Kitzbüheler Anzeiger

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SAMSTAG, 30. DEZEMBER 1995 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Arche gesunken, Hallenbad-Minisanierung Das abgelaufene Jahr be- herrschten zwei Dauerbren- ner: Das Krankenhaus St. Jo- hann kämpfte um den Erhalt der Orthopädie. Oberndorf, Naturschützer und Touristiker wollen den Lehmabbau durch das Hopfgartner Ziegelwerk verhindern. Für viel Aufsehen sorgte im Sommer das Manö- ver der Militärakademie, an dem 2000 Soldaten beteiligt waren. Dann und wann hörte man vom "Kitz-Alp-Tech", in dem sich einmal hochspeziali- sierte Betriebe aus ganz Euro- pa ansiedeln sollen. Auch höchst Kurioses gab es zu be- schmunzeln: In Kössen wurde ein Golfplatz schwarz erwei- tert, in Kitz hätte ein Schutz- bunker für Atomkatastrophen entstehen sollen. Auch sonst war im Bezirk einiges los. Ein Blick ins 95er zurück von Chris Salvenmoser. Arche Noah gesunken Die "Arche Noah" verdient das Prädikat "besonders kuriose. Ein Kitzüheler wollte einen Kata- strophenschutzbunker für 300 Persc-nen im sogenannten Sand- hügel-Stollen einrichten. Er fand Investoren, die 800.000 5 in das Projekt steckten - aber niemand, der Geld für ein sicheres Plätz- chen ausgeben wollte. So wurde die Arche Noah nicht zum Ret- tungsanker in Krisenzeiten, son- dern zum 800.000 S-Grab. Zuerst befragt, dann ignoriert Die Hopfgartner wurden im Frühjahr zur Wahlurne gebeten. Sie sollten über die Errichtung eines Badesees oder die Erhal- tung des Freibades entscheiden. 56 Prozent votierten dabei gegen den See, was den Initiator der Volksbefragung, den parteifrei- en Albin Hübl, freute. Weniger Lachen konnte der Gemeinde- mandatar, als im Herbst die Pro- jektplanung wieder aufgenom- men wurde. Eine Volksbefra- gung ist für den Gemeindrat eben nicht bindend... Absperren zur Ortsbelebung Was die St. Johanner im abge- laufenen Jahr am meisten be- wegte, war die Fußgängerzone. Kommt sie, wann kommt sie, große oder kleine Variante? Die Südtirolersiedlung machte gegen die schließlich im November mehrheitlich beschlossene große Lösung mobil, die ihr Gegenver- kehr in der Meranerstraße be- schert. Mit einigem Erfolg: Die Gemeinde verpflichtete sich, die große Variante abzublasen, wenn im Sommer 97 mehr als 14 000 Fahrzeugbewegungen in 24 Stunden in der Meranerstraße gezählt werden. Eingeführt wird die Fußgängerzone, die Haupt- platz, Teile der Kaiser-, Speck- bacher-, Wieshofer- und Bahn- hofstraße umfaßt, mit Juni 96. Den sich hinter diesen Türen verbergenden Stollen wollte ein Kitz- büheler als Katastrophenschutzbunker ausbauen Notnagel für Schwimmbad Jedes Bauwerk wird irgend- wann sanierungsbedürftig, das gilt auch (und wegen der aggres- siven Chemikalien zur Wasser- aufbereitung im besonderen) für Hallenbäder. So hat heuer das letzte Stünd- lein für das Freizeitzentrum St. Johann geschlagen. Der Amts- arzt hätte keine weitere Saison geduldet, das Dach keinen Win- ter mehr schadlos überlebt. Eigentlich träumte man von ei- nem 100 Millionen-Erlebnisbad, doch als die Hälfteeigentümer Gemeinde und TVB in ihren Kassen wühlten, fand sich nur Kleingeld. So verabschiedete man sich auch von der Minimal- lösung um 35 Mio. 5 und ging die Minimalsi-Variante um 24 Millionen an. Im Dezember wur- de das einsturzgefahrdete Dach erneuert. Auch eir Hallenbad- becken muß her, ebenso eine neue Wasseraufbereitung. At- traktiviätssteigernde Bauten wie Ausschwimmbecken oder große Rutsche sind für die St. Johan- ner derzeit uninanzierbar. In Kirhdorf schloß man vor einigen Jahren das Hallenbad, weil die Sanierung nicht zu be- zahlen war. Jetzt rufen die Tou- ristiker wieder nac:i einem Bad, und zwar nach einer Erlebnis- welt mit kleirem Hallenbecken um 25 Mio. 5 Es gehe nicht an, daß die Gäste nach Ellmau oder Fieberbrunn zum Baden fahren. Die Gemeinde legt sich zur Zeit wegen der Kcsten quer, am Zug ist ein Projeklausschuß. Die Meranerstraße kwnptte unter Adi Aue,; Gendarmerie-Posten- kommandant, gegen nie große Fußgängerzone
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