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DONNERSTAG, 29. JuNI1996 WERBE-ANZEIGER SEITE 25 GLAUBT ALLES! WAHLT DOCH GRÜN! LASST UNS ZUSAMMEN STEMPELN GEHN! Alles Ratschläge, die wir niemandem geben wollen. Ratschläge, die uns jedoch einfallen, wenn wir sehen, wie manche Politiker und Behörden sich vielfach verhalten. Da werden Dinge verlangt, die höchst unvernünftig erscheinen, viel Geld kosten und wenig bis nichts nützen. Aber daraus ergeben sich Verzögerungen und Probleme - die Wettbewerbsfähigkeit und Weiterentwicklung oder sogar Bestandsicherung österreichischer Betriebe wird damit gefährdet. In der Folge wandern vielfach Unternehmungen ins Ausland ab. Die Bürokratie wird zunehmend unerträglich und vermutlich ge- fördert durch Politiker, die sich profilieren möchten, um möglichst lang aus dem mit Steuermitteln wohlgefül Iten Bezügetrog zu naschen. Medien spielen Dinge hoch und suchen Sensationen und Katastrophen. Die Stimme Einzelner oder von kleinen Gruppen wird so gewaltig verstärkt, Sachverhalte werden dadurch verzerrt. Oft entsteht der Eindruck: je uninformierter der Berichterstatter ist, desto dramatischer und übertriebener seine Meldung. Und dann tauchen gleich wieder Politiker auf, welche sich eines solchen Themas anneh- men, um zitiert und fotografiert zu werden. Dabei kann es sich um eine Kiesgrube, einen Waldweg, eine Straße, einen Stausee, ein Bauvorhaben oder irgend eine gesetzliche Regelung handeln. So hat z. B eine mit vielen Steuermillionen geförderte Anlage nicht befriedigend funktioniert. Sie mußte nachgebessert werden. Dafüt' wurden wieder viele Steuermillionen eingesetzt. Diese Anlage erhöht den Energiebedarf und produziert damit zusätzlich das Treibhausgas CO, und andere Luft- belastungen, soll jedoch trotzdem Maßstab werden für eine österreichische Ver6rdnung. Unausge- wogen und einseitig erscheint dazu die Berichterstattung, vielfach unausgewogen und einseitig auch die Außerung von Politikern. Daß ein Politiker oft über Dinge redet, von denen er nichts versteht, ist nicht neu und durchaus üblich. Aber auf seine Berater sollte er hören und sich verlassen können. Wir meinen, daß unser Umweltminister gut beraten wäre, wenn er sich gut fundierte Entscheidungs- hilfen von Osterreichs Hochschulen unf Forschungsinstituten liefern ließe und dafür beim Bundes- umweltamt etwas einspart. Wir meinen überhaupt, daß es höchst an der Zeit ist, daß sich Politiker vermehrt bemühen, um in einem sachlichen Dialog mit der Wirtschaft die besten Wege in Richtung sinnvolle Weiterentwick- lung für unser Osterreich zu suchen, damit unsere Umwelt geschützt und unsere Arbeitsplätze im großen europäischen Markt und im internationalen Wettbewerb erhalten werden können. Wieso muß unser kleines Land immer Extrawürste produzieren? Wieso können wir uns nicht an den Richt- linien der EU orientieren, die dann für alle diese Länder gelten? Haben verschiedene Politiker nichts besseres zu tun, als unsere Wirtschaft zu vertreiben? Betriebsratsobmann EGGER-Werk St. Johann in Tirol stellvertretend für viele Kollegen und Kolleginnen, welche diesen Protestschrei unterstützt haben
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