Kitzbüheler Anzeiger

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Das klassizierende Sc'i';-uedeeisengitte der Aue'kapelle im Aura- eher Dörfl wurde instw;dgeseizt. kirche VOfl Natters und die Le- onhardskirche in Kundl hinzu- weisen. Aus den zahlreichen In- nenrestaurierungen ragen jene der Dekanatskirchen von Matrei am Brenner und Sillian sowie der "Bauerndome" von Tann- heim und Hopfgarten im Brixen- tal heraus, da sie wegen ihrer Größe und reichen künstleri- schen Ausstattung die Leistungs- fähigkeit der Restauratoren und die Opferbereitschaft der Gliiu- higen außerordentlich bean- spruchten. Die Instandsetzungen von Ka- pellen, Bildstöcken und diversen anderen Kleindenkmälern sind auch im vergangenen Jahr unver- mindert fortgesetzt und in ge- wohnter Weise von der Kapel- lenaktion des Landes Tirol un- terstützt worden. Bei den Kapel- lenrestaurierungen - 1995 waren es immerhin 84 - ist vor allem auf das Engagement einiger Idealisten hini.uweisen, die sich mit großem persönlichen Einsatz der guten Sache annehmen und sich auch um die zeitraubenden organisatorischen Dinge küm- niern. Dabei sind Restaurierun- gen von Kapellen oft komplizier- ter als jene von großen Sakral- bauten und stellen nicht selten hohe denkmalpflegerische An- sprüche. Nich weniger behutsam ging nian mit den Kapellen des Die Hautzenkapelle in der Frak- tion Gasteig (Gemeinde Kirch- dorf) wurde saniert. 19. Jahrhunderts um, z. B. hat die neugotische Mariahilfkapelle in Aurach durch eine Konservie- rung der architektonischen Stein- gliederung und die Rekonstruk- tion der historischen Quaderbe- malung wieder ihr originales Er- scheinungsbild erhalten. Die profane Denkmalpflege hat sich auch im vergangenen Jahr zu einem großen Teil in den Stadtkernen von Innsbruck, Hall, Schwaz und Rattenberg abge- spielt, viele bauliche Verände- rungen in den Stadtkernen fallen in den Bereich des Ortsbild- schutzes bzw. in jenen Gemein- den, die Schutzzonen aufweisen. in die Kompetenz des Sachver- ständigenbeirates, dem auch en Vertreter des Denkmalamtes an- gehört. Die Arbeit des Sachver- ständigenbeirates und der diver- sen Altstadtausschüsse ist nicht zu unterschätzen, denn manche Anschläge auf das Orts-, Stra- ßen- oder Fassadenbild kdnnen schon im Keim erstickt und gute Lösungen finanziell gefördert werden. Daß die Architektur der Jahrhundertwende heute einen besonderen Stellenwert besitzt, wird an der Sparkasse Kufstein deutlich, einem ansehnlichen Heimatstilbau von 1907 dessen für den Oberen Stadtplauz wich- tiges Erscheinungsbild irotL um- fassender Modernisierung des Gebäudes erhalten werden konr- te. Zwei Bauwerke, die als Met- sterwerke der Zirnmerrnann- kunst zu den technischen Denk- mälern zählen und darüber hit -.- aus auch noch kultur- und wiri- schaftsgeschichtlich von Bedeu- tung sind, da sie aus der Pioniei - zeit des Tiroler Fremdenverkehrs (um 1900) stammen, konntei ebenfalls 1995 vom drohendei Abbruch bewahrt und saniert verden: die prachtvoll gelegene Veranda des Planötzenhofes in :nnsbruck uid die einzigartige Aussichtswarie in Schönberg. Schlielflic.i soll noch darauf hingewiesen werden, daß 1995 endlich die leidige Depotfrage geldst werden konnte. Nunmehr konnte im Siebenkapellenareal in Innsbruck/Dreiheiligen eine für Depotwecke geradezu idea- le Halle bezogan werden, die mit einer Alarmanlage ausgestattet und auch für die Aufnahme grö- 3erer Objete geeignet ist. Gleichzeitig it es der Diözese Innsbruck gelungen, im Servi- :enkloste \'olders eine große Haha as kirchliches Zentralde- ot anzunie:en; damit wird es also in Zukunft vermehrt mög- ich sein, gefährdetes Kulturgut :u bergen uric bis zur Wieder- verwendung zi deponieren. Die Denkrnalpfleger sind na- lezu das ganze Jahr über mit praktischer Arbeit derart einge- ceckt, daß sie in der Regel keine Zeit für wissenschaftliche Publi katic-nen finden. Um so bemer- kenswerter sud zwei fundamen- tale Arbeiten, die dem Innsbruk- ker Denkmalamt in Fachkeisen beso -idere Aufmerksamkeit ein- gebracht haben: Die interdiszi- plinäre Bauuntersuchung des Gasthofes Engel von Walter Hauser und die wissenschaftli- che Bearbeitung des hallstattzeit- liehen Hortfundes von Fließ von Wilhelm Sydow. Anläßlich der Präsentation der Osterreichischen Kunsttopogra- phie über die Sakralbauten Inns- brucks im Stift Wilten wurden mit Peter Brandstätter und Hans Embacher auch zwei Persönlich- keiten aus dem Bezirk Kitzbühel ausgezeichnet. Als langjähriger Schulreferent(1974- 1992) und Pfarrkirchenratsvorsjtzender bzw. Obmann des Restaurie- rungsausschusses hat sich Peter Brandstätter, Volksschuldirektor i. R., seit vielen Jahren mit be- sonderem Engagement und gro- ßem persönlichen Einsatz um die Erhaltung und Restaurierung der Kitzbüheler Sakral- und Profan- bauten bemüht. 1977 gelang ihm die Verhinderung der aus stati- schen Gründen geplanten Um- mantelung des für das Stadtbild charakteristischen Turmes der Pfarrkirche, zwischen 1987 und 1992 koordinierte er die vorbild- lich gelungene lnnenrestaurie- rung der Pfarrkirche, 1990 wur- den über seine Veranlassung die beiden gestohlenen Reliefs des Altares der Katharinenkirche nachgeschnitzt und ein Schutz- gitter eingebaut. Zudem konnten durch seine Initiative zwischen 1977 und 1994 gut ein Dutzend für die heimische Kulturland- schaft charakteristische Kapellen und Kleindenkmäler instandge- setzt und restauriert werden. Uber Initiative und durch den großen persönlichen Einsatz des langjährigen Gemeinderates (1962 - 1992) und Vizehürger- meisters (1980 - 1986) Hans Embacher konnten in Kirchdorf in den letzten Jahren zahlreiche denkmalpflegerisch beispielhaf- te Aktivitäten gesetzt werden. Die Kirchenkrippe und das Ostergrab wurden restauriert, die Ruinen Erpfenstein und Herren- hauswand durch das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Uni- versität Innsbruck archäologisch ergraben und in einer eigenen Publikation dokumentiert. Durch sein Engagement wurde auch der zu den architektonisch und künstlerisch bedeutendsten Bau- ernhäusern des Bezirkes Kitzbü- heI gehörende Metzgerhof, ein 1809 unter Einbeziehung älterer Teile weitgehend neu errichteter Unterl,änder Einhof, vorbildlich instandgesetzt (1991 - 1994) und einer multikulturellen Nutzung als Heimatmuseum, Gemeinde- archiv und Veranstaltungszen- trum zugeführt.
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