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Bezirkskrankenhaus St. Johann i. T. Wird Orthopde ädie jetzt erweitert? St. Johann i. T. - Wochenlang kämpfte sich die Orthopädische Abteilung am Bezirkskrankenhaus St. Johann i. T. durch die Regionalmedien, bis vor kurzem endlich „Entwarnung" gegeben werden konnte. Die fachlich renommierte Abteilung und ihr beliebter Leiter Prim. Dr. Robert Siorpaes bleiben dem Bezirks- krankenhaus St. Johann i. T. auch in Zukunft erhalten. Die Lan- desregierung hat ihren Beschluß, wonach die Abteilung ge- schlossen werden sollte, zurückgezogen und überlegt jetzt sogar, sie noch weiter auszubauen. „GESUNDE” INFORMATIONEN AUS DEM BEZIRKSKRANKENHAUS ST. JOHANN IN TIROL „Es hat mich sehr gefreut, zu sehen, welch ein Sturm der Ent- rüstung über den Bezirk Kitz- bühel in Richtung Landesregie- rung fegte, als im Sommer bekannt wurde, daß man unsere Abteilung am Krankenhaus schließen will", schmunzelt Prim. Dr. Robert Siorpaes mit sympathischer Bescheidenheit. Der Leiter der Orthopädie am Krankenhaus St. Johann i. T. ist von „seiner" Bevölkerung be- geistert. Immerhin war es eine Flut von Briefen, die sich für die Beibehaltung der Orthopädie einsetzten, und zahlreiche Unter- schriftenaktionen standen schon in den berühmten „Startlöchern". Jetzt steht fest, daß die Orthopä- die am Bezirkskrankenhaus St. Johann i. T. zumindest mit den bestehenden 14 Betten erhalten bleibt. Aufgrund der im Land außerordentlich positiv aufge- nommenen (sparsamen) Kosten- berechnungen aus St. Johann in Tirol überlegt man derzeit sogar, die Abteilung, die erst 1994 gegründet wurde, noch zu erweitern. Was leistet die Orthopädie am Bezirkskrankenhaus St. Johann i. T. für die Bevölkerung? „Grundsätzlich haben wir hier am Bezirkskrankenhaus optima- le Arbeitsbedingungen", ist Dr. Siorpaes überzeugt: Modern aus- gestattete Operationssäle, die gesamte Infrastruktur, die für Operationen notwendig ist wie Intensivstation, Computertomo- graphie oder die Nachbetreuung durch eine große Physikothera- pie. Das einzige, womit die Orthopädie permanent kämpft, ist ein latenter Bettenmangel. Wartezeiten auf Operationen häufen sich. Breite Orthopädie mit Spitzenleistungen in der Fußchirurgie und Endoprothetik Die Infrastruktur am St. Johan- ner Krankenhaus bietet den nöti- gen Hintergrund, daß sich der Patient von der Orthopädie über- durchschnittliche Leistungen erwarten kann. Dr. Siorpaes: „Wir bieten hier eine Orthopä- die, die von der Schulter-, Rheu- ma- und Kniechirurgie über die Fußchirurgie bis hin zur Endo- prothetik (Kunstgelenke) einen breiten Bogen spannt". Rund 600 Operationen werden pro Jahr durchgeführt, davon annähernd 200 große Kunstge- lenke. Bei fast allen diesen sehr großen Eingriffen ist es dank der Verwendung von Eigenblut möglich, auf Fremdblut und die damit verbundenen, bekannten Risiken zu verzichten. Selbstver- ständlich gewinnen auch in der Orthopädie sogenannte „mmi- mal-invasive" Eingriffe mit dem Endoskop, allgemein bekannt als „Schlüsselloch-Chirurgie", zu- nehmend an Bedeutung. Wo früher große Schnitte nötig waren, kann man heute durch kleine Inzisionen Operationen am Gelenk durchführen. Bei Meniskusrissen, eingeklemmten Nerven, die freigelegt werden müssen (sog. Carpaltunnelsyn- drom) oder sogar bei Kreuz- bandplastiken kommt diese Technik zum Einsatz. Nach dem Eingriff bleibt lediglich eine punktförmige Narbe zurück. Aber auch klassische Operati- onsverfahren der Orthopädie wie das Geradestellen verkrümmter Extremitäten oder das Verpflan- zen von Sehnen und Museln bei Mißbildungen werden ange- wandt. Sind keine Operationen nötig, bietet die St. Johanner Orthopä- die mit der ihr angegliederten Physikotherapie ein breites Behandlungsspektrum, das Infil- trationen wie auch Chiroiherapie (sog. „Einrenken") umfaßt. Anerkanntes Ärzteteam Das Orthopädie-Team am Be- zirkskrankenhaus St. Johann i. T. besteht neben dem Leiter aus zwei weiteren Ärzten. Dr. Peter Vavron hat seine Ausbildung an der tschechischen Renommier- Klinik „Bulovka" in Prag absol- viert und kam 1994 nach St. Johann i. T. Seine fachlichen Schwerpunkte sind Arthroskopie sowie die Implantation von großen Kunstgelenken. Mit Dr. Vavron gelang es Dr. Siorpaes, einen hochqualifizierten Mitar- beiter in sein Team zu holen, der durch seine umgänglicie Art schnell das Vertrauen und die Sympathie der Patienten gewin- nen konnte. Dr. Wolfgang Bodner ist wie Dr. Siorpaes ausgebildeter Chiropraktiker. Außerdem führt Dr. Bodner die Hüftgelenksso- nographie bei Säuglingen durch, was in St. Johann bereits in der ersten Lebenswoche der kleinen Patienten erfolgt. Neben den Ärzten kümmert sich ein sie- benköpfiges Team von Physiko- therapeuten um die optimale Nachsorge der operierten Patien- ten. Auch in der Physikotherapie werden Schwerpunkte in manu- ellen Therapieformen gesetzt. Die Bedeutung der Orthopädie jedenfalls, so sind sich alle Fach- leute einig, wird mit steigender Lebenserwartung und höheren Ansprüchen an die Lebensqua- lität ständig steigen. Die moder- ne Lebensweise mit wenig ver- nünftiger Bewegung und ungesunder, zu reichhaltiger Ernährung trägt ihren Tei dazu bei, daß Abnützungserkrankun- gen an den Gelenken immer häufiger werden. Umgekehrt können durch moderne Narkose- verfahren und ausgefeilte Opera- tionstechniken immer mehr Pati- enten noch im hohen Alter operiert werden. In der Orthopä- die St. Johann stellt man sich jedenfalls auf wachsende Patien- tenzahlen ein. Prim. Dr Robert Siorpaes pro- movierte 1979 in Innsbruck und absolvierte seine Turnusausbil- dung bis 1981 am Krankenhaus Zell am See. Anschließend erfolgte die Facharztausbildung von 1981 bis 1985 an der Orthopädischen Klinik der Uni- versität Innsbruck, wo er im Anschluß an die Ausbildung bis 1987 als Oberarzt tätig war. In den Jahren 1985 bis 1987 führ- teii ihn zahlreiche mehrmonatige Studienaufenthalte mit Schwer- punkt Schulter- und Rheuma- chirurgie an die renommierte- sten orthopädischen Kliniken in Europa und den USA. Im November 1987 eröffnete Dr Siorpaes seine Praxis in St. Johann und begann seine opera- tive Tätigkeit als Konsiliararzt im Krankenhaus St. Johann. Seit 1993 leitet er die Physiko- therapie am Krankenhaus St. Johann i. T und seit 1994 die neugegründete Abteilung für Orthopädie. Als anerkannter Spezialist auf dem Gebiet der Fußchirurgie ist Dr Siorpaes Vizepräsident des österr Arbeits- kreises für Fußchirurgie, Oster- reich-Delegierter zur C. 1. P (College international de mede- cine et chirurgie du pied) im Edi- torial Board von „ Foot Dese- ase ", einer internationalen Zeit- schrift, verzeichnet, die sich aus- schließlich mit Fußchirurgie befaßt.
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