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Das Zu/iaus in VVinkl brannte i'ollko,n,nen aus Foto: Stöck! DONNERSTAG, 11. APRIL 1996 LOKAL-ANZEIGER SEITE 5 Erlebnis-Hallenbad und Liftneubau als Ziele WESTENDORF. Der Wirt- schaftsbund lud vergangene Woche zur Tourismusdiskussi- on. Man wollte die Ideen des neuen TVB-Direktors Toni Wurzrainer kennenlernen. Im Mittelpunkt stand aber die Bergbahn und der Wunsch nach einem Erlehnisbad. Von Chri,s' Salceninoser Brechend voll war der Saal im Gasthof "Aschenwald' am ver- gangenen Mittwoch. Vor allem Wirte, Hoteliers und Vermieter interessierten sich für den Neu- en. Anton Wurzrainer kam An- fang Jänner aus Reith. Als erstes unterzog der neue Direktor den TVB einer Bestandsaufnahme, installierte eine EDV-Anlage und arbeitete einen Katalog für zusätzliche Veranstaltungen im kommenden Sommer aus. Ab Juni geht jeden Donnerstag un- ter TVB-Patronanz eine Veran- staltung - grundsätzlich abends - in Szene. Das Angebot ist breit gestreut: So wird es Street-Soc- cer und Inline-Skating-Events geben, Beach-Parties im Freibad, Volksmusikahende mit Mundart- dichtung, Konzerte, Kabarett, Nachtgottesdienst am Berg, Frei- lichttheater und Bauernmarkt. Auch finden sich ein "Opern- ball', ein Triathlon oder ein M ou n tai n - B i ke-Ren nen. Viel mehr als die Veranstaltun- gen des neuen Direktors interes- sierten sich die Westendorfer für die Pläne der Bergbahn. Ge- schäftsführer Robert Kleinler- eher nahm zum Ausbau der Be- schneiungsanlage Stellung, die er über den Neubau des zen- trumsnahen Ziepiliftes stellt. Man könne "keine Sterne vom Himmel holen'. Es sei wichtig, darauf zu drängen, was allge- mein besser ist", auch gegen eine eventuell abweichende Bevölke- rungsmeinung. Falls die Liftge- seil schafter den Liftneubau prä- ferieren würde, werde er, Klein- lercher, in Pension gehen. Gemurmel kam auf, als das Befragungsergebnis der West- endorfer Tourismusdiskussion in riesigen Lettern die Tafel zierte: Erlebnis-Hallenbad hieß der absolute Spitzenreiter, brachte es auf gut dreimal so- viel Nennungen wie der heiß diskutierte Neubau des zen- trumsnahen Zieplliftes. Also will man auch in We- stendorf den Nächtigungsrück- gang mit einem Hallenbad be- kämpfen (diesen Winter minus 4 bis 5 Prozent). Es stellt sich die Frage, oh das blaue Auge, das der Bezirk von den Gästen kassiert, nicht die Sicht auf die Realität trübt. Wer die Land- karte zur Hand nimmt - und zwar nicht die des Ortes, son- dern die der Region - zählt HaI- Auch über die Liftkarte für den Bezirk informierte Kleinlercher. Diese ist noch weit entfernt, müßte doch alle Verrechnungs- computer im Großraum "Wilder Kaiser" aufgerüstet werden, was 50 bis 60 N'lio. S kosten würde. Zuletzt kritisierte der Bergbah- ner, daß kein einziges Hotel im Zentrum während der Osterwo- che offen gehalten habe. Schließlich wurden Verbesse- lenbäder en masse: Fieberbrunn, ElImau, Kitzbühel, St. Johann, Wörgl, Söll. Allesamt mit mehr oder weniger "Erlebnis'. Und überall gilt, je mehr "Erlebnis", desto weniger schwimmen und desto mehr plantschen. Der Zug für ein überregiona- les Erlehnishad, das alle Stückerl spielt, eine Sensation ist und des- halb mittels Regionaltopf halb- wegs finanzierhar wäre, ist be- reits vor 30 Jahren abgefahren. Jetzt sucht der Touristiker nach Erlösung seines Rückgang- Jochs, und glaubt, sie im Bau von Hallenbädern zu finden. Wie das endet, bekamen - zum Beispiel - Kirchdorf und St. Johann zu spü- ren. In Kirchdorf wurde das Bad vor Jahren aus Kostengründen geschlossen, inzwischen bastelt rungsvorschläge präsentiert, welche von alle Anwesenden eingebracht wurden. Insgesamt gab es 34 Ideen und Wünsche, ein Erlebnis-Hai len bad schaffte 29 Nennungen, eine Rodelbahn 26 und der Ziepllift-Neubau 12. Damit liegen die Westendorfer voll auf der Linie des neugegrün- deten "Gastronomie-Stammti- sches", der sich auch das Erleb- nisbad zum Ziel gesteckt hat. man an einer neuen Erlebnis- welt. Die Sanierung des St. Johanner Freizeitzentrums im vergangenen Winter ist einer der Gründe, warum die Ge- meinde sich keines Reichtums erfreut, ein Sparpaket nach dem anderen schnüren muß. Der Wunsch nach Großpro- jekten - die im Vergleich zu dem, was der Gast zuhause besitzt (Bad Tölz), gar nicht groß sind - wird den Tourismus nicht retten. Kreativität, Flexi- bilität und günstige Lösungen sind gefragt. Ein Beispiel: Mountainbiken ist ein Renner. Doch wo findet sich die För- derung dieses Sports auf der Westendorfer Ergebnistafel? Unter ferner liefen CHRIS SALVENMOSER IVIE!NIJNU Hallenbäder lösen das Problem nicht Feuerwehreinsätze im Bezirk Kitzbühel ERPFENDORF. Am Donners- tag, 4. April, löschten die Feuer- wehren Erpfendorf und Kirch- dorf um sieben Uhr morgens den Brand bei einem Silo der Tisch- lerei Friedl in Erpfendorf. Durch Risse im Kamin hatte sich Staub entzündet: JOCHBERG. Am selben Don- nerstag rückte die FF Kitzbühel gegen zehn Uhr zu einem \7 cr- kehrsunfall nach Jochberg aLe. Auf derB 161 nahe der"Alten Wacht" war ein Jeep umgekippt, die eingeklemmte Beifahrerin mußte geborgen werden. Sie überlebte den Unfall aber nicht. REIT IM WINKL. Ebenfalls am Donnerstag, 4. April, rückte die FF Kössen zur Nachbar- schaftshilfe ins bayrische Reit aus, um beim Brand des Gastho- fes Unterwirt zu helfen. Das Feu- er, das von der Selchanlage aus- ging, hatte sich bereits bis zum Dach ausgebreitet. FIEBERRUNN. Feuerwehr. Bergrettung und Rotes Kreuz beteiligten sich am Morgen des Freitags. 5. April, an der Suche nach Bäckermeister Michael Hörfarter. Die Suchaktion wur- de noch während der Zusam- menstellung abgebrochen, weil der beim Joggen Verunglückte bereits gefunden worden war. KITZBUHEL. Am Samstag, 6. April, mußte die FF Kitzbü- heI eine Olspur im Bereich der Höglrainmühle beseitigen. ST. JOHANN. Am Sonntag, 7. April, wurde die FF St. Johann um fünf Uhr zum Zuhaus des Bauern Josef Pletzenauer im Orsteil Winkl gerufen. Das Ge- bäude, das sich beim Eintreffen der Feuerwehr bereits im Voll- brand befand, wurde als SeIch- kammer, Waschhaus und zum Schnapsbrennen verwendet. Die Brandursache ist derzeit unbe- kannt. Die Familie Pletzenauer bedankt sich herzlich bei den fleißigen Feuerwehrmännern.
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