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Obergeschoß erscheint eine lau- tende Belebung des Hauses ge- währleistet. Die Räumlichkeiten der Galerie bieten die Möglich- keit, Wechselausstellungen nach thenienbezogenen Schwerpunk- ten zu präsentieren. Während in der Galerie neu- trale, möglichst schlichte Räume erforderlich sind, weil die Wir- kung vom Ausstel lungsmaterial ausgehen muß, wurden die Mu- seumsräume mit Wandpaneelen versehen. Dies ermöglicht eine bessere Präsentation der Objek- te, zudem wird durch den teil- weisen Verbau von Fenstern die Helligkeit der Räume auf ein für ein Museum notwendiges Maß verringert. Die schlichten Vitrinen lassen die Objekte besonders zur Gel- tung kommen. Größter Wert wurde auf die Beschaffung bei heimischen Handwerksbetrieben gelegt. Der Denkma!schutzbericht 1994 bestätigt, daß durch die mit großer Sorgfalt ausgeführten Maßnahmen dem Bauwerk sein bescheidener, bäuerlicher Cha- rakter wiedergegeben werden konnte. Themenschwerpunkte des Museums sind: - Traditionelle Trachten aus dem Leukental: - Die geschichtliche Entwick- lung des Ortes; - Alte Ansichten von St. Jo- hann: - Historische Postkarten: Inder Dekanegalerie hängt das von Matthias Wieshofer hei Jo- seph Schöpf in Auftrag gegebe- ne Bild von Dekan Johann Mar- tin Riester. Der Maler hat einen barocken Kirchenfürsten darge- stellt. Johann Martin Riester stamm- te aus Schwaben. Mit 22 Jahren besaß er bereits Einkünfte aus der Grafschaft Meßkirch, er war Magister der Philosophie und Theologiestudent. Die Priester- weihe erhielt er 1715 durch Bi- schof Joseph Dominicus Lani- berg in Graz. 1718 wurde Rie- ster Seelsorger in der Erzdiöze- se Salzburg. Er war Hofkaplan. Schon 1720 führte er den Titel Protonotar und war chiemsee- - Die Wirtschaft im Wa.de! der Zeit; - Anfänge des Tourisrrjs; - Traditionelle Vereine; - Landschaftsdarsie lun2n aus der Umgebung; - Die Verändcrun der Sed- 1 u ngsslruktu r: - St. Johanncr Schulgcschich- L)kiii ./ '/l(iiiIl ‚lliiiii ."iC5t.1i te: - Die Geologie des Gemeinde- hietes; - Das Schützenwesen: - Die kirchengeschichtliche Bedeutung des Ortes; - Sakralkunst; - Die Kulturdenkmäler von St. Johann. ischer Geheimer Rat. Von 1723 bis 1728 wirkte er als Pfarrer in Söll, nach dem Tod von Dekan Jodok Adrian Helmann erfolgte die Berufung nach St. Johann, Unter Dekan Riester wurde 1732 die neue Kirche geweiht, an der seit 1723 gebaut worden war. Zeitgenossen beschreiben den Dekan als frommen und tatkräf- tigen Mann. Seine bedeutendste Tat war die Stiftung des Priester- hauses. Der Dekan starb am 3. Juli 1765 im Alter von 75 Jah- ren. Sein Grabmal ist an der Au- ßenwand der Kirche hinter deni Hochaltar. Die Riestersche Priesterhaus- stiftung blieb bis in unsere Zeit erhalten. Dekan Johann Martin Riester 300 Millionen Jahre Erdgeschichte Zur geologischen Präsentation im Museum St. Johann in Tirol Von Dr. Kurt Jak,sch In den meisten alpinen Ge- meinden bestehen wegen der geologischen Voraussetzungen geeignete Möglichkeiten zur Er- stellung erdgesehichtlich orien- tierter Ausstellungen. Um solche zu verwirklichen, ist freilich der Einsatz vieler naturgeschichtlich interessierter Mitarbeiter not- wendig, die dem Fachgeologen, dem die Hauptverantwortung zu- kommt, zur Seite stehen. In St. Johann ist die Initiative. im neu gegründeten Museum auch eine geologische Präsentation einzu- richten, dankenswerterweise vom Kulturreferenten Vize-BM Direktor Franz Trockenbacher ausgegangen. Eiiie geologische Ausstellung sollte nicht nur aus einer hezic- hungslosen Anhäufung von Ex- ponaten bestehen, sondern nach einem Grundkonzept ausgerich- tet sein, welches die Details in einem übergeordneten Zusam- menhang hegreifün läßt. Das Ge- stein ist der Ausgangspunkt der geologischen Betrachtung, und Das die id/er er/id/ende iVehelineer gi/)1 eine l/orsle/.'ung t'OI? Aussehen (1er erv:eit/ichen G/etscherstrii- ine. In der Wiirineiszeit bestand in den Alpen ein Net: Eströinen, das nur von hohen Bergspitzen überragt wurde. Die Aufnahme von Schulrat Helinur W''t/ isi ein Ausschnitt aus einem Gesamtbild, das eine Vorstellung vom Zustand des Großraums St. Jehann mmm lrr Würmeiszeit erleichtert. Links im Bild sind die östlichsten Berge des Kaisergehimges zu erkcn,:en.
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