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Er5nnals wird heuer in St. Johinn der f uifjährige Lehrgang zit Mc- turaabsch1uß angeboten Fotcs: CSA SAMSTAG, 23. SEPTEMBER 1995 LOKAL-ANZEI3ER SEITE 3 St. Johann erstmals mit fünfj ähriger Tourismusschule ST. JOHANN. Diese Woche startete die Tourismusfach- schule ins neue Schuljahr. Erst- mals besteht heuer die Mög- lichkeit, den fünfjährigen höheren Lehrgang mit dem Schwerpunkt Fremdsprachen zu besuchen. Bisher benötigte man für die Tourismus-Matu- ra drei Jahre Fachschule plus drei Jahre Aufbaulehrgang. Die St. Johanner Bundeslehr- anstalt baut ihr Angebot also aus - der Weg war allerdings dornig. Von Chris Salvenmoser Vor zwei Jahren kritisierte der 5 c h ul gemein sc h afts ausschuß, daß die Sprößlinge am Inns- brucker Paradeinstitut "Villa Blanka" nur fünf Jahre bis zur Matura zu absolvieren haben, in St. Johann aber sechs (drei Jahre Fachschule plus drei Jahre Auf- Ingrid Nachtmann kämpfte zwei Jahre verbissen "um das den Schülern zustehende Recht" ST. JOHANN. Das Land macht in Sachen Orthopädie- schließung einen Rückzieher. Waren zunächst nur beruhi- gende Worte zu erhalten, so hat LR Zanon nun verspro- chen, daß die 14 Betten in St. Johann erhalten bleiben. Als LR Elisabeth Zanon, zu- ständig in Krankenhausangele- genheiten, aus dem Sommerur- laub zurückkehrte, sah sie sich mit einem Sturm der Entrüstung gegen ihr Vorhaben konfrontiert, 40 Orthopädiebetten im (gerade im Bau befindlichen) KH Kuf- stein zu installieren. Gleichzei- tig wollte sie die Abteilung in St. Johann auflösen, obwohl diese erst vor eineinhalb Jahren - auf Landeswunsch - eingerichtet baulehrgang). Daraufhin begannen Direkto- rin Ingrid Nachtmann und El- ternvereinsobmann Karl Berk- told ihren Kreuzzug gegen Bü- rokratie und Politik. Zuerst wurde offiziell beim Landeschuirat der Antrag auf die fünfjährige eingebracht. Dieser holte die Stellungnahme der Innsbrucker Wirtschaftskammer ein, worin die Sektion Touris- mus auf Distanz zu St. Johann ging (die WK-Sektion Touris- mus ist übrigens im Villa Blan- ka-Vorstand maßgeblich vertre- ten). Für Nachtmann eine voll- kommen falsche Einstellung: "Nur weil die Villa Blanka mit Problemen zu kämpfen hat, kann man doch unseren Schülern nicht ein Jahr mehr aufbrummen!" Im Frühjahr '95 besuchte LH Wendelin Weingartner die Tou- rismusschule. Und traf dabei nicht nur auf eine entschlossene Direktorin, sondern auch auf ent- schlossene Funktionäre der Be- zirkswirtschaftskammer: Carl Hofinger und Johann Ager un- terstützten vehement das Anlie- gen von Nachtmann und Eltern- vertreter Berktold. Daraufhin sicherte Weingartner Unterstüt- zung zu. Der Landeshauptmann hatte aber nicht mit dem ener- gischen Widerstand der Touris- mus-Sektion gerechnet. Und statt Osterfriede kam erneut Streit: Es wurde ein Moratorium auf ein Jahr beschlossen. St. Johann sollte also erst im Schuljahr 1996/ 97 mit der fünfjährigen begin- nen, damit sich die Villa Blanka auf die neuen Gegebenheiten einstellen könnte. Ärztlicher Leiter Primar Dr. Pe- ter Baum gartl Foto: CSA worden war. In der August- Regierungssitzung wurden Za- Das führte wiederum zu ge- harnischten Protesten ius im Bezirk Kitzbühel. Nachtmiin: "Wir werden von den Innsbruk- kern aus uriverständlichn Grin- den blockiert!" Als das lJnterrichtsn-injste- riu auf Seiten St. Johanns in- tervenierte (.‚.im Hinblick auf die räumliche Versorgung wird die Höhere Schule als unbedingt not- wendig erazhtet ... ) kippte :m August die Argumentationzu- gunsten von St. Johann. Llamit ann der fünfjährige Leirgang jetzt terminge recht ge- startet werden. Schwerpunkt- mässig wrden Fremdsprachen umerrichtet (Englisch, Franzö- sisch und italienisch 'erpflich- terd, Spanisch als Freifaci). Dazu wird den angehenden Touristikern eine kaufmänniszhe Ausbildung verpaßt Weiter im St. Johanaer Programm ist die dreijährige Hotelfachschule mit vorwiegend gastronomischer nons Vorschläge beschlc.sser. Vergangene Woche suchte die Landesrälin nach beruhigenden Warten: Innerhalb der nächsten Jahre ändert sich überhaupt nichts', lie3 sie wissen, "erst mit Inetriebnanne des Kranken- hausneubaues in Kufstein kann eine Änderung erfoigen." Das waren für die St. Johanier Krankenhausvorstände nur leere FI :skeln und sie baten die Fcliti- kerin deshalb zu einem Gespräch. "Eei diesen konnte en Durch- bruch erzielt werden", berichet der ärztliche Leiter, Primar Peter Baumgartl, 'die Landesrätfr hat uns versprochen, den Passus, daß unsere Orthopädie nach Kufsiein verlegt wird, ersatzlos aus dem Regierungsbeschluß zu saei- chen." Ausbildung und cer Aufbaulehr- gang mit Maturaabschliß. Die Reifeprüfung gilt auch als Ersaiz für die Komissionsprüfung. - L'TKTT iTr: Reden ist Gold Vergangene Woche wurden auf Betreiben des Kitzbüheler Straßenausschusses d vie: Lösungsvarianien für das Voglfeld öffentlich vorgestellt a) alles bleibt, wie es isi: b) Er- schließungsstraße ias Voglfeld und Sperre des Hornweges; c Voglfeldstraße ohne ". —Fries"- Einbindung; d) Voglfeldstras- se mit Hornweg ohne Links- abbieger zum Fischlechner- platz. Die Veranstaltung war gut besucht, viele 1 iteressierte stammten von Hcrnweg unc Gries. Die Diskussion spiegelte ge- nau jenes Bild, das auch der Verkehrsplaner entworfen hat- te: Es gibt keine perfekte Va- riante. Anrainer und Opposi- tionspolitiker wollen vorers: nichts von einer Voglfedstras- se wissen, die mit Bau kostei von zumindest 20 Mio. 5 oh- nehin nur "Utopie' sei, wie es einer ausdrückte. Wird die Lösing dieses Verkehrsproblems zwar noch viele Debatten und Kontrover- sen mit sich bringen, sa haben die Stadtpolitiker wenigstens den Roten Faden richIg auf- genommen: Sie sprachen mit den betroffenen Kitzbihelem einmal vor der Entscheidung hinter verschlossenen Türen. Mit sachlicher Voninfcrmation verhindert man, daß sich Be- troffene - meist zurecl1 - über- fahren vorkommen. CHRIS SALVENMOSER LR Zanon: Orthop ädie bleibt in S t. Johann
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