eines ist allerdings allen Schülern - vom Taferlklassler bis zum Mtura -Anwärter klar: nur ja nicht bereits am ersten Schultag 'iegativ auffallen! Vielleicht haben die Lehrer die "Sünden" der Ve.'gangenheit bereits vergessen? Da wäre es überhaupt nicht schlau, die alten Geschichten 4'ieder unter dem Teppich hervorzukehren. Die Kitzbüheler Vo4'ksschülerin im Bild hat es am Mittwoch jedenfalls "l9ch leicht geschafft, rechtzeitig um 7.30 Uhr auf ihrer Schulbank Zu sitze:i Foto: CSA SAMSTAG, 16. SEPTEMBER 1995 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 Kitz stellt sich geschlossen hinter Beckenbauer KITZBÜHEL. Vergangenen Dienstag früh setzte sich Kitzbü- heh TVB-Obmann Sigurd Bar- tentein genüßlich zum Früh- sLickstisch, um ein, zwei Tassen TVB-Obmann Bartenstein kann acht mehr hinsehen: `Verhin- derungspolitiker gehören abge- setzt!" Fo;os: CSA Kaffee und die Zeitung zu kon- sumieren. Was er darin erblickte - 99jährige Mietverträge wurden vom Höchstgericht für nichtig erklärt und der "Fall Beckenbau- er" (siehe Kasten) - trieben sei- nen Puls schlagartig auf 180. Postwendend ließ Bartenstein eine Presseaussendung vorberei- ten: "LHStv. Ferdinand Eberle empfindet Genugtuung für seine Jagd nach Mitbürgern, die sich in Kitzbühel eine zweite Heimat geschaffen haben? Wenn ein Politiker mit keinen anderen 'Leistungen' aufwarten kann, als anständige Menschen an den Pranger zu stellen, sollte man schleunigst über seine Ablöse nachdenken!" Bartenstein findet es unanständig, "wenn man den Menschen zuerst das Geld ab- nimmt, und dann den Versuch startet, alles als illegal zu erklä- ren." Die eifrige Aussendung trug dem TVB-Chef Tadel vom VP- LA Josef Hechenbichler ein: "Das 'Urteil des Obersten Ge- richtshofes ist ein Faktum und zu akzeptieren", meint der Kösse- ner Bürgermeister. Auch seien Leute wie Bartenstein mit ihrer unsachlichen Diskussion schuld, daß die deutsche Presse den 'Fall Beckenbauer' aufbausche." Man solle die Grundverkehrsbehörde lieber in Ruhe prüfen lassen, ob Beckenbauers geplanter Haus- kauf rechtens se--. endet Hechen- bichler. Dazu meint Wirtschaftsburd- Bezirksobmann Johann Ager: "Franz Beckenbauer, der seit 17 Jahren ein Kitzbüheler ist, zailt hier seine Steuern und Abgaben. Man sollte ihn zumindesi mit dem ihm gebührenden Res:'ekt be- handeln." Das finden auch die Fraktions- führer von Kitzbüheler VP, .SP, F und Bürgerliste: Sie hoffen, daß ihr prominenter Wahl-Kitz- büheler das Haus kauen wird dürfen "Der Fall Beekenbauer wrd den durch die 'Piefkesaga' sound- so angeschlagenen Rd Tirols weiter schädigen ',ist sich RFW- Vorstand Gerhard Resch sicher. Auch für F-LA Horst Wend- ling ist klar: "Fak:isch jedes Kind Franz Beckenbauer hat sei- nen Hauptwohnsitz in Kitzbü- hel angemeldet und zahlt hier seine persönLchen Steuern. Seit mehr als einem Jahrzehnt lebt der Fubballkaiser &1s Mieter am Lutzenberg. Jetzt will er das Anwesen von der Frau des einstigen FC Bayern- Managers Roh.ert Schwan er- werben. Die Bezirksgrundver- kehrsbehördegenehrigte c« en Kauf. Die Lande&grundverkehrs- behörde erhob Einspruch und prüf: derzeit de Rechtmäßig- keit. Man will wissen, ob Beckenbauer aich seinen wirt- schaftlichen Lehensmittel- punkt in Kitz hat, da bekannt ist, daß der Fu3ballkaiser Un- weiß, daß Beckenbauer in Kitz- bühel wohnt!" Für den Touris- mus sei der Fußballkaiser ein un- bezahlbarer Werbeträger. Gleichzeitig fordert Wendling eine Amnestie für all jene Um- gehungsgeschäfte, die bis zum 31. Dezember 1993 über die Bühne gegangen seien. Alle, die sich "in gutem Glauben" socher Praktiken bedient hätten, sollten sich ihren Zweitwohnsitz mit 1000 Schilling pro Quadratme- ter Wohrinutzfläche freikaufen können. Diese Forderung des Kitzbüheler Anwaltes stößt wie- derum auf Stirnrunzeln beim Klubobmann der Tiroler VP, Klaus Madritsch: "Wendling soll erklären, wie man die Nichtig- keit eines Rechtsgeschäftes durch ene Abschlagszahlung beseiti- gen kann." CHRIS SALVENMOSER ternehmen im Ausland besitzt (eine Verwertungsgesellschaft in den Niederlanden). Daß Beckenbauer in Kitzbühel lebt, reicht für den Kauf des Anwe- sens möglicherweise nicht aus. Die mittlerweile als 'Fall Beckenbauer" bezeichnete Prüfung - in Kitz als ungeheu- erlicher Affront gegen den FC Bayern-Präsidenten gedeutet - steht in keinem Zusammenhang mit den eben vom Verfassungs- gericht für null und nichtig er- klärten 99jährigen Mietverträ- gen. Diese weitverbreiteten Scheingeschäfte täuschen Miete vor, obwohl es sich ei- gentlich um Kauf und somit um Umgehung des Grundver- kehrsgesetzes handelt. (CSA) 99jährige Mietverträge und Villa Beckenbauer: zwei Paar Schuhe
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