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F-Orisol,n,wiii Peie Rua (2. r. ii.) niul LA Hort l½"Il.ng (Ii.) !- dern einen Fahrbahnteiler undAufmngp:irkplätze. Fotos: C54 Im Bezirk ab und gib.' es nwssenhatt Fälle uon "ausnahmsweise' zu sanierenden Objrkten. Allein ijn Brixental gibt es Hunderte die- .ser ehenc'ugen) Sei? warzbauien, viele finden sich an den Berghän- gen (im Bild der Brixner Sonnberg). Foto: CSA DONNERSTAG, 8. AUGUST 1996 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 12.000 — "Fuzo" bestätigt Verk ehrserwartung ST. JOHANN. Die Meinun- gen über die im Juni installier. te Fußgängerzone sind - wie könnte es anders sein - geteilt. Die Freiheitlichen nahmen die Unsicherheit zum Anlaß für eine Verkehrszählung in der Meranerstraße. Das Ergebnis bestätigt die Erwartungen der Gemeindeführung: 11.964 Fahrzeuge in 24 Stunden. Von Chris Sah'ennwser Das gesamte Vorjahr war die Fußgängerzone im Ortszentrum ein Dauerbrenner in St. Johann. Bürger der Meranerstraße prote- stierten vehement gegen die Ge- genverkehrslösung in ihrem Wohngebiet, die die große' Fuzo mit sich bringen würde. Die andere Variante hätte den Einbahnring um die Kirche im Austausch für eine kleinere Fuß- gängerzone beibehalten. Im November beschloß der Gemeinderat schließlich - nach langen Diskussionen - die große Variante. Der Meranerstraße ver- sprach der Bürgermeister keine Mehrhelastung durch den Ge- genverkehr. 1993 wurden hei ei- ner amtlichen Zählung rund 13.000 Fahrzeuge errechnet. Falls es bei einer Zählung im Sommer 1997 mehr als 14.000 würden, verankerte BM Josef Grander im Beschluß, würde die große Variante zugunsten der kleinen weichen. Vergangenen Montag nahmen nun die St. Johanner Freiheitli- chen das Heft in die Hand und die Meranerstraße unter die Lupe. Mit 16 Mann, Kugel- schreiber und Videokamera rückte man 24 Stunden lang dem Verkehr zu Leibe. Das Zähler- gehnis. esakt II .964 Kfz. spricht iii. kn }.( )iI' 'hniann l\'icr R:tt zw 24 Stunden zählten die Freiheit- lichen, laufend wurden Zwi- schenergebn isse präsentiert. Bände: So wäre die Verkehrshe- lastung nur minimal gestiegen, die Erwartungen der Gemeinde- führung. die sich auf ein Exper- tengutachten stützen, hätten sich damit erfüllt. Rass sieht zwei INNSBRUCK, KITZBÜ- HEL. Vergangene Woche lei- tete der Verfassurigsgerichts- hof eine Uberprüfung des Ti- roler Schwarzbauten-Sanie- rungsgesetzes ein. Die Höchst- richter werden das 1994 in Kraft getretene Gesetz aller Voraussichl nach aufheben. Von Chris Salvennioser Tausende Objekte - oft waren es Aus- und Umbau ten für Feri- enwohnungen, die in der Vergan- genheit ohne Widmung im Frei- land entstanden waren, sorgten für viel Kopfzerbrechen hei Ti- rols Landespolitikezn. Auch wa- ren viele Gerichtsverfahren ge- gen Bürgermeister anhängig, die lange einfach "weggeschaut ha- ben'. Das konnte nicht länger sein. So beschlossen VP und SP Ende 1993 gemeinsam, daß Ob- jekte, die vor 1984 ohne Wid- mung entstanden, ausnahmswei- se im nachhinein geiehmigt wer- den. Ansonsten hätten Abbruch- bescheide - und irgendwann viel- leicht der Abriß - folgen müssen. Mehr als 800() dieser Schwarz- bauten wurden landesweit seit 1994 zur Bauverhandlung ange- meldet, um sie zu legalisieren. Zwei Drittel davon haben bisher die rettendcn Genehmigungen "im Sack". Doch jetzt wird bald Schluß sein. Der Verfassungsgerichtshof überprüft das Gesetz und erhob bereits schwerwiegende Beden- Gründe: E:nerseits habe sich eir.e e -heDliche Verlagung auf die Bahnhofspaige, an der auch das Krankenha.is liegt, gezeigt. An- .je rerse jt s wären 20 Prozent we- liger Tourismus im Ort als noch ken. Auch die Juristen in Land- haus halten es filz Kaum begrürid- bar, warum jemand, der die Ge- setze mißachtete und einfach baute, für desen Mißbrauch "he- lohnt' wird. Alle anderen mfß- len schlie31ich um die nötigen Gerehmigungen ansuchen. Vn Grüren und Freiheitlichen werden VP und SP nun verteu- elt. Weil diese das Gesetz da- mals durc -igedrckt haben, hät- en sie die Gr'iidlagen eines Rechtsstaates auf das Gröhste mißachtet. VP-Laridesrat Kon- ad Streiter konterte am Montag, daß die Alternative - 8000 Ab- hru.chhesd.cidc - "fit Sichefteit hei der Zählung 1993. Die Freiheitlichen begründen auf ihrem Ergebnis einige For- derungen, wie LA Horst Wend- ling feststellte. Die vor einigen Wochen installierte Fußgänger- ampel in der Meranerstraße ist zuwenig -Wendling fordert zu- sätzlich einen Fahrbahnteiler, der die Geschwindigkeit verlang- samt. Auch zwei weitere Auf- fangparkplätze, hei der Wieshof- ermühle und in der Ficherhrun- nerstraße, müßten her. Eine Aufhebung der großen Fuzo zugunsten der kleinen, wie sie die Bürgerinitiative fordert, ist kein F-Ziel. Man wolle mit der Aktion lediglich Aufklä- rungsarbeit leisten. Mit Span- nung blickt Obmann Raß nun der offiziellen, alles entscheidenden Zählung in einem Jahrentgegen, "im Sinne der St. Johanner Bür- ger hätte ich mir diese allerdings zu einem früheren Zeitpunkt er- wartet". nicht im Sinne der Bürger Tirols' gewesen wäre. Man sei sich der juristischen Gratwanderung wohl bewußt gewesen, doch habe man sozusagen mit der "dunklen Vergangenheit" aufräu- men müssen. Wie geht es weiter? In Ge- meindestuben, in denen noch nicht alle Sanierungsfälle erle- digt sind, wird hektisches Trei- ben ausbrechen. Denn die Ge- nehmigungsverfahren müssen bis zur Aufhebung des Gesetzes abgeschlossen sein. Andernfalls landen doch noch Ahbruchbe- scheide in den Briefkästen der Eigentümer. Schwarzbauten-Sanierungsgesetz fällt
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