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te die gesamte Sonnenwärme aufnehmen, was früher zur Trocknung der Feldfrüchte und heute zur Wäschetrocknung von großer Bedeutung ist. Ein sechs- armiger Glockenturm ziert das Dach, welches mit Blech gedeckt ist, der Glockenturm aus Holz ist kunstvoll gearbeitet und mit ei- nem Wetterhahn versehen. Vordem Hof befindet sich ein Brunnen, ebenfalls aus Holz ge- fertigt, und in den gleichen Far- ben gehalten wie die Verzierun- gen am Hof. Für unsere Gegend außerge- wöhnlich ist ein uralter Walnuß- baum, der wohl im Alter mit dem Hof konkurrieren kann. Nur sel- ten sieht man in unseren doch eher kühlen Breiten einen dieser wärmebedürftigen Bäume. Das Ensemble des Hofes Hak- ker ist ein Beispiel für die Erhal- tung eines historischen Bauern- hofes in einer weiträumigen Kul- turlandschaft. Selbstverständlich ist das Er- halten eines geschichtsträchtigen Bauwerks nur unter großem Ein- satz möglich, und so ist es wohl verständlich, wenn viele Besit- zer nicht den Mut oder den Ar- beitsaufwand dafür aufbringen, der oft beträchtlich sein kann. dernen Landwirtschaft anzupas- sen, ohne das Erscheinungsbild nachteilig zu beeinträchtigen. Oftmals gibt es hier auch öffent- liche Mittel als Unterstützung. Die Besitzer der Höfe Gages im Kössener Bichlach und Hak- ker haben es verstanden, das Er- scheinungsbild der Höfe ur- sprünglich zu belassen und so- mit dazu beigetragen, daß die bäuerliche Kulturlandschaft mit ihren historischen Hofformen weiter bestehen kann. Natürlich muß man bedenken, daß Tirol seit dem Entstehen un- serer Hauslandschaften eine ent- scheidende Veränderung im wirtschaftlichen und kulturellen Bereich erfahren hat. So sollte man Tirol nicht nur als bäuerli- ches und in jüngster Zeit auch touristisch geprägtes Land se- hen, sondern auch wissen, daß andere Wirtschaftszweige diesen Raum mitgeprägt haben, näm- lich Handel, Verkehr und Berg- bau. Letzterer ist besonders für die Entwicklung der Gemeinden Kössen und Schwendt bestim- mend gewesen. Das Kohlental und sein Holzreichtum ermög- lichte den Bewohnern lange Zeit gute Verdienstmöglichkeiten. Hier wurden an einigen Orten Kohlenmeiler betrieben, Tag und Nacht, das ganze Jahr hindurch rauchten die Kamine, so erzeug- te man damals Holzkohle, die zu den Schmelzhütten in Kössen und am Pillersee gebracht wur- de. Der Erztransport vom Rero- bich! nach Kössen erfolgte mit- tels schwerer FlöBe auf der Großache. Auf der "Lend' in Kössen wurde das Erz ausgela- den. Flußaufwärts wurden die Flöße im Pferdezug transportiert; dazu führte entlang der Ache ein Charakteristische Eckverbindun gen beim Blockbau Zeichnung: Wolfgang Kantner Jedoch zeigt sich, daß es die Mühe lohnt, wenn man etwa die- se beiden Höfe betrachtet. Es ist auch möglich, mit ent- sprechender Hilfe einen alten Hof den Gegebenheiten der mo- Die Verzierungen des hölzernen Brunnens vor dem Hof Hacker sind in den gleichen Farben wie beim Haus gehalten Das steinerne Rundbogenportal stammt aus dem lahr 1740
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