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Tiroler Scharfschützen paradieren eor Erzherzogin Maria Elisabeth, 1796. Kupferstich, unbekannter Künstler. Darstellung und Inschrift beziehen sich auf den Ausinarsch in Innsbruck. Tiroler Landesmuse- um Ferdinandeum, Bibliothek. Bild aus "Die tirolische Nation 1790 - 1820" t)3ia4ttt eie I nir i n biefec 2fbri4t bit t4irn1n bniu etnnnt, tvrin~ t rict in ftrtidm eIsn.bdttii burd (>cfontlerc 'Orbirnft dcii üteii ntiegc eidnn nbcti, uttb Wes e n eie bilfe au$e4eknne .nitb(uien mit bn n1en tntcn tmb ten 3eu gilirltn ttr Offkiere. 2 iidt bcc .iteifrr, nie icb .tIfciett Lton Qbtineit nue meine 311eActrcife iii bne eiiebu TOI, unb bie ( E rf ~ alllig meiitee erfpetteiin it bie ropferpen tnb[tl/tt nt'en fntun übte biefe meine 5cimimeu, nie Aer bnn orteeff(icfe eIrn9clt bte 9ejtminun 'e)rnlet' Otaiton in ben etzlerei4gen 2 rCicf !teofrefarut toltiat. bin geftlint, nmf eine fUrO 3eir f?ier jn ettbttbtil ‚ toll itt 1inblicec Oluic bi ))üefeti3feiIcn llleinec emeteß fJieite 3 IL urr3e ffen, ntb ‚neiticr 3eftmbeit ltrf6fiIii iu Tfd?affete. 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Der Obersthof - meister, der große Feste von Innsbruck her gewohnt war, be- hielt die Feier in so nachhaltiger Erinnerung, daß er in Briefen in den nächsten Jahren wiederholt bedauerte, daß die Erzherzogin ihren Geburtstag nicht in St. Jo- hann feiern könne. Am 14. September 1796 be- suchte die Erzherzogin mit ihrer "Hofstaat" die Dechantaim am Fuß des Kitzbüheler Horns. Dar- an erinnert noch eine Inschrift in der Almhütte. Die im Schlafge- mach erhaltene Inschrift wurde anläßlich eines Besuches von Erzbischof Dr. Karl Berg (1979) wieder ins Bewußtsein der Of - fentlichkeit gerückt. Damals wurde die Wappentafel des Erz- bischofs zusätzlich angebracht. Aus dem Jahr 1976 oder 1797 stammt ein Gedicht von Guber- nialrat Scherer, der den Aufent- halt der Erzherzogin in St. Jo- hann poetisch so gesehen hat: Elisabeth von Osterreich, des großen Kaisers Tante, Die sich den Eingehornen gleich Tyrolerinn stets nannte: Verläßt uns nicht, stärkt unsern Muth Trägt mit uns unser Leiden. Auch ihre treue Dienerschaft beseelt von gleicher Liebe Folgt ihren Winken musterhaft, daß nichts ihr Herz betrübe: So lebt sie friedlich in Tyrol Zu Sankt Johann im Pfarrhof. Der Dechant, ein gar braver Mann, geliebt von allen Leuten, Freut sich und wendet alles an, um die Beschwerlichkeiten Der Zeit, der Witterung des Orts Der Fürstinn zu erleichtern. Am 20. November 1796 kehr- te die Erzherzogin nach Inns- bruck zurück. Der Obersthof- meister schrieb in einem Brief an den Dekan, daß man es nicht glauben könne, wie oft des Ta- ges er an Dekan Wieshofer und St. Johann denke. Die Gräfin Spaur verließ, wie sie schrieb, "St. Johann mit schwerem Her- zen. Wir sprechen immer von dem angenehmen und ruhigen Aufenthalt." Die Erzherzogin begnügte sich nicht mit schönen Worten, sie schickte über Kitz- büheler Schützen ein schönes Meßgewand und bedankte sich für die drei Monate in St. Johann, die ihr unvergeßlich seien. Der Briefwechsel ging weiter, zu Weihnachten 1796 wurden Geschenke ausgetauscht, der Dekan erfuhr über den Stand des Krieges, der sich noch hinzog. Im Februar 1797 spitzte sich die militärische Lage für die Osterreicher neuerdings zu. Jetzt kam der Krieg tatsächlich nach Tirol herein. Die Vorhut waren Verwundete, die aus dem Süden ins Hinterland gebracht wurden. Am 23. März 1797 besetzten die Franzosen die Stadt Bozen und rückten gegen Brixen vor. Des- halb verließ die Erzherzogin neuerdings Innsbruck. War vor- Reise geworden war, in vertrau- ter Umgebung zu erholen, ehe sie nach Innsbruck zurückkehr- te. Am 25. Juli 1797 sandte sie von "St. Johann im Unterinthal in Tyrol" ein "gnädigstes Schrei- ben" an den Landeshauptmann Paris Graf von Wolkenstein. Lei- der ist nicht mehr zu klären, wo der Einblattdruck, der sich in der Historischen Sammlung des Fer- dinandeums befindet, gedruckt worden ist. Die Rückkehr der Erzherzogin nach Innsbruck wurde als Zei- chen der Entspannung gesehen. Die Kontakte zwischen dem Hof der Erzherzogin und dem Dekan blieben durch Briefe mit Berich- ten auch über den Kriegsverlauf und durch empfohlene Besuche durchreisender lnnsbrucker Adeliger in St. Johann aufrecht. Eher überraschend kam die Ohri- stin im Herbst 1797 nach St. Jo- hann. Sie reiste am 26. Septem- ber in Innsbruck ab, übernach- tete in Wörgl und kam am 27. zu Mittag nach St. Johann. Die Erz- herzogin verbrachte "ruhige und vergnügte Tage" und kehrte am 12. Oktober nach Innsbruck zu- rück. Der Dekan begleitete sie bis ElImau, wo sich der Hofstaat "mit schwerem Gemüthe von dem liehen und gastfreundlichen Hausherrn" getrennt habe. Der Briefverkehr blieb weiter intensiv. Der Dekan ließ auf Wunsch Käse und Schmalz aus St. Johann nach Innsbruck brin- gen. Die Eriherzogin erbat Pro- ben jenes schwarzen Marmors, der für die Ofen im Dekanatshof verwendet wurde. Sie erkundig- te sich über einzelne St. Johan- ner Bewohner und war großzü- gig mit Geschenken. Der Name "Maria Elisabeth" wurde in St. Johann vorübergehend zum Mo- denamen bei der Taufe von Mäd- her an einen neuerlichen Aufent- halt in St. Johann gedacht wor - den, schien dieser Platz nicht mehr sicher genug. Die Erzher- zogin flüchtete bis nach Pilsen. In der ersten Julihälfte kehrte Maria Elisabeth über Salzburg nach Tirol zurück. Obersthof- meister Graf Spaur kündigte den Besuch in St. Johann für den 14. Juli an. Die Erzherzogin bestand aber darauf, daß diesmal die Kosten für Verpflegung und Quartier berechnet würden. "Sei- en Sie gescheit, mein lieber Herr Dechant, und bestimmen Sie (den Preis), sonst nötigen Sie die Erzherzogin die Kost von dem Sieberer zu nehmen." Der Aufenthalt in St. Johann dauerte diesmal einen Monat. Die Erzherzogin wollte sich von den Strapazen der Flucht, die eine lange und umständliche
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