Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 3 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 4. Juli 1996 Wohnbauprojekt ”Einfang” wird zum Desaster KITZBÜHEL. Das WE- Bauprojekt "Einfang" ist vor­ erst gestorben, der Stadtrat hat das Bauansuchen wegen Verfahrensmängel abgewie­ sen. Die Opposition übt ver­ nichtende Kritik an BM Capel- lari als zuständige Baubehör­ de. Und immer neue Kuriosi­ täten werden bekannt: So wur­ de der Kindergarten ohne Zu­ fahrt bauverhandelt. lieh angrenzenden Grundstück, um den Einfang-Anrainern ent­ gegenzukommen. Das alte Are­ al sollte dann für Zwei- und Drei­ familienhäuser genutzt werden. VP-Vizebügermeister Gerhard Eilenberger sieht in der Abwei­ sung des Bauansuchens durch den Stadtrat einen parteitakti­ schen Angriff auf das Stadtober­ haupt. Die Mängel wären viel leichter und schneller zu sanie­ ren gewesen, als ein neues Ver­ fahren zu erzwingen. Der Bür­ germeister selbst vertritt in sei­ ner Pressemitteilung dieselbe Ansicht: "Die Landesbaubehör­ de hat die Differenzen als nicht gravierend bezeichnet." Vor der entscheidenden Stadtratssitzung hatte er noch die große Hoffnung gehegt, "daß gerade der Bereich der sozial Schwachen, die auf solche Projekte angewiesen sind, nicht allzulange warten muß." Bei der Pressekonferenz der Opposition kam ein neues Ver­ säumnis zutage: "Der im Herbst öffnende Voglfeld-Kindergarten wurde einfach ohne Zufahrt bau- verhandelt", sagte Vize-BM Rosa. Das Stück fehlt aber nicht nur im Plan, sondern auch im Budget. Inwischen nahm Vize Eilenberger das Heft in die Hand und informierte den Gemeinde­ rat. Woher allerdings das Geld kommen soll, weiß er noch nicht. Von Chris Salvenmoser 107 Wohnungen plant die ge­ meinnützige Gesellschaft Woh­ nungseigentum (WE) im Kitzbü- heler Ortsteil "Staudach-Ein­ fang". Haarsträubende Fehler begleiten das Projekt seit dem Bauansuchen 1993. So gibt es falsche Widmungen und Pläne, unvollständige Bauakten, mit Versäumnissen gespickte Bau­ verhandlungen. Auch wurde ein vom Land schriftlich geforder­ tes Raumordnungsgutachten nie eingeholt. Vernichtende Kritik hagelt es jetzt für die zuständige Baube­ hörde, Bürgermeister Friedhelm Capellari. Die Oppositionspar­ teien werfen ihm unisono eine "unübersichtliche Verhandlungs­ führung und totale Überforde­ rung" sowie dauernde "Beein- flußung der hochqualifizierten Stadtamtsbeamten" vor. Sie ma- Nicht nur die Opposition, auch die "Einfang''-Anrcdner kritisierten BM Capeliari auf das Heftigste Foto: CSA chen Capellari deswegen .allein für das Scheitern des WE-Pro- jektes verantwortlich und entrü­ sten sich, daß er die Bauvverbe- rin WE und mehr als 200 Woh­ nungssuchende "im Stich gelas­ sen hat'. SP-Ortsobmann Rein­ hardt Wohl fahrtsrätter, Vize-BM Gerhard Rosa, GR Horst Wend­ ling sowie die Stadträte Eva Thumher, Bettina Schimetschek und Bruno Bauer verweisen auf ein dickes Gutachten, welches dem Stadtrat die Abweisung des Bauansuchens empfehle. Der Stadtrat mußte vergangene Wo­ che ja als II. Bauinstanz entschei­ den, well die Einfang-Anrainer Capellaris mangelhaften Baube­ scheid beeinspruehten. "Das Gutachten ist für den Stadt'at bindend", meint die Opposition. "Man kann nicht immer die Bü"- germeister-Fehler korrigieren schickt SP-Ohmann Wohlfahrt- stätter ninterhen Wie geht es weiier? Am Zug ist die WE, sie muß eine fehlen­ de Umwidmung beantragen und ein neues Bauansuchen stellen. Das wird mindestens ein halbes Jahr dauern. Die Opposition drängt, wie im letzten Sommer, auf einen Tausch mit dem nö-d- Keine "Wintergärten" in Altstadt KITZBÜHEL. Keine Hoff- promiß eine fünfjährige Probe­ zeit und neue Gestaltungsüber­ legungen vom Material her. Auch eine Unterstützung des TVB lag vor. Die Stellungnah­ me des Denkmalamtes wurde als "antiquiert" hingestellt, wenn man "dauernd frage, komme sol­ cher Blödsinn heraus" und die Innenstadt werde zum Museum. Das Denkmalamt hatte, weil es bei sensiblen Vorhaben im Alt- Oberndorf weiter gegen Lehmabbau nung auf die Gestattung vca Wintergärten von Betrieben auf öffentlichem Grund ließ der Ge­ meinderat beim neuerlichen An­ suchen, auch wenn die Ableh­ nung nicht leicht fiel. Ausschlag­ gebend war dafür nicht nur eine Stellungnahme des Bundesdeas- milamtes, sondern auch der be­ reits deponierte Wunsch von Betrieben, ebenfalls einen über­ dachten winterfesten Glasbau aufstellen zu dürfen. Die Ableh­ nung des Ansuchens war mit dem ehrlichen Bekenntnis ver­ bunden, daß man keine Hoff­ nung bei nochmaliger Vorstel­ lung macnen kann Die Fa. Wal-, ter Firchl ist .^Jirainer des Plat­ zes zwischen dem ehemaligen Gasthaus Sonn c und dem Stadt­ brunnen in de- Hinterstadt. Sie möchte einen Glasbau während der Wintersaison etwa dort euf- stellen, wo in Sommer die Mög­ lichkeit e ngeräumt wurde, einen Gartenbetrieb zu machen. C e Befürworter des Ansuchens im Gemeinderat wollten als Kom- stadtbereich Stellung nehmen muß, argumentiert, eine raum­ greifende Glas-Stahl-Konstruk- tion sei ein Fremdkörper. Der Bau- und Planungsausschuß war mehrheitlich gegen die Geneh­ migung. Die Mehrheit des Ge­ meinderats erinnerte an die bis­ herigen Sommerregelungen, öf­ fentliches Gut zu einem günsti­ gen Preis für "Schanigärten" zur Verfügung zu stellen, sah sich aber nicht in der Lage, grund­ sätzlich oder im Antragsfall für den Winter Hoffnungen auf eine zweifellos als wirtschaftsfreund­ liche Geste in der historischen Altstadt zu machen. OBERNDORF. Mit einer von Experten geführten Bichlachwande­ rung bot der TVB Oberndorf am Wochenende der Bevölkerwig die Möglichkeit, alle Details zum geplanten Lehmabbau am Rervbichl und das großflächige Abbauareal kennenzulernen. Allerdings wäre die Besichtigungstour beinahe ins sprichwörtliche Wasse*- gefallen. Just zum Zeitpunkt des Treffens goß es wie aus Kübeln, 25 Unent­ wegte marschierten dennoch. Die Position der Gemeinde Obern­ dorf ist nach wie vor klar: Der Abbau durch aa.s Ziegelwerk Hopf­ garten soll mit allen Mitteln verhindert werden. St. Johann, Kitzbü­ hel, Reith und Going unterstützen die Oberndorfer dabei in ihren Bemühungen. Diese Woche wird im Tiroler Landtag auf F-Anirag über eine Unterschutzstellung des Bichlachs diskutiert Foto: CSA (H.W.)
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