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Seite 16 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 22. August 1996 Das 12. Weisenbläsertreffen begann bereits am Vorabend in Kitzbühel UNTERWEGS ITEINANDER .. i'-j” Gedanken über das Christsein von Hans Überall ii Wir leben in keiner heilen Welt, sondern in einer zutiefst heilsbedüiftigen. In seiner Berg­ predigt zeigt Jesus Wege auf, die zur Heilung führten, wollten wir nur umdenken. Sie bildet das Herzstück seiner Botschaft, und ich möchte bei einem Satz dar­ aus verweilen: "Selig die Barm­ herzigen, denn sie werden Barm­ herzigkeit erlangen!" Im Gleich­ nis vom "barmherzigen Samari­ ter", der sich aus Mitleid einem zu wendet, der unter die Räuber gefallen ist und zusammenge­ schlagen an der Straße liegt, hat er ein anschauliches Bild dessen gezeichnet, was er unter Barm- Mitleid heraus zu handeln. Die Not, der wir begegnen, ist viel­ leicht selten so spektakulär, wie die im Gleichnis. Aber sie ist um uns und wohl auch in uns selber auf vielfältige Weise. Was wir brauchen sind offene Augen und ein Herz, das sich anrühren läßt. Es wäre ja schon ein guter An­ fang, würden wir ein Gespür ent­ wickeln für die Mängel, Schwä­ chen und Verwundungen der Menschen in unserer unmittelba­ ren Umgebung. Tragen wir nicht alle etwas Kostbares in uns. Ga­ ben, die uns befähigen, Mängel des Anderen auszugleichen, Mut zu schenken, Schmerzen zu lin- Hi Die "Minerhögl Weisenbläser" mit Andre Feiler, fepal TreiM und Sepp Snmdstätter (von links) in der Kitzbüheler Vorderstadt. Ws in vergangenen Jahr be­ reits praktizier., so konnte man auck heuer wieder oerei'.s am Vorabenc des 12. Weisenbläser­ treffens i 1 der Kitzbüheler Vor­ derstadt einen Vorgeschmack für diese Veranstaltung bekommen. Neben den "Mitterhögl Weisen­ bläsern" hatten sich auch ein "Jochberger Bläserquartelt" und ein "Alphornbläser-Trio’ aus Kufstein dort eingefjnden und begeisierten mit ihren älpleri- schen Weisen dis zanlreich er­ schienenen Zuhörer. Zu der am nächsten Tag auf dem Gipfel des "Achentaler Mit;ags.<ogel "abgehaltenen Bergrriesse, die heuer von Pater Edelbert vnm Kapuzinerkloster Kitzbühel zelebriert und ab­ wechselnd von verschiedenen Bläsergrunpen musikalisch um­ rahmt wurde, konnte Andre Fei­ ler neben den zahlreichen Besu­ chern äuc.i 14 Musikgruppen mit rund 50 Bläsern und Juchezern begr'jßen. Sie waren nicht nur aus der näheren Umgebung er­ schienen, sondern auch aus Bay­ ern, Salzburg, der Steiermark und aus Südtirol angereist. Nach der Messe verweilten viele Bläsergruppen noch auf dem Gipfel unc gaben ihre schö­ nem Weisen zum besten. Und als sich die zahlreichen Besucher dann langsam ta. wärts bewegten, erklangen wieder cie älpleri- schen Melodien von verschiede­ nen Gipfeln und Anhöhen. Re­ gelrechte Konzede gab es dann auf der Torsee-Alm und auf der Oberkaser-Alm, wo sich ein Großteil der Besucher zur Stär­ kung niedergelassen hatte. Dabei gab es rieht nur wiederum schö­ ne Weisen zu hören, die "Südti­ roler Tanzlmus.g" aus St. Pauls und die "Steirische Blas" spiel­ ten auch zum Tanz auf und die "Binataler Sänger" unterhielten mit ihren Liedern. Kein Wunder, daß sich die be­ geisterten Zuhörer von den Dar- bietjngen nur schwer trennen konnten und vie;e erst bei Dun­ kelheit schweren Herzens den oft langen und beschwerlichen Heimweg antralen. Heilung durch Barmherzigkeit herzigkeit versteht. Zuerst ein­ mal läßt er zwei - einen Priester und einen Leviten - an dem Aus­ geraubten vorübergehen. An­ scheinend haben sie wichtigeres zu tun. Vielleicht sehen sie über all den Gesetzen, die sie zu ver­ walten haben, gar nicht mehr die Not, die sie eigentlich ansprin- gen müßte. Vom Samariter aber heißt es: Er hatte Mitleid, goß Öl und Wein auf seine Wunden, - brach­ te ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Was uns hier vor Augen ge­ stellt wird ist die Haltung Gottes uns Menschen gegenüber, und Jesus mutet uns zu, aus solchem dem? Ich denke, Barmherzigkeit fängt an in unserem Umgang miteinander. Im Konkurrenz­ kampf geschieht exakt das Ge­ genteil, angefangen bei den kleinsten Strukturen bis hinauf zu den Machtkämpfen der Gi­ ganten in Wirtschaft und Politik. Barmherzigkeit ist nicht eine Seite Gottes unter anderen, son­ dern drückt sein Wesen aus, sein Bedürfnis zu heilen und aufzu­ richten, aber er ersehnt diese Haltung auch beim Menschen, daß der sich gewissermaßen als sein verlängerter Arm dem Mit­ menschen und dieser ganzen in Wehen liegenden Schöpfung zu­ wende. Pfarrfest beim Mesnerhaus Am Sonntag, 25. August, fin­ det im Garten beim Mesnerhaus in Kitzbühel ein Pfarrfest statt. (Bei jeder Wittemng). 9 Uhr Gottesdienst, anschlies­ send Frühschoppen; 11 Uhr Familiengottesdienst und Eröffnung des Pfarrfestes. Auch heuer wieder gibt es Musik und Tanz, ein Kinder- Spielfest, eine Super-Tombola und Pfarrertröpferl-Verkauf. Für das leibliche Wohl wird mit Gekochtem, Gegrilltem, Kuchen und Kaffee, Bier vom Faß und Getränken aller Art ge­ sorgt. Hauptpreis der Tombola ist eine Flugreise in die Türkei. Alle Einheimischen und Gäste sind herzlich willkommen. Das Jochberger Bläserquartett bei der Ein.nimmung zum Weisen- bläsertrejfen am Vjrabend in Kitzbühel. Fotos: Opperer 4 4 1
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