Kitzbüheler Anzeiger

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DONNERSTAG, 9. MAI 1996 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Totaler Beachvolleyball-Boom im Bezirk KIRCHDORF, BRIXEN, OBERNDORF, ELLMAU, WESTENDORF, KITZBÜ- HEL, KOSSEN. Wie die Pilze schießen die Beachvolleyball- Anlagen aus dem Boden - die Trendsportart hat sich zu ei- nem wichtigen Teilchen des schwierig zu lösenden Touris- muspuzzels gemausert. Von Chris Salvenmoser Der Boom kam von der Wie- ner Donauinsel. Mit der Macht einer Brandurigswelle überroll- te er in nur drei Jahren das Land. Im letzten Sommer sichtete man im Bezirk die ersten Beach-Vol- leyballer auf den ersten privaten Anlagen in Westendorf (Burg- weghof und Kössen (Eurocam- ping). Harald Schörghofer, Hauptschullehrer in Westendorf, Ex-Bundeliga-Volleyballer und Intiator des ersten Platzes sowie des Volleyballclubs Klafs Bri- xental, ist begeistert: 1etzt wer- den fast in jedem Ort Plätze ge- baut, der totale Boom!" Da hat er recht: Allein in We- stendorf gehen diesen Sommer zwöfTurnierserien in Szene. Die bestehenden Anlagen werden von früh bis spät genutzt. Doch zurück zum letzten August: Im Kitzbüheler Volksschulhof ver- anstalteten die Kitzbüheler Axel Naglich und Christopher Reindl das höchstdotierte Turnier Oster- reichs: Das "Red Bull Austrian Edi Pichler, Michael Brunnschmid, TVB-Ohmann Helmut Bendler und TVB-Direktor Hannes Marte bauen zwei Plätze im Freibad Opeii" mit 200.000 S Preisgeld, 2000 begeisterten Zuschauern und 16 Profiteams. Nach diesem Erfolg zeigten sich die Stadtväter von der prak- tischen Seite und bewilligten die Beach-Anlage im Voglfeld, die seitherjeden Tag von Dutzenden Beachfans belagert wird. Beachvolleyhall wird zu zweit gespielt, und zwar auf der Flä- che eines normalen Hallenplat- zes, nämlich 9 mal 18 Meter. Auch die Netzhöhe ist dieselbe: 2,43 Meter. Doch jeder kann mit- machen, Hobbyturniere spielt man einfach mit Viererteams. Bei soviel Zuspruch wurden aufgeschlossene Touristiker, die die Zeichen der Zeit erkennen, auf die Trendsportart aufmerk- sam. Heuer entstehen Plätze in Brixen (Badesee), ElImau (Kai- serbad), Westendorf (ein zweiter Platz beim Burgweghof) und Oberndorf (Freibad). Dienstag Nacht genehmigte der TVB Kirchdorf einen Platz im Freibad, bezahlt wird er von der Gemeinde. Die lntitiatoren, VP-GR Edi Pichler und VP- Ortsobniann sowie Gemeinde- vorstand Michael Brunnschmid, sind begeistert, daß der gesamte Gemeinderat und der TVB ihre Idee unterstützen. Die beiden er- hoffen sich durch die neue At- traktion eine zusätzliche Bele- bung im Freizeitzentrum durch Einheimische und Gäste. Grüne eilen Eggerwerk-Bürgerinitiative zu Hilfe ST. JOHANN. Seit 25 Jah- ren kämpft die Bürgerinitiati- ve Eggerwerk für eine Vermin- derung der Emissionen beim Spanpiattenwerk. Nun hat sie auf massive Erleichterung durch die neue Spanplatten- verordnung gehofft. Jetzt wit- tert man jedoch Gefahr, daß durch die Verordnung die Eg- ger-Rauchgaswäsche-Anlage Stand der Technik wird. Um das Problem vor Ort mit der Bürgerinitiative zu di skutie- ren, kamen kürzlich die Grüne- Umweltsprecherin im National- rat, Monika Langthaler, und Ti- rols Umweltlandesrätin Eva Lichtenberger nach St. Johann. Die neue Verordnung hätte ei- gentlich im Mai verabschiedet werden sollen. Nachdem jedoch die Grünen massive Interventio- nen der Firma Egger orteten, wurde die Verabschiedung auf- geschoben. 'Die Firma Egger will, daß zwei Verfahren zur Ab- gasreinigung Standard werden". erklärt Langthaler, "es kann aber nicht einer Firma mehr erlaubt sein, die Umwelt zu verpesten, als der anderen". Sie verlangt deshalb, daß das in Graz entwik- kelte "CTP-Verfahren" als Stan- dard festgeschriehen wird. Da- durch soll sich ein wesentlich ge- ringerer Schadstoffausstoß bei Formaldehyd, Ameisensäure, Kohlenwasserstoffen, Phenol und Staub ergeben, als beim "Böhler-Verfahren" des Egger- Werkes, meint die Umweltspre- cherin. Sie hofft, daß das vom Umweltministerium in Auftrag gegebene Gegengutachten dem- nächst vorliegen wird. Gegen den Vorwurf einer In- tervention wehrt sich Firmenchef Fritz Egger vehement: "Sachver- ständige der Tiroler Landesre- gierung sind zu dem Schluß ge- kommen, daß beide Verfahren der letzte Stand der Technik sind'. Wenn in St. Johann das "CTP-Verfahren" angewendet würde, würden mehr Schadstof- fe ausgestoßen, meint Egger. Das Bühler-Verfahren sei zwar von der organischen Bilanz schlech- ter, dafür aber in der Energiebi- lanz besser. "Was mich beson- ders irritiert ist der Umstand, daß wir ja allen diese Gutachten ge- schickt haben", meint Egger wei- ter, "wir von den Leuten jedoch negiert wurden". (E.O.)
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