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Der Kitzbüheler Pftirrhof wird umgebaut Kirchen und Pfarrhof im Jahre 1620 SEITE 14 LOKAL-ANZEIGER SAMSTAG, 6. JÄNNER 1996 Die berühmte Ansicht der Stadt Kitzbühel von Andreas Faistenberger zeigt uns, wie der Pfarrhof im Jahre 1620 ausgese- hen hat. Wir sehen hinter der mächtigen Pfarrkirche das be- scheidene, nur im Parterre ge- mauerte Haus mit einem hölzer- nen Giebel und einem rund um das Haus laufenden Balkon im ersten Stock, ganz in der Art un- serer Bauernhäuser. Der große Um- und Erweite- rungsbau erfolgte in den Jahren von 1643 bis 1653. Im Jahre 1640 übernahmen die Dominika- ner die Seelsorge in Kitzbühel. Sie richteten hier ein kleines Klo- ster ein und aus diesem Grunde mußte das kleine Vikariatshaus vergrößert werden: das Haus wurde uni zwei Achsen verlän- gert, die beiden Obergeschoße wurden aufgemauert. Im zweiten Obergeschoß befand sich südsei- tig der Kapitelsaal für den Kon- vent. Uber den Bau geben die Kirchpropstrechnungen genaue Auskunft (Band IV des Stadtbu- ches Seite 77). Dazu nur ein Detail: Aus dem "Kampperthall" (dem heutigen Pulverturmgraben) wurden 'bey 340 Fueder Stain zusammenge- tragen"! Der Bau verursachte enorme Kosten. Zur Endfinanzierung sollten nach einer im Jahre 1651 getroffenen Vereinbarung beitra- gen: 200 fi (=Gulden) die Stadt, 150 fi der Gerichtsherr (für das Land), 100 fi St. Andrä und 50 fi die Katharinenkirche. Der stattliche Bau wurde 1653 voll- endet, der First trägt die Jahres- zahl 1646. Die Dominikaner wirkten segensreich für die Umbau nicht gestört wercen darf und die großen FlLre unJ das Stiegenhaus in der jetzigen Form erhalten bleiben. Aus diesem Grunde hat auch Arh. Schuh vom Bauamt der 3rzdiözese Salzburg mit großer U msic±iL das R eno vi erungs konze pt erstellt, nur so konnte die Zostirwiung des Eenkmalamtes gesichert werden. Der Pfarrhec steht u- dem r.och an sehr exponierter Stelle. Er ist ein wicitiger Be- standteil des Ersembies Parkir- che mit Liebfrauenki:che, altes Stadtspital. alte Schule und Friedhof. Durch den Umbau soll sich freilich die Funktior des Pfarr- hcfes ändern. So soll in Zukunft der Pfarrhof zu einer echten Be- gegnungsstätte und zu einem geistigen Zentrum dc: Pfarre und der Stadt werden. Aas Ciesern Grunde sollen die Räum1ickei- teu des Erdgeschoßes allein iie- sem Zwecke jienen und daher allen offen stehen, sei es, daß man sich nach dem Gcttesdienst hier trifft, bzw. daß man Räume schafft für die Jugeri oder für diverse andere Gruppen. Die früher auch bei uns übli- che Einrichtung, daß man sich auf der sogenannten Kirchgaß' nach dem Gottesdienst trifft, ist längst passe. Der Platz zwischen Salvenmoser und Goldene Garns war bis in die fünfziger Jahre die "Kirchgaß", inzwischen hat der Verkehr diesen Platz längst für sich beansprucht. Die bis jetzt im Erdgeschoß befindliche Küche wird infolge der Umfunktionie- rung des Erdgeschoßes in den ersten Stock verlegt. Dort befin- det sich dann auch das Speise- zimmer und die Wohnung der Haushälterin (derzeit die Mutter des Pfarrers). Sitzungszimmer und Archiv sind weitere Räume des 1. Stockwerkes. Im zweiten Stock ist schließlich die Woh- nung für den Pfarrer sowie eine weitere für den Pastoralassisten- ten bzw. für einen Kooperator, falls Kitzbühel wieder einmal einen bekommen sollte, oder für eventuelle Aushilfen. Die Bauverhandlung fand be- reits am 14. Februar 1995 statt. Inzwischen sind alle Ausschrei- bungen erfolgt. Im Sommer wur- den bereits das Dach und der Dachboden saniert und auch die Baumeisterarbeiten konnten weit vorangetrieben werden. Wegen der Finanzierung führte der Pfarrkirchenrat harte Verhand- lungen mit der Finanzkammer der Erzdiözese. Von den bei der Ausschreibung ermittelten Ge- samtkosten in der Höhe von 14,5 Millionen übernimmt die Diöze- se 10 Millionen, 4,5 Millionen müssen in Kitzbühel durch Ge- meinde und Pfarrbevölkerung aufgebracht werden. So sind wir in der Pfarre nicht nur auf die Subventionen der Stadtgemein- de, sondern auch auf die Spen- den aller Pfarrangehörigen ange- wiesen. Der Pfarrkirchenrat dankt daher allen, die bisher schon eine großzügige Spende gegeben haben sowie auch für die vielen Spenden für Kranzab- lösen bei Todesfällen. Der Pfarr- kirchenrat hat sowohl bei der Sparkasse wie auch bei der Raiff- eisenbank ein Spendenkonto ein- gerichtet. Wenn alle mithelfen, wird das große Werk gelingen. Pfarrkirchenrat Brandstätter Edelweißgilde Kitzbühel Gildenabend Wegen der Weihnachtsferien wird der erste Gildenabend im neuen Jahr verschoben auf Frei- tag, 12. Jänner, um 20 Uhr. Al- len Mitgliedern ein Prosit-Hula- la 1996! Der Kitzbüheler Pfarrhof wird renoviert Er diente 150 Jahre als Dominikanerkloster Stadt: im Jahre 1794 wurde der Doni:nikanerkonvert im Zuge der Aufklärung und der Sikula- risiering aufgehober. Die Tatsache, daß unser Pfarr- hof als Kloster errichtet wurde und als solches auch 150 Jahre diene. macht verständlich, daß das Denkmalamt darauf besteht, daß cer Charakter des Hauses durch Jie Renovierung und den
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