Kitzbüheler Anzeiger

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Die I'/d17Is i Je 11 /)/I/f II (ii! /JII 0 lilO! 0/ (fic ko /ii hI Bezirks Kit:bühel. »010 aus '5/. .Jaob und Si. Leonhard ‚ii garten im Bn.venial" Ion .Iohann Groß (1995). ...it4bü der Heimatkundliche Beilage des "Anzeiger" mit Beiträgen über Volkstum, Geschichte, Schriftleitung Hans Wirtenberger Volksleben, Kultur und Natur Nr. 8 August 1996 6. Jahrgang Aus der Arbeit des Denkmalamtes im Jahr 1995 Von De Franz C'arwne//e 1995 war ein entscheidendes Jahr für die österreichische Denkmalptlege, weil es im ab- gelaufenen Jahr zu eklatanten Kürzungen der Förderungsniit- tel des Bundes kam, deren Fol- gen noch gar nicht absehbar sind. Das Ordinarium des 1 .andeskon- servatorats für Tirol ist tum Bei- spiel um 60 % (!) gekürzt wor- den, die in diesem Ausmaß völ- 1 ig u rierwartete Dezi mierung des Subventionshudgets bedeutete für die praktische Arbeit des Amtes schlichtweg eine Kata- strophe. Die finanziellen Beihil- fen des Bundes waren schon bis- her ohnehin mehr als bescheiden und haben nur in Ausnahmefäl- len 20 % der Gesamtkosten ei- ner Restaurierung erreicht, jetzt wird es nicht einmal mehr zum Tropfen auf dem heißen Stein reichen. Leidtragende dieser für ein Kulturland wie Osterreich beschämenden Situation werden naturgemdl3 unsere Denkmäler sein, deren Erhaltung und Pfle- ge nicht mehr gewährleistet wer- den kann, es werden aber auch die auf Sanierung von Altbauten spezialisierten Baufirmen und Handwerker, die Restauratoren und Künstler zu spüren bekoni- mnen, wenn die Restaurierunen Fresko an der Giebe/tiissade der Mariahilfkapelle A urach zurückgehen oder nicht mehr in gewohnter Qualität durchgeführt werden können. Daß daniit die Denkma!pflege, die neben einem hohen kulturel- len, auch einen nicht zu unter- schützenden wirtschaftlichen Stellenwert hat und gerade im Bundesland Tirol auch für den Fremdenverkehr eine große Rol- le spielt, einen entscheidenden Rückschlag erleidet, erfüllt nicht nur die Mitarbeiter des Landes- konservatorats mit Bitterkeit. Auch die Offentlichkeit wird es nicht verstehen, daß man seitens des Bundes die Erhaltung des kulturellen Erbes plötzlich so drastisch vernachlässigt, gerade jetzt. da immer die Identität un- serer 1-leimat beschworen wird, die es im grenzenlosen Europa zu bewahren gilt. Sicher wird auch die Denk- malpflege ihren Beitrag bei der Sanierung des Staatshaushaltes leisten müssen, eine so dramati- sche und im Vergleich mit ande- ren kulturellen Institutionen un- verhältnismäßig radikale Strei- chung der öffentlichen Suhven- tionsmittel wird jedoch für die Zukunft weitreichende Konse- quenzen haben: Dringend not- wendige Substanzsicherungen am Bestand unserer Baudenkmü- 1er, ihrer Ausstattung und Ein- richtung, sowie laufende In- standhaltungs- und Ptlegemaß- nahmen werden künftig eben nicht mehr möglich sein. Daß trotz dieser dramatischen Sub- ventionskürzungen ein durchaus positiver Leistungsbericht über das Jahr 1995 vorgelegt werden kann, ist fast ein Wunder und wohl nur damit zu erklären, daß in Notzeiten alle, denen die Er- haltung unserer Kulturdenkmä- ler ein Herzensanliegen ist, nä- her zusammenrücken und enger zusammenarbeiten. Besonderer Dank gilt dabei der Kulturabtei- lung des Landes Tirol, die mit großem Verständnis für die tri- ste Finanzlage des Bundesdenk- malamntes immer wieder großzü- gig Unterstützung anbot, ohne die viele denkmalpflegerische Arbeiten gar nicht möglich ge- wesen wären. Zu danken ist auch den Kultur- und Bauämtern der Gemeinden, die sich verstärkt für die Erhaltung ihrer kulturellen Werte eingesetzt haben. Auch die kirchlichen Bauämter - der Diözese Innsbruck und der Erz- diözese Salzburg - haben nicht nur die schon zur Tradition ge- wordene gute Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt weiterge- führt, sondern auch finanziell entscheidend bei Restaurierun- gen und Revitalisierungen mit- gewirkt. Schließlich ist auch heuer die Messerschmitt-Stiftung mit be- sonderem Dank zu erwähnen. Von überragender Bedeutung aber war der Ankauf des ehema- ligen Gasthofes Engel am Unte- ren Stadtplatz in Hall, der inner- halb der nächsten zwei Jahre re- vitalisiert werden soll. Der Jahresbericht listet wieder eine ganze Reihe von denkmal- pflegerischen Aktivitäten auf, die fast ausschließlich von Fach- leuten und im Einvernehmen mit dem Denkmalamt durchgeführt wurden. Auf dem Sektor der sa- kralen Denkmalpflege dominie- ren die Kirchenrestaurierungen; immerhin sind 21 Kirchen innen, II außen restauriert und an 43 Kirchen größere Instandset- zungsmaßnahmen gesetzt wor- den. Von den Außenrestaurierun- gen ist besonders auf die Pfarr-
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