Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
SEITE 22 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 30. DEZEMBER 1995 Pfarrer i. R. Mag. Walter Eibich zum Gedenken Nach einem arbeitsreichen Leben im Dienste Jesu Christi ist Pfarrer i. R. Mag. theol. Walter Eibich unerwartet verstorben. Er stand im 84. Lebensjahr. Er wur- de in Brixen, wo er den Lebens- abend verlebt hatte, zur irdischen Ruhe geleitet. Walter Eibich war der erste Pfarrer der evangeli- schen Gemeinde Kitzbühel, be- kannt wurde er auch durch seine zahlreichen Lichtbildervorträge über "Land und Leute von Tirol" und als Funktionär eherenamtli- cher Vereinigungen, denen er auch noch angehörte, als er 1980 in den Ruhestand übertrat. Walter Eibich kam in Dresden zur Welt und wuchs dort auf, bis die Familie in der Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg in die Hei- mat des Vaters, die Industrieme- tropole Aussig an der Elbe, über- siedelte. In Aussig maturierte er 1930 mit Auszeichnung und wurde Betriebsbeamter in einer Fabrik. Ab 1933 wirkte er als Se- kretär der evangelischen Pfarr- gemeinde Aussig, ab 1935 oblag er dem Theologiestudium in Wien, Leipzig und Erlangen. Das Jahr 1939 brachte den ersten Vi- karsposten in Teplitz-Schönau und die Hochzeit mit Elisabeth Ilgner, einer Absolventin der Wiener Musikakademie. Bald wurde Eibich nach Roßbach im Kreis Asch versetzt. Vier Jahre war er im Krieg Sanitäter und später Verwaltungsaufgaben zu- geteilt. Ein Jahr nach der Rück- kehr in die Heimat wurden die Gemeindemitglieder vertrieben. Eibich zog mit einem Teil der Kirchengemeinde nach Kurhes- sen, wurde dort Pfarrer und vor allem Vertriebenenseelsorger. Nach dem Verlust der Heimat waren der Unfalltod eines Soh- nes mit 12 Jahren und der Tod der Gattin, die nur 42 Jahre alt wurde, innerhalb eines knappen Jahrzehnts schwere Schicksals- schläge. Ab 1957 wirkte Mag. Eibich in Kassel-Bettenhausen. Er heiratete die Kriegerswitwe Irmengart de Tartaglia geb. Köh- ler aus dem Sudetenland, die ihm eine treue Gefährtin fürs Leben wurde. Im Jahr 1968 übernahm Mag. Eibich die selbständig geworde- ne evangelische Pfarrgemeinde A. B. und H. B. in Kitzbühel. Hier eröffnete sich ein Betäti- gungsfeld über den gesamten Bezirk. Mit der Übernahme der Pfarrerstelle mußte er das Amt des Herausgebers und Schriftlei- ters eines sudetendeutschen Kir- chblattes aufgeben, elenso ende- te mit der Ubersiedlung rach Osterreich seine Tätigkeit als Vorstzender der "Gemeinschaf: evaagelischer Sudetendeut- sch--r", das mit weiteren Ehren- änlern verbunden war. Ein Hei- mal- und Gemeindeblatt für dc Vertriebenen der Pfarre Roß- bach/Asch führte er bis 1971 weiter, danach lieferte er geistli- ch: Betrachtungen zu der Hauptfesten des Jahres. Bekannt wurde Walter Eibich weit über den Bereich cer inne- rer- Seelsorge hinaus durch ex- akt 691 Vorträge vor Gästen unc kirchlichen Freizeitgruppei jr verschiedenen Orter. Eber 42 000 Personen erlebten diese Vorträge mit. Bei zahlreicher festlichen Anlässen im Bez:rk hielt Pfarrer Eibich Anspracien, die besonders beachtet wurden Enge Verbindungen pflegte er mi: dem langjährigen Kurseel- sorer Militärsuperintendent Mag. Ernst August Heß (1919 - 191), einem hervorragender Kenner Tirols, und dessen Farii- lie. Walter Eibich war lange Schriftführer des Hau skranken - pflegevereins Kitzbühel und trat wiederholt als Förderer der E;e- zirsgruppe Kitzbühel der Le- benshilfe in Oberndorf hervo:. Das Wirken von Pfarrer Eibich wurce durch mehrere Kultur- preise für die Bewahrung iei- matlichen Kulturguts und durch mehrere Auszeichnungen in Osterreich anerkannt. Er war Träger des Silbernen EMenzei- cheris für Verdienste um die Re- publik Osterreich und seit 1993 der Kitzbüheler Garns in Gold. Der Fremdenverkehrsverbaid Kiizhühel würdigte seine vor- bildliche Gästebetreuung durch eine Ehrenurkunde. Nun hat sein Schpfer jen treuen Diener zu sich gerufen. Er ist wohlvorbereitet aus dieser Welt in eine bessere gegangen. Die Erinnerung an einefl auf- rechten Theologen und Seelsor- ger wird über die Generationen bleiben. Spenden zugunsten Krankenhaus Kitzbühel Stadtsparkasse 0000-022442 Kranzspenden für Herbert Pankratz: 5 1.000 Thiomas Mcml, Wien; 5 1.000 DI Geor- ge Wozasek; 5 500 Günter Karl Schneider, Salzburg. Kranzspenden f. Otto Rainer: 5 2.400 Hausgemeinschaft Rennfeld 28 und 26; 5 1.400 sie- ben Touren-Kameraden. Für die Bauern und damit für die Interessenvertretung Land- wirtschaftskammer war das Jahr 1995 ein Ausnahmejahr, geprägt von allen positiven und negati- ven Begleiterscheinungen des Beitritts Osterreichs zur Europäi- schen Union. Es war allerdings auch eine Herausforderung, wie Bezirkssekretär Ing. Hans Staff- ner in einem Rückblick vor dem Vorstand betonte. Bei der Vorbe- reitung und Durchführung gab es fehlerhafte und fehlende Formu- lare, unterschiedliche Termine für Anträge auf Förderung, we- nig Zeit für die Grundlagener- mittlung, dazu parallel verlau- fende Umstellungen für agrari- sche Maßnahmen, etwa bei der Direktvermarktung und der An- meldung der Biobetriebe (im Bezirk Kitzbühel 350!), Fragen im Zusammenhang mii dem Rumpfwirtschaftsjahr, rrit der Almkontingentierung und zu den Förderungen. Leider gab es auch viele unverläßliche Bauern, die trotz vereinbarter Termine auch einer ausreichenden Zahl von Sprechtagen das knapp abge- stimmte Zeitprogramm bis an die Grenze des Zusammenbruchs ausreizten. Insgesamt haben schlußendlich doch 99 Prozent der anspruchsberechtigten Be- triebe ihre Anträge eingebracht, die für EU-Ausgleichs- und För- derungszahlungen erforderlich sind. Es gab 1.645 Mehrfachan- träge und dazu 530 Anträge für männliche Rinder, 765 für Mut- terkuhhaltung und 114 auf Mut- terschafprämien. Zur Bewältigung der künftigen Aufgaben ist es notwendig, alle Erfahrungen - es waren nicht nur negative - zu berücksichtigen. In Gesprächsrunden mit der Lan- GOTTESDIENSTE Evangelische Pfarrgemeinde Sonntag, 31. Dezember: Kitzbühel: Achtung! Vormittag kein Gottesdienst. 17 Uhr Got- tesdienst in der Ev. Christuskir- che mit Abendmahl. St. Johann: Vormittag kein Gottesdienst. Kirchberg: 20 Uhr in der Kath. Pfarrkirche Gottesdienst mit Abendmahl. Montag, 1. Jänner: Kitzbü- hel: 17 Uhr in der Ev. Christus- kirche Gottesdienst mit Abend- mahl. St. Johann: 10 Uhr in der Antoniuskapelle mit Abend- mahl. Die evangelische Pfarrge- meinde Kitzbühel wünscht Ihnen Gottes Segen zum neuen Jahr! deskammer und dem Land wur- den die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß unnötige Büro- kratie ausgemerzt wird. Schließ- lich gab es doch Zufriedenheit und Anerkennung für den Ein- satz der Bezirkskammer für die Ausgleichs- und Förderungszah- lungen. Ing. Staffner dankte den Mitarbeitern und all den Antrag- stellern, die sich um die Einhal- tung von Terminen und die recht- zeitige Beistellung von Unterla- gen bemüht haben. Positiv bewertet Ing. Staffner auch die Entwicklung bei den Maschinen- und Betriebshilfe- ringen. Nun besteht im Bezirk ein Ring mit einem hauptamtli- chen Geschäftsführer und damit ist die Grundlage für eine flä- chendeckende Serviceleistung gegeben. Der biologische Land- bau nimmt im Bezirk eine rasan- te Aufwärtsentwicklung, es gibt 700 Betriebe, die sich entspre- chender Kontrolle stellen. Am wichtigsten erscheinen bei uns die Produktschienen Milch und Fleisch. Im Jahr 1995 stand der landwirtschaftliche Grundver- kehr, ausgelöst durch einen Fall außerhalb des Bezirks, in Dis- kussion. Es erfolgt keine Ände- rung bzw. Liberalisierung für In- teressenten außerhalb der Land- wirtschaft. In einem touristisch stark genutzten Gebiet stellt die Administration der Raumord- nung bei Freizeitwohnsitzen ein Problem dar. Konflikte mit dem Naturschutz konnten in vielen Fällen durch Aussprachen und Besichtigungen ausgeräumt wer- den. Auf die Zusammenarbeit mit allen Institutionen legt die Landwirtschaftskammer großen Wert, weil sie im Interesse der Mitglieder ist. H. W Das erste EU-Jahr war ein Ausnahmejahr
< Page 22 | Page 24 >
< Page 22 | Page 24 >