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SEITE 46 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 14. OKTOBER 1995 Über - ein zugegebenermaßen intimes Thema - reden Frauen mit ihrem Partner meist gar nicht und selbst mit ihrer besten Freun- din nur ungern: Fluor, zu deutsch "Ausfluß". Einige grundlegende Fakten: Um den Ei-Sprung her- um ist eine vermehrte Schleim- bildung normal. Liegt jedoch ein ständiger Ausfluß vor, so wird dieser sehr häufig durch verschie- dene krankmachende Keime hervorgerufen: Gardnerella, Clamydien, Trichomonaden, Pilze und andere kommen in Frage. Normalerweise wird das Ein- dringen und das Einnisten von Krankheitserregern durch einen sauren pH-Wert (dieser entsteht mit Beginn der Pubertät) und durch die sogenannte Döderlein Flora (bestehend unter anderem aus dem Lactobacillus acidophi- lus, dem sogenannten Schutz- keim) verhindert. Diese Schutzmechanismen sind sehr empfindlich und kön- nen leicht gestört und geschwächt werden z. B. durch die Pille, fal- sche Ernährung, durch Spermi- zide oder durch längeres Ein- nehmen eines Breitband-Anti- biotikums. Auch Deos oder die falsche Seife kommen als Gründe in Frage. Generell empfiehlt es sich, nicht zu viel Seife zu verwenden. Auch wenn es uns die Werbung der einschlägigen Produzenten anders erklärt: warmes Wasser reicht in vielen Fällen völlig aus und verändert den pH-Wert nicht in die falsche Richtung. Wasser mit einem Schuß Apfelessig ergibt ein natürliches und alter- natives Reinigungsmittel. Wenn Sie trotzdem lieber Seife ver- wenden, kaufen Sie zumindest ein "pH-neutrales" Produkt. Fluor kann aber auch psycho- reaktiv (z. B. durch Streß oder Nervosität ausgelöst) oder ganz einfach ein Notventil eines stark verschlackten Organismus sein. Jeder Therapie muß daher eine exakte Diagnose vorausgehen. Dazu wird in einem Speziallabor ein Scheidenabstrich, aber auch ein Harnröhrenabstrich und eine Bestimmung der Darmflora durchgeführt. Denn sehr oft sind die Übeltä- ter "anderen Orts" zu finden und man steckt sich ständig selbst wieder an. Gerade bei einem immer wieder anftretenden Pilz- befall (meist Candida albicans) ist oft der gesamte Verdauungs- trakt befallen. Mit der lokalen Behandlung der Scheide erreicht man dann immer nur eine vorü- bergehende Erlechterung. Auch eine kurzfristige Medikamente- neinnahme ist hier nur von vorü- bergehendem Erfolg. In vielen Fällei sind die natur- nahen Methoden der Ganzheits- medizin hingegen hilfreich, das Übel an der Wurzel zu packen. Für eine gründliche Sanierung, die spätestens dann zwingend wird, wenn die Krankheit chro- nisch ist, muß mi: einigen Mona- ten gerechnet werden. Das ganzheilsmedizinische Therapiekonzept verlangt der Patientin also ein wenig Geduld und vor allem auch persönlichen Einsatz ab. Denn mit Tabletten schlucken und Zäpfchen einfüh- ren alleine ist das Problem sehr oft nicht in den Griff zu kriegen. Bei einem Pilzbefall z. B. ist eine Diät unbedingt nötig, denn der Pilz ernährt sich von allen leicht greifbaren Kohlehydraten. Zucker, weißes Mehl. Alkohol und Hefe sind dalei über längere Zeit zu meiden. Zur Wiederherstellung der natürlichen Scheiden- und Darm- flora stehen sehr gute Präparate zur Verfügung. Auch ätherische Öle kann man mit gutem Erfolg einsetzen, denn sie haben eine gule keimtötende Wirkung. Mit ihnen kann man nicht nur Bakterien, sondern auch Viren erfolgreich an den Leib rücken, indem man einer neutra- len Creme Bergamott-Öl oder Tea Tree 01 zusetzt. Diese Cre- me kann man auf einen Tampon streichen und sie auf diese Weise gut in die Scheke einbringen. Bei Pilzbefall hilft das gleiche Verfahren mit Joghurt. Eine weitere Therapiemöglich- keit liegt in dei Kaltwasser- Anwendung. Mehrmalige Rei- besitzbäder haben sich gut be- währt, da sie eine das Gift auslei- tende und den Kreislauf bele- bende Wirkung hrben. Wer sich mit dein kalten Was- ser nicht anfreunden kann, hilft sich mit heißen Kräutersitzbä- dem. Schafgarbe, Zinnkraut oder Frauenmanteikraut haben sich, abwechselnd verwendet, be- währt. Auch Sitzbäder mit ei- nem Abguß aus frischen Nuß- blättern haben eine gute Wir- kung. Die Homöopathie kennt eben- falls viele hilfreiche Arzneien, hier ist aber eine ausführliche Anamnese durch den homöopa- thischen Arzt erforderlich. Eine starke Stoffwechselver- schlackung kann allerdings auch zu einem chronischen Ausfluß führen. Hier versucht der Kör- per, dem die "normalen" Entgif- Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union hat auch Konsequenzen für die Bildungs- arbeit im Bereich der Lancwirt- schaft. Der Ausschuß für Fragen des Ländlichen Fortbildungsin- stituts im Bezirk Kitzbühel be- riet die Bildungsziele, die sich nach dem EU-Beitritt vordring- lich ergeben. Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbdin- gungen und vorgeschriebene Mindeststandardausbildung bei der Inanspruchnahme von Inve- stitionsförderungen z. B. für Hofübernehmer bilden eine gemeinsame Herausforderung. An der Fachausbildung führt kein Weg vorbei. Seit Jahrzehnten, ganz beson- ders seit der Errichtung einer eigenen Lehranstalt in St. Jo- hann-Weitau, war es das erklärte Ziel, jedem Hofübernehmer eine abgeschlossene Fachausbildung zu ermöglichen. Die Statistik zeigt nun auf, daß zwar viele die Pflichtausbildung gemacht haben, dann aber in einen anderen Beruf eingestie- gen sind bzw. einsteigen muß- ten, sodaß schließlich nur ein gutes Drittel der HofüberneFmer die vorgesehene Ausbildung aufweist. Das nunmehrige An- gebot umfaßt eine landwirt- schaftliche Fachausbildung für Berufstätige in Blockzeiten. die vorerst nur in der Lehranstalt Rotholz geboten wird, dann ei- nen externen Facharbeiterkurs, der in der Weitau als Abendkurs geführt wird, und dann noch einen Betriebsleiterlehrgang, der zur Meisterprüfung führt. Der erste Vorbereitungskurs dazu wurde in der Weitau bereits gehalten. In fachspezifischen Veranstal- tungswege nicht mehr ausrei- chen, sich über sogenannte Not- ventile Erleichterung zu ver- schaffen. Eine solche Giftbela- stung ist an zusätzlichen anderen Symptomen leicht zu erkennen und durch eine Entschlackungs- kur auch relativ leicht zu behe- ben. Es mag mühevoll und aufwen- dig klingen, aber ein paar Wo- chen Einsatz lohnen sich, um ein lästiges Problem, das sich über Jahre hinziehen kann, loszuwer- den. CRedaktionssch1tiW' Instag, 12 Uhr J tungen stehen der Biolandbau als Chancenauswertung und die EU- Konsequenzen im Mittelpunkt. Die Fragen nach betrieblichen Konsequenzen, zeitgerechter Betriebsführung, Kosteneinspa- rungen, Chancen für zusätzliche Vermarktung und extensive Form der Bewirtschaftung müs- sen behandelt werden, wobei Themen der Biolandwirtschaft und der Ökologie eine wesentli- che Rolle spielen. Verstärkt ge- setzt werden muß auf die Karte "Konsument", denn er entschei- det wesentlich über die Zukunft unserer Landwirtschaft. Beim Kammertag wird das "Allgäuer Projekt" einer verstärkten Zu- sammenarbeit unter Einbezie- hung der Gastronomie und der Tourismusverbände vorgestellt. Als Ziel der Bildungsarbeit im ländlichen Raum zeigt sich die Notwendigkeit, den Betriebsfüh- rer eines Vollerwerbsbetriebs mit einer kompletten Fachschulaus- bildung auszustatten, bei Zu- oder Nebenerwerbsbetrieben sollte der Betriebsführer, das ist in vielen Fällen die Bäuerin, auch diese Ausbildung aufweisen. In vielen Fällen wird es notwendig sein, das Rüstzeug im zweiten Bildungsweg zu erwerben. Im Bezirk Kitzbühel ist mit dem Ausschuß, in dem Evi Noichl-Klingler und Ing. Hans Bachler koordinieren, eine Ba- siszusammenarbeit unter Einbe- ziehung von Schule, Landjugend, Meisterinnen und Meistern, Bäuerinnen und Bauern sowie den Mitarbeitern der Kammer gefunden worden, die sich be- reits seit Jahren bewährt. Kam- merobmann Johann Nagele rief zu weiteren gemeinsamen An- strengungen auf. CiESUNDHEIT aktiv Joghurt-Tampons als Heilmittel An einer Fachausbildung führt kein Weg vorbei
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