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Der BrixentalerAntlaß ritt auf der Klausenhöhe, im Hintergrund liegt Kirchberg Foto: Opperer SEITE 26 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 6, JUNI 1996 Seit 50 Jahren gibt es wieder den ehemaligen Brixentaler Antlaßritt (JOl IESDIENSIE Pfarrkirche Kirchberg Sonntag, 9. Juni: 8.30 Uhr Pfarrgottesdien st f. Karl Quant, Barbara u. Thomas Raß, alle Verst. v. Eibenthal, Otto Nocker, Barbara u. Hans Kirchner, Not- burga Kreutncr, alle Verst. d. Pfarre. 19 Uhr Ahendmesse f. Maria Kals, Stefan Hörl, Hansi Schmid, Brigitte Hochkogler, Loisi Krimbacher. Montag, 10. Juni: 8 Uhr hI. Messe im Altersheim f. Otto Nocker, Katharina Widauer, Anna Manzl, Maria Jcncwein, Gertraud Waich. Dienstag, 11. Juni: keine hi. Messe. Mittwoch, 12. Juni: 7 Uhr statt um 19 Uhr hl. Messe f. Ge- org Ortmann, Hans Rieser, Josef Papp, Berta Kals, Jakob Küchl. 16.15 Uhr Rosenkranzgebet im Altersheim. Donnerstag, 13. Juni: 19 Uhr Abendmesse f. Anton Klingler, Franz ii. Barbara Brandstätter, Anna Hörl, Maria Kals, Gertru- de Kasparek. Freitag, 14. Juni: 8.30 Uhr hI. Messe f. Simon Meßner, Alois Foidl, Gertraud Rössl, Franz u. Anna Foidl, Anna Burgstaller. Samstag, 15. Juni: 19.15 Uhr Empfang des Weihbischof Jakob Mayr. 19.30 Uhr Orgelweihe mit Festkonzert in der Pfarrkirche - Organist Prof. Max Spießberger. Sonntag, 16. Juni: Herz-Jesu- Sonntag. 9 Uhr Festgottesdienst mit Pater Dr. Christian Tschide- rer f. Josef Sterr, Kreszenzia Kahn, Alois Tonini, Anna Hoch- kogler, Andreas Küblwirth, Leo- pold Aichinger, Otto Nocker. alle Verst. d. Pfarre, anschließend Pfarrfest auf dem Tiefgaragen- park. Keine Abendmesse! Die Priserweihe von Dr. Jo sef Spindelböck findet am 29. Juni um 9 Uhr im Dom zu St. Pölten statt. Die Busfahrt wird organisiert. Anmeldungen in der Pfarrkanzlei oder bei Fam. Spin- delböck. Das Ewige Licht brennt f. Bri- gitte Hochkogler, Otto Ehrens- berger, Aloisia Krimbacher u. Alois Tonini. Gottesdienste in Aschau Sonntag, 9. Juni: 10Uhr Fest- gottesdienst (Chor) mit an- schließender Prozession f. Peter Aueru. a. Verst. d. Familie, Mar- tin u. Aloisia Krimbacher, Ursu- la Rajczakowski, Christian Schroll. Sonntag, 16. Juni: 10 Uhr Pfarrgottesdienst mit Weihe an das Hl. Herz-Jesu f. Kaspar Brunner, Aloisia Krimbacher, Johann Klingler, Petern u. a. verst. Angehörigen, f. a. a. See- len. Das Ewige Licht brennt f. Pe- ter Auer. Gästeehrung 15 Jahre Kirchberg: Marlene u. Ferdinand Veth, D, Alpengast- hof Ruetzen; Jürgen Korthaus, D, Moser/Kinabauer. 30 Jahre: Maria u. Edmund Cifrain, D, Haus Hildegard; An- neliese Wolter und Christiane Baca, D, Moser/Kinabauer. 40 Jahre: Thomas Eichinger, D, Moser/Kinahauer. Alpenverein Kirchberg Radfahren mit der Familie Einladung zum Familien-Rad- Sonntag am 16. Juni. Wir fahren mit dem Bus nach Krimml und radeln dann gemütlich nach Ka- prun hinaus. Streckenlänge ca. 54 km, aber schöne und un- schwierige Wege. Heimfahrt wieder mit dem Bus. Abfahrt um 7.30 Uhr vom Parkplatz Sport Rieser. Ausrüstung: Sonnen- und Wetterschutz, Getränk, Jause. Natürlich gibt es Einkehrmög- lichkeiten. Fahrtkostenbeitrag S 100. Bei Schlechtwetter fahren wir nach Wattens und schauen uns die Kristaliwelt Swarovsky , an. Anmeldungen bis Freitag, 14. Juni, bei Hans Kobler, Tel. 2692 oder Willi Egger, Tel. 35422. Fahrt's alle mit! Bundesauszeichnung für Chef der Zoliwache Der Bundespräsident hat mit Entschließung vom 19.12.1995 dem Kontrollinspektor WilIheim Tinney, Leiter der Zoliwachab- teilung für Mobile Uberwachung (MUG) Kössen, das Silberne Verdienstzeichen der Republik Osterreich verliehen. Ktr. lnsp. Tinney leitet mit viel Geschick und Einsatz die Zoll- wachabteilung für Mobile Uber- wachung in Kössen und kann, nach der durch den EU-Beitritt erfolgten Umstrukturierung der Zoliwache, auf schöne Erfolge seiner mobilen Einsatztruppe verweisen. Der jedes Jahr am Fronleich- namstag durchgeführte Brixen- taler Antlaßritt ist zwar seit Jahr- hunderten üblich, wobei Ur- sprung und Anlaß für diese Fron- leichnamsprozession zu Pferd unbekannt sind, mit dem Antlaß- ritt 1946 gab es doch eine deut- liche Zäsur. Aus dem "Brixenta- 1er Flurritt" der Kriegsjahre wur- de wieder der 'Antlaßritt". Anläßlich des Brixentaler Ant- laßritts 1946 erschien eine vom Dekanat Brixen herausgegebene Broschüre mit Genehmigung der französischen Militärbehörde. Dekan Johann Feyersinger hatte den Diözesanhistoriker Dr. Mat- thias Mayer, Pfarrer in Going, um eine Darstellung bemüht. Dr. Mayer hatte im 1. Band des Wer- kes "Der Tiroler Anteil" (1936) ausführlich zum Antlaßritt Stel- lung genommen. Er verwahrte sich nun dagegen, als Kronzeu- ge für einen "sehr alten, christia- nisierten Flurumritt" mißbraucht worden zu sein. Im Jahr 1939 war durch den Landrat in Kitzbühel verfügt worden, daß die gottesdienstli- che Handlung zu unterbleiben habe und auch das übliche Läu- ten der Glocken zu unterbleiben habe. Am Antlaßtag fand der "Flurritt" statt, zu dem Bauern aus dem ganzen Brixental und aus dem Leukental zusammen- gerufen wurden, die ab Kirch- berg und Gundhabing zum Klau- senbach ritten und in Kirchberg den Maibaum umritten. In den Kriegsjahren hielt jeweils der Gauleiter eine Rede, dann wur- den die besten Pferde prämiert und ebenso die schönsten alten und neuen Trachtengruppen aus- gezeichnet. Daran schloß sich eine allgemeine Volksbelusti- gung, wie es zu einem germani- schen "Frühlingsfest' zu gehö- ren schien. Der Heimatforscher schrieb sehr klar: "Der Antlaßritt war in seiner Art und Weise, wie er 1938 noch durchgeführt wurde, ein Umritt ganz eigenen Geprä- ges. Der Brixentaler Antlaßritt trug durch seine schlichte Form, die keinerlei Theater dabei auf- kommen ließ, und seinen religiö- sen Ernst ein eigenes Gesicht. Er war Ausdruck einer tiefgläubi- gen Gesinnung. Der Antlaßritt war und ist in dieser Form eine Kulthandlung, deren weihevol- le Bedeutung selbst den mehr weltlichen Zuschauer noch im Innern ergriffen hat. Je weniger an äusserer Aufmachung, krie- gerischem Gepräge, falschem Salontirolertum und leerem Tam-Tam damit verbunden war, umso tiefer wirkte er. Das ist auch eine Mahnung für die Zu- kunft! Die Bauern des Brixenta- les haben nun wieder die Frei- heit, den Antlaßritt so zu feiern, wie ihn ihre Väter und Vorfah- ren durch Jahrhunderte gehalten haben. Wer nicht betend mitge- stalten und miterleben will, der kann auch daheim bleiben." Es ist bemerkenswert, wie sich der Brixentaler Antlaßritt trotz der enormen Veränderungen im letzten halben Jahrhundert gehal- ten hat. Er ist nach wie vor als ausschließlich religiöser Brauch erhalten, wofür allen Dank ge- bührt, die sich darum bemühen und die daran teilnehmen. H. W.
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