Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Lokal-Anzeiger Donnerstag, 25. April 1996 Seite 10 kammer dieses Klosters auf dem "Hellen Berg". Nach dem Mittagessen Rückfahrt nach Krakau. Während der wohlverdienten Freizeit traf man sich immer wieder bei den Ständen der Tuchhallen, bei einem Advocat in der anheimelnd-plüschigen Atmosphäre des traditionsrei­ chen Künstlercafes "Jama Mi- chalikowa" oder in den Keller­ lokalen bei "Pietro's" Pizza. Im Schneegestöber hieß es am Dienstag morgens Abschied nehmen von Krakau. Von ferne erkannten wir Nowa Huta - auf Stalins Wunsch sollten hier 30.000 Stahlkocher mit ihrem frischen Arbeiterblut einen "proletarischen Gegenpol" zur alten Krakauer Intelligenz bil­ den. Kinderzeichnungen werden ausgestellt In vielen Kitzbüheler Ge­ schäften werden derzeit Kin­ derzeichnungen zum Thema "Fa­ milie" ausgestellt. Die Kitzbüheler Kinderfreun­ de erfüllen damit ein Verspre­ chen, das sie anläßlich des Mab und Zeichen-Wettbewerbes im Jahr 1994 (Jahr der Familie) gegeben haben. Damals betei­ ligten sich mehr als 1000 Kin­ der aus dem ganzen Bezirk Kitzr bühel (darunter fast 200 Kinder aus Kitzbühel) an dem Wettbe­ werb. 90 Bilder werden bis mindestens Ende Mai dieses Jahres in den Kitzbüheler Ge­ schäften gezeigt. Diese Aktion wurde anläßlich des Jubiläums "25 Jahre Kinderfreunde Kitz­ bühel" ins Leben gerufen. Be­ sten Dank der Kitzbüheler Ge­ schäftswelt für die begeisterte Teilnahme. Bildungsreise der Pflichtschullehrer führte diesmal nach Krakau mes mit Kirchenfürsten und Nationalhelden, zu denen in Polen auch Dichter und Maler zählen. Von ihren vielen Seiten­ kapellen gilt die Sigismund- Kapelle mit ihrer in reinstem Gold erstrahlenden Kuppel als schönster Renaissancebau nördlich der Alpen. Auf dem Marktplatz - von den mittelalterlichen Marktplätzen ist nur der Markusplatz in Ve­ nedig größer - breiteten die Krakauer Blumenfrauen ihre farbenprächtige Ware aus, und wir schnupperten etwas durch die Tuchhallen. Vorbei am goti­ schen Rathausturm und der äl­ testen Universität des Landes erreichten wir die Marienkirche mit ihrem Hauptaltar, einem Juwel spätgotischer Schnitz­ kunst. Durch 12 Jahre arbeitete der Nürnberger Veit Stoß an sei­ nem Hauptwerk, das eindrucks­ voll den Tod der Gottesmutter darstellt. Nun kamen wir gerade recht zur berühmten Trompetenfanfa­ re. Nach dem Mittagessen im "Hawelka" fuhren wir hinaus nach Wieliczka ins Salzberg­ werk mit seinen phantastischen in Salz geschlagenen Skulptu­ ren und Kathedralen. Der Montagvormittag sah uns im Wallfahrtsort Tschenstoch- au, der zu den meist besuchten der ganzen Welt zählt. Hier ging es natürlich nicht ruhig und ge­ mächlich zu. Massen von Gläu­ bigen, Besuchern und Touristen erdrängten sich mehr oder we­ niger sanft einen Platz beim Gnadenbild der Schwarzen Madonna, die 1717 feierlich zur "Königin von Polen" ernannt worden ist. Ein Pauliner Pater führte uns anschließend durch den Rittersaal und die Schatz- Unter dem Motto "Krakau - oder eine polnische Verführung" stand die Bildungsreise der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Sektion Pflichtschulleh­ rer, zu der sich 97 Personen zu­ sammenfanden. Nach der Bahn­ fahrt Wörgl bzw. Kufstein - Wien wurde die Strecke mit Bussen zurückgelegt. In Brünn war die Mittagsstation der zu nachtschlafener Zeit begonne­ nen ersten Tagesreise, um 21 Uhr wurde termingerecht Kra­ kau erreicht. Die folgende Nacht wurde noch durch die Umstellung auf die Sommerzeit verkürzt. Am Plamsonntag begann frühmorgens die Besichtigung der "wahren Hauptstadt" Polens. Nun im Detail ein Bericht über die Tage in Krakau und Olmütz: Vorbei am Ort des Gesche­ hens und dem Drehort von Spielbergs Film "Schindlers Li­ ste" brachte uns der Bus auf den Wawelberg mit seinen großar­ tigen Anlagen. Das Königs­ schloß war durch Jahrhunderte die Residenz der polnischen Herrscher. Die Staatlichen Kunstsammlungen erschlagen den Besucher in ihrem Umfang beinahe. Den wertvollsten Teil bilden sicher die 136 Gobelins, die der letzte Jagellonen König Sigismund 1553 in Flandern anfertigen ließ. Der Dom - wir erlebten darin noch ein Stück der Palmsonn­ tagliturgie - ist für die Polen nicht nur von religiöser, sondern vor allem von patriotischer Be­ deutung, wenn man das bei den Polen überhaupt voneinander trennen kann. Hier wurden über viele Jahrhunderte hinweg die polnischen Könige gekrönt, sie ruhen in den Krypten des Do- Für die unschätzbaren Bau­ denkmäler Krakaus aber ist Nowa Huta ein Fluch geworden, die schwefelhaltigen Abgase zerfressen die historische Bau­ substanz. Das Ziel des heutigen Tages war aber von ganz ande­ rer Art; Auschwitz. Die Gedenkstätte auf dem KZ-Gelände erinnert an den grauenvollsten Völkermord der Geschichte, ergriffen gedachten wir der vielen Menschen, die hier dem nationalsozialisti­ schen Rassenwahn zum Opfer fielen. Das letzte Ziel der Bildungs­ fahrt war die alte Hauptstadt der Markgrafschaft Mähren, Olmütz an der March. Im Hotel "Flora" fanden wir gastliche Aufnahme. Ein "behmisches" Abendess en in froher Runde verdrängte all­ mählich die unguten Eindrücke dieses Tages. Beim Rundgang durch die Stadt am folgenden Morgen bewunderten wir den Wenzels­ dom und das gotische Rathaus mit der astronomischen Uhr und waren erstaunt, mit wieviel Liebe und Geschick die Men­ schen hier alte Schönheit wie­ der erstehen lassen. Nach dem Grenzübergang wurde in Poysdorf für unser leibliches Wohl bestens ge­ sorgt. Ab Wien erfolgte die Rück­ fahrt wieder mit den "Wiener Philharmonikern" der ÖBB. Bleibt nur noch, unseren "Ver­ führer" in der Person des Be­ zirksobmanns, Hauptschuldi­ rektor Eranz Ziernhöld, aber auch all seinen Helfern für Pla­ nung und Organisation der Bil­ dungsreise herzlich und ehrlich zu danken. Hauptversammlung Bezirksschützenbund Am Freitag, 3. Mai, findet die Jahreshauptversammlung des Bezirksschützenbundes Kitzbü­ hel statt. Beginn ist wie immer um 19.30 Uhr, der Ort nun schon seit Jahren das Alpenhotel am Schwarzsee. Auf der Tagesordnung stehen Ehrungen des Bezirksschützen­ bundes, die Siegerehrungen der Winterbewerbe und die Neu­ wahl der Vorstehung. Besonders herzlich eingeladen sind alle Sportschützen, die in der abge­ laufenen Saison mitgeschossen haben, ob sie sich nun ganz vor­ ne plazieren konnten oder nicht. Mit Tiroler Schützengruß Dr. Bruno Bauer Bezirksoberschützenmeister Sprechtag der Pensionsversicherung Die Pensionsversicherungsan­ stalt der Angestellten hält am Mittwoch, 8. Mai, von 8 bis 12 Uhr in der Tiroler Gebietskran­ kenkasse Kitzbühel einen Sprechtag ab. Elternsprechtag an der Hauptschule H Der zweite Elternsprechta| im Schuljahr 1995/96 an der Hauptschule II Kitzbühel findet am Freitag, 26. April, von 15 bis 17.30 Uhr, statt. Die Eltern wer­ den zum Besuch herzlich einge­ laden. Ein Teil der Lehrer auf dem Wawel in Krakau OSR Johann Graß I 1
< Page 10 | Page 12 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen