Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kultur-Anzeiger Donnerstag, 17. Oktober 1996 Der ewige Traum vom Fliegen... "Brandl's Geige" in Kirchberg ST. JOHANN. Im Zuge der Veranstaltungsreihe "An der Grenze" wurde vergangenen Freitag in der Aula der Haupt­ schule St. Johann ein interes­ santes Bühnenstück aufge­ führt. Der Tänzer Rudi Rho­ de erzählte eine Geschichte ohne Worte, doch fiel es den Zuschauern nicht schwer, de­ ren Sinn zu entschlüsseln. Das Stück mit dem Titel "Grenz-Fall oder der Traum vom Fliegen" ist eine "Seins-Fiktion" mit folgendem Szenario: Nach­ dem die Natur durch die Um­ weltzerstörung verseucht und beinahe unbewohnbar geworden ist, ziehen sich die Bewohner der reichen Industrieländer in voll­ klimatisierte Räume unter riesi­ gen Glaskuppeln zurück. Das Leben in dieser kontrollierten Zone verläuft streng nach wirt­ schaftlichen Kriterien, die Schadstoffe werden in die "Rest­ natur" hinausgestoßen. Dort le­ ben drei Viertel der Lebewesen unter schrecklichen Umständen KIRCHBERG. Wenn der "Brandl" im Altersheim auf­ spielt, dann kreischt seine Geig'n und nicht nur die Katzen nehmen reißaus. Wie es ihm trotzdem gelingt, mit der Geig'n für sich und sei­ nen Freund "Zwickl" den tägli­ chen Bedarf an "flüssiger Nah­ rung" zu ergattern, soll nicht ver­ raten werden. Sie müssen es selbst erleben! Das Brixentaler Volkstheater zeigt dieses Stück am Freitag, 18. Oktober, um 20.30 Uhr im Mehrzweckhaus Kirchberg. Bi ■ mm H ii Wt ilfi Kl:Si Der Bewohner der Claswelt wird sich bewußt, daß er in einem gol- Fotos: Radke Kriminalkömodie "Die Leiche im Schrank" denen Käfig lebt. (jnd sozial unerwünschten) Sehnsucht, dem techr.oiogisier- :en "goldenen Käfig" mit Hiife einer Feder von ' Draußen" zu entrinnen. Was übrigbleibt, ist ein erweitertes Verständnis für einander und für die eigene Le- Tenssituation, ein Erkennen der jnüberwindbaren Grenzen und g.eichzeitig schon der Wille zur Rebedion. Sämtliche Rollen des Stückes V, erden von Ruci Rhode darge­ stellt, einem Mitglied des "Ba- sfa-Tiieaters" aus Wjprertal. In einer Mischung aus Tanz, Phan- tomime und Schauspielerei ge­ lingt es ihm, in unterschiedlichen Masken die Charaktäre der ver­ schiedenen Figuren perfekt zu verdeutlichen. Man merkt, daß er für dieses Stück lange Bewe- schule Wörgl hat mit viel Enga- gurgsstudien mit verschiedenen gement und Mühe die Kriminal- Vogel arten durchgeführt hat, sei- komödie "Die Leiche im ne Körpersprache ist ausdrucks- Schrank" neu inszeniert und be­ stärk und glaubwürdig. Das bunt gemischte Publikum Wörgl aufgeführt. Für die Ver- dieseä Abends zeigte sicn glei- anstaltung am Samstag, 19. Ok- chermaßen fasziniert und betrof- tober, um 20 Uhr in der Volks- fen. In einer Sprache, die über- schule Brixen hat sich die Klas- all auf der Welt von sämtlichen se etwas Besonderes einfallen Menschen verstanden wird, ge- lassen: der Reinerlös kommt dem lang es dem Basta-Theater, poli- neuen Kindergarten Brixen zu­ tische Inhalte zu vermitteln, ohne gute, dabei auf altbekannte Phrasen BRIXEN. Die 3A der Fach- reits mit sehr großem Erfolg in zurückgreifen zu müssen. Ein "Kraftakt", der sich ge- (sura) Jemen, wo einst die Karawanen zogen lohnt hat! REITH. Der Jemen, nach wie vor wohl das faszinierendste al­ ler arabischen Länder. Manfred Schweninger berichtet am Don­ nerstag, 24. Oktober, um 20.30 Uhr im Kulturhaus Reith in ei­ ner Panorama-Diashow von zwei abenteuerlichen Reisen mit dem Fahrrad durch die vielseiti- Vernissage und Dichterlesung zum Thema "Kultur an der Grenze" ST ULRICH. Zjm Thema "Kultur an der Grenze' präsen­ tiert die "KunstWerkstatt Lienz" Werke verschiedenster Künstler, deren Behinderung vor allem durch sensorische, intellektuel­ le, soziale und kulturelle Erfah­ rungsmängel gekennzeichnet ist. Die Vernissage finde: am Frei­ tag, 18. Oktober, um 20 Uhr in der Raiffeisenbank St. Ulrich statt. Die Ausstellung kann zu­ sätzlich vom 21. bis 31. Oktober tenwerkstatt in Prad, in der er malt, zeichnet und fast läglich seinem Betreuer Dietmar Raff­ einer Texte diktiert. Der Versuch, die trennende Bar­ riere zu überwinden. 1990 hat der Haymon-Veriag ge Landschaft des Nordjemen, unter dem Titel "Verkürzte Land- . Pässe bis auf 3.000 Meter Höhe Schaft" eine erste Sammlung von ^ I und die Fahrt durch die sengen- Texten und Bildern veröffent- de Hitze der Tihama erforderten licht und dem Autor zu einem alle Kräfte. Eine Festnahme bescheidenen Ruhm verholten. durch die Polizei wegen Ver- Musikalisch umrahmt wird die- dachts der Spionage und der Ver­ se Veranstaltung von Adolf und lust des Filmmaterials machten Waller Troger. ein Jahr später eine zweite Reise notwendig. Manfred Schwenin­ ger präsentiert im Kulturhaus das sagenhafte Land der Königin von Saba auf einer neun Meter breiten Leinwand mit vier Pro­ jektoren. Für diese Diashow vergibt der "Anzeiger" an die ersten fünf Anrufer, die am Freitag, 18. Ok­ tober, um 11 Uhr die Nummer 05356/2576-14 erreichen, je eine Eintrittskarte. in bitterer Armut, ihre verzwei­ felten Versuche, in die Glaswel­ ten einzudringen, werden militä­ risch abgewehrt. Um die Geschichte zu ver­ fremden und sie eher als mytho­ logisches Märchen darzustellen, sind die Bewohner dieser Welt Vögel - und ihr gemeinsamer Traum ist das Fliegen. Dies wird bei der für beide Seiten verwir­ renden Begegnung zwischen Be­ wohnern von "Draußen" und "Drinnen" deutlich. Dabei stellt sich heraus, daß die Grenzen aller viel zu eng ge­ steckt sind. So wie der Eine an unzumutbaren Lebensbedingun­ gen zugrundegeht, scheitert der Andere an der unerfüllbaren während der Schalterörfnungs- zeiten besichtigt werden. Eintritt Theessink & Sass im Kulturhaus Hochfilzen frei. Eine weitere Verans‘.altung des Kulturvereines St. Ulrich zum Thema "Kultur an der Grenze" in die Dichterlesung mit Georg Paulmichl am Samstag, 19. Ok- taber, um 20 Uhr io Gastbof Bräu Wirt in St. Ulrich. Der Süd­ tiroler Georg Paulmichl besucht seit vielen Jahren eine Behinder- HOCHFILZEN. Im Rahir.en des 3 Kulturherbstes Hochfilzen gastieren am 26. Oktober i Nario- nalfeiertag) Hans Theessink & Jon Sass im Kulturhaus. Das ein­ zige Blues-Duo der Welt in der Besetzung Gitarre und Tuba! l < i
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