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Seite 6 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 19. September 1996 __ • • Eisenbahnunglück als RK-Ubungsannahme KIRCHBERG. Samstag nachmittag ereignete sich im Bereich des Bahnhofs ein gro ßes ZugsunglUck, ein unbe kannter Giftstoff rannte aus. 19 Passagiere wurden verletzt. 70 Sanitäter, ein Notarzt und 25 Kirchberger Feuerwehrleu te waren im Einsatz - glückli cherweise kein Ernstfall, son dern die BezirksUbung des Roten Kreuzes. Von Chris Salvenmoser Einmal im Jahr denkt sich das Rote Kreuz ein Unfallszenario aus, das hoffentlich nie eintreten wird. Diesen Samstag nachmit tag war es ein Zugsunglück. Der Bahnhof löst um 14:40 Uhr Alarm aus. Als erstes rückt die Feuerwehr Kirchberg mit 25 Mann an - und muß feststellen, daß drei Fässer mit einer unbe kannten Substanz ausgeronnen sind. Notarzt und Sanitäter müs sen Zurückbleiben, Feuerwehr männer machen sich mit schwe rem Atemschutz an die Bergung der Fässer. Erst danach kann an die verletzten, schreienden Men schen im Waggon gedacht wer den. Während die Feuerwehr die ersten Passagiere birgt, stellt das Rote Kreuz eilends in einiger Fotos: CSA Die Feuerwehr Kirchberg mußte zunächst undichte Giftfässer bergen. Entfernung die Großunfallausrü stung auf: Zelte, Feldbetten, Ver bandszeug. Ein Notarzt über- .1' nimmt im Waggon die "Triage": Er stellt die Schwere der Verlet zung fest, entscheidet über das Wann und Wie der Bergung - Schwerverletzte haben Priorität. Eimal im RK-Zelt, wird der Pas sagier je nach Schwere der Ver letzung in eine bestimmte Abtei lung verlegt. Dort erfolgt die Erstbehandlung. Jedes Unfallop fer wird mit einer Karte verse hen: Dort sind Verletzungen ver merkt, bisher verwendete Medi kamente, anzuwendende Be handlungen. Sobald Kapazitäten frei sind, werden die 19 Verletz ten nach einer Prioritätenliste in drei Krankenhäuser gebracht. Eineinhalb Stunden nach dem Alarm ist die Übung beendet. Die Verletzungen wurden "hautnah" simuliert, um die Übung mög lichst realitätsgetreu zu halten. Verletzter mit Identitäts- und Behandlungskarte. I- 70 Sanitäter waren beim Kirchberger Bahnhof im Übungseinsatz. Ein "Triage"-Arzt bestimmt die Reihenfolge der Bergung.
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