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Befin Lokalaugenschein in Staudach-Einfang wurde heftigst über den WE- Wohnpark gestritten hü"I'f 'A L A ' Hunderte Präsenzdiener flehen um Gnade - vor der Bürokratie Junimordner Walter Preyer (ganz i'in:s) sprac'z sie!! vehcment gegen einen Grundtausch aus Fotos: CSA Die Sennerei iurde erst kürzlich saniert - je:zt muß die Milch nach Wörgl oder Maislmoten verkaufi werde'i Eoto: CSA SAMSTAG, 21. OKTOBER 1995 LOKAL-ANZEIGER SF1TF WE-Einfang0 : Raumordner gegen Grundtausch KITZBÜHEL. Der Grund- tausch ist so gut wie geplatzt. Dies ergab vergangenen Frei- tag der Lokalaugenschein im Rahmen der Sondergemeinde- ratssitzung über das umstrit- tene WE-Projekt in Staudach - Einfang. Von Chris Salvenmoser Die Vorgeschichte: Die Ein- fang-Anrainer wollten den Bau von 100 Miet- und Eigentums- wohnungen aus den verschie- densten Gründen verhindern und schlugen einen Grundtausch mit einem etwas nördlich gelegenen Grundstück vor. Der Eigentümer erklärte sein Einverständnis. Hunderte ehemalige Tiroler Präsenzdiener (in ganz Oster- reich viele Tausende) haben dieser Tage Post vom Militär erhalten: "Ihnen wird die Mög- lichkeit geboten, einen Antrag auf gnadenweise Nachsicht in Disziplinarangelegenheiten an den Herrn Bundespräsidenten zu stellen." Im Klartext: Jeder, der ein- mal einen oder mehrere Tage Ausgangsverbot kassierte (z. B., weil er am Morgen zu spät eingetroffen ist), kann jetzt nachträglich "begnadigt" wer- den. Das heißt, daß die Strafe (welche der "Lümmel" ja be- reits in seiner aktiven Zeit ab- saß) in den militärinternen Ak- ten sofort und nicht erst nach drei Jahren gelöscht werden Keinesfalls konnte sich aber der oberste Raumordner des Landes, Oberrat Walter Preyer, bei der Sondergemeinderatssit- zung mit dieser Idee anfreunden: "Der Grundtausch ist nicht rich- tig." Begründend führte er an, daß das in Frage kommende Tauschgrundstück Freiland sei. Eine Umwidmung fände niemals seine Zustimmung, weil Kitzbü- hel sowieso zuviel Bauland ge- widmet habe. In der vier Stunden dauernden Diskussion legten WE, Politiker, Anrainer und Behördenvertreter nochmals ihre Ansichten dar. Konkrete Entscheidungen fielen nicht. Am Dienstag trafen sich kann, wenn Bundespräsident Thomas Klestil seinen Sanktus dazu gibt. Begründet werden diese Be- gnadigungen mit 50 Jahre österreichische Unabhängig- keit und 40 Jahre Staatsvertrag. "Der Anzeiger" stieß im Mi- litärkommando Tirol auf einen gigantischen Verwaltungsauf- wand: Hunderte, bereits in der untersten Schulblade verstau- bende Akten von ehemaligen "schuldigen" Soldaten mußten herausgesucht und diese ange- schrieben werden. Das be- schäftigte einen Berufssolda- ten drei Wochen lang. Wenn Osterreich und seine Bürokraten keine anderen Pro- bleme haben... CHRIS SALVENMOSER die Frak:ionsführer aller Kitzbü- helr Gemeinderatsparteien. Auch diese Sitzung brachte kein sh1üssiges Ergebnis. Allerdings wird der Baubescheid nicht bis zur nächsten Gemeinderassit- zun anz 24. Oktober erlassen, weil der WE-Wohnpark noch- mals auf der Tagesordnung stel-it. Di2 Zeit drängt, denn die Frist für Jie Ausstellung des Bauhe- Entscheidung Westendorf fallt WESTENDORF. Die Zeitu:i- gen sind voll mit Spekulationen über die Zukunft der Senreri Wesendorf. Fix ist nur, daß noch keine Enischidung gefällt wur- de. Denn diese bleibt der Voll- versammlung der Westendorfer Baue-n am 25. Oktober vorbe- halten. Se s-ehen am Scheide- weg und müssen sich zwischen zwei Varianten entscheiden. Ent- weder wird de Milch an die 'Ti- rol-Milch" verkauft oder die Pinz zauer Sennerei in Maisho- fen macht das Rennen. Die Salz- burger vertreiben bereits die shides liuft Ende Oktober aus. Die Arrainer kündigten in FaLe eines positiven Bescheides an. Einspruch erheben zu wollen (da-in müßte der Stadtrat ent- scheiden) Der Spatenstich in Staudach- Einfang wird dennoch ein Jahr auf sich warten lassen: So lange diuert das Ok vn der Wohnbau- förcerung über Sennerei am 25. Oktober Milch aus Kössen. dort hat man gute Erfahrungen gemacht. Keiner der beiden Interesser- ten wirc h Westendorf weiter- hin produzieren. Ironie des Schicksal;: Erst vcr wenigei Jahren wurde die Käserei mit Millionenaufwand saniert, um den Hygienericht1inen zu ent- sprechen. Die prek.ire Situation entstand, weil Milchkäufer Max Klausner, eii St. Johanner. im Sommer an- kündigte, sich ganz aus der Wcstendorfer Sennerei zurück- ziehen zu wollen. (CSA)
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