Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Donnerstag, 21. Juni 1996 Lokal-Anzeiger Seite 3 ST. JOHANN, KITZBÜ HEL, KIRCHBERG, WE STENDORF. Die Fünf-Tage- Schulwoche kommt im Bezirk in Mode. Die Hauptschulen in St. Johann, Kirchberg und Westendorf beschlossen die Einführung mit kommendem Schuljahr. Die HAK Kitzbühel beispielsweise, will noch ein, zwei Jahre zuwarten. Standpunkt sondern ein gesell schaftliches Interesse. Bewertet haben will er die Systeme kei nesfalls, well beide ihre Vor- und Nachteile hätten. Auch die Bundesschulen ma chen sich Gedanken. Während an der St. Johanner Tourismus schule schon immer das gesam te Wochenende frei war, ist das im Gymnasium sowie der Kitz- büheler Handelsakademie und Handelsschule anders. Nach langen Diskussionen, El ternabenden und Befragungen verzichtete für heuer der HAK- Schulgemeinschaftsausschuß, bestehend aus Je drei Schüler-, Eltern- und Lehrervertretem, auf die Fünf-Tage-Woche. Maßgeb lich war das Nein von drei Vier tel der Lehrerschaft, dem ein Ja des Großteils der Schüler gegen überstand. 52 Prozent der Eltern sprachen sich pro Fünf-Tage aus. Grund für die Lehrer-Skepsis, so Prof. Kurt Fritzenwanger, ist der noch zwei Jahre laufende Schulversuch an der HAK, der in den höheren Klassen eine Stundenvermehrung mit sich bringt. So hätten die Samstag- Stunden ausschließlich an den Nachmittagen Platz finden müs sen - eine Belastung für Schüler und Lehrer. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben; In zwei Jahren, so Fritzenwanger, sei der Schulver- such vorüber. Zusätzlich habe man dann Erfahrungswerte aus der HAK Wörgl, die die Fünf- Tage-Woche jetzt einführt. Von Chris Salvenmoser Was in allen Volks.schulen und Polytechnischen Lehrgängen im Bezirk und der Tourismusschu le St. Johann längst gang und gebe ist, wird ab kommenden Schuljahr auch an beiden Haupt- ■schulen in St. Johann sowie in Kirchberg und Westendorf Rea lität: Das Schulforum, ein Gre mium aus Lehrer- und Elternver- tretern, beschloß die Einführung Die beiden Sprengelhauptschulen St. Johann führen jetzt die Fünf- Tage-Woche ein der Fünf-Tage-Woche ab dem Schuljahr 1996/97. St. Johanns HS 1-Direktorund Vizebürgermeister Franz Trok- Foto: CSA kenbacher unterstreicht dabei die gute Informationsarbeit beider Hauptschulen der Marktgemein de, die in die breite Diskussion gemündet und schließlich zu ein stimmigen Beschlüssen geführt habe. Ausschlaggebend sei auch gewesen, daß nur geringfügig mehr Nachmittagsunterricht zu leisten sein wird, weil die Stun denanzahl im Zuge des Sparpa ketes etwas reduziert werde. So erwartet Trockenbacher keine Probleme. Bezirksschulinspektor Erich Retten wander erwartet über kurz oder lang die Fünf-Tage-Woche auch an den restlichen Haupt schulen im Bezirk: Hopfgarten, Kossen, Fieberbrunn und in bei den Kitzbüheler Schulen. Ret tenwander sieht hinter dem neu en Trend keinen pädagogischen Hofer als Kritiker und Kritisierter ST. JOHANN. Eine bezahl te Anzeige des Egger-Betriebs rates im "Anzeiger" der Vor woche läßt Hansjörg Hofer, Chef der Eggerwerk-Bürger initiative, nicht ruhen. Hinge gen fordert F-Ortsobmann Peter Rass die Auflösung des Umweltschutzvereins. Im ganzseitigen Inserat be fürchteten die Betriebsräte, daß statt dem Egger-Filterverfahren jenes des Salzburger Konkurren ten Kaindl zum "Stand der Tech nik" erklärt wird, was eine Um rüstung bei Egger zur Folge ha ben könnte. Die Arbeitnehmer vertreter des Industriebetriebs legten Umweltminister Martin Bartenstein ans Herz, bei der ge planten Verordnung der Wirt schaft keine unnötigen Steine in den Weg zu legen, was Arbeits plätze kosten könne. Egger-Kritiker Hofer sieht das naturgemäß ganz anders. Er ver urteilt den "gezielten Rundum schlag gegen Politiker, Behörden und Medien", pocht auf eine strenge Spanplattenverordnung. Einen Silberstreif am Horizent sieht Hofer dabei in den neuen Untersuchungen des Bundesum weltamtes, die ganz offensicht lich "im Gegensatz zu den ab wertenden Aussagen aus dem Firmenbereich Egger gegen die von Kaindl installierte Spitzen technik stehen". Ganz andere Ziele hat der St. Johanner F-Obmann und Wirt schaftskämmerer Peter Rass, im bissigen F-Chargon fordert er den Rücktritt Hofers: "Der Pro- Schwerverletzte bei Pkw-Überschlag Hansjörg Hofer, Obmann der Bürgerinitiative Foto: CSA testschrei der Eggerwerk-Mitar- beiter sollte das endgültige Signal sein, daß der Obmann den Verein 'Bürgerinitiative Egger werk' auflöst!" Für Rass besteht der Verein nur mehr aus einer kleinen Gruppe Werksgegner, Hofer habe mit seinen Forderun gen nach noch härteren Umwelt auflagen den Boden der Realität verlassen. Auch an BM Josef Grander teilt Rass aus: Sinngemäß stek- ke dieser mit Hofer und den Grü nen unter einer Decke, weil er deren "Treiben" schweigend hin nehme. An die Adresse von Mi nister Bartenstein deponiert Rass sein Nein zu "österreichischen Extrawürsten im technischen Umweltschutz", denn die seien eine Gefahr für tausende Arbeits plätze. JOCHBERG. Zwei Schwer- Richtung Mittersill kommend, verletzte forderte Dienstag mit- auf die Böschung der Gegenspur tag ein Pkw-Überschlag auf der geraten. Der Lenker und seine Paß Thurn Bundesstraße B 161 72jährige Beifahrerin wurden bei der Mülldeponie Jochberg. mit schweren Verletzungen ins Ein 71jähriger Oberländer aus KH Kitzbühel gebracht, die Bach war mit seinem Pkw, aus B 161 war 20 Minuten gesperrt. (csa)
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >