Kitzbüheler Anzeiger

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tails, die vorwiegend aus dem 18. j Jahrhundert stammen, fällt eine | kunstvoll gefertigte Madonna ! mit Kind (sogenannte Türken- j madonna) auf, die an der Lang- j hausnordwand gegenüber der f Predigtkanzel steht. Es handelt f sich hierbei um ein stark unter I salzburgischem Einfluß stehen­ des Beispiel des Nachfolgestils der Schönen Madonnen. Ur­ sprünglich stand diese Madonna bis 1976 in der Schäferaukapel- i le in Waidring, hat nun aber ei- | nen festen PlaU in der Pfarrkir- | che gefunden. Die Entstehungs- j zeit wird gegen Mitte des 15. | Jahrhunderts angesetzt. Von der Ausstrahlung des Werkes sollte man sich direkt vor Ort überzeu­ gen. Dies trifft ebenso auf die Hö­ fegruppe im Bereich des Dorf­ kerns zu, die aus den Höfen Diechtler, Gasteigbauer und Rai­ nerbauer besteht. Weitere ortsty­ pische Höfe finden sich im so­ genannten Reiterdörfl, einer Ein­ zelhof- und Weilersiedlung auf einer niederen Talterrasse west- Dreschtenne des Diechtlerhofes mit Legschindeldach. lieh von Waidring, und im Orts­ teil Strub. Der Diechtlerhof, der mit sei­ nem spätgotischen Hausteinpor- Fotos: Wolfgang Kantner (5) ßen Pillersee-Lofer. Der Einfluß aus dem nahen Salzburg ist auch hier unübersehbar. Dieser Einhof ist im Erdgeschoß gemauert und in den beiden Obergeschossen in Holzblockbau aufgezimmert. Die Laube im ersten Oberge­ schoß führt über drei Seiten, die jgj im zweiten Obergeschoß ist nur frontseitig. Der Hof mit der | Adresse Dorfstraße 2 (alte Num- c mer 73) erinnert in seiner Mäch- tigkeit und Wehrhaftigkeit stark an die kriegerischen Auseinan- »• dersetzungen vergangener Jahr­ hunderte. Zugehörig zum Hof ist eine legschindelgedeckte Dreschten- Spätgotisches Portal des Diecht- ne, die jetzt den Eisschützen als i^rhofes mit der Jahreszahl 1532. Treffpunkt dient. Sie steht nicht mehr an der ursprünglichen Stel­ le und wurde etwas verkleinert, wohl ursprJnglich auch aus dem Der Hof ist fast genau nach Sü- selben Entstehungszeitraum und den exponiert (204 Grad) und in ihrer Ausstattung dem Diecht- war vor nicht allzu langer Zeit brhof n::h-. unähnlich, dürften noch legschindelgedeckt, wie aber bereits mehrere Umbauten alte Fotos zeigen. 1930 wurde hinter sich haben, der Hof umgebaut, ohne aber die Literaiar: Dehio Tirol. Topo- historische Bausubstanz nachtei- graphisches Denkrälerinventar. Hg zu verändern. Das Dach wird von einem össerreichiseke Kuiturforschung sechsarmigen Glockenturm ge- des Bundesdenkmalamtes. Ver­ ziert und lagert auf neun Pfetten. lag Antiin Schroll & Co., Wien Der Wirtschaftsteil ist im Erdge- i 9S0, schoß ebenfalls gemauert und Waidring. Verlag St. Peter weist im ersten Obergeschoß Salzburg, 1992. Christliche eine Bretterverschalung auf Die Kunststäaen Österreichs, Nr. 23, Hofeinfahrt ist rückseitig, was 3. Auflage, 1992. sich an den Höfen des Tiroler Egon Finzer, Tirol erleben Unterlandes weitgehend durch- Landschaft, Kultur, Erholungs­ gesetzt hat. Die beiden benachbarten Höfe bruck. in der Sonnwendstraße sind Wolfgang Kantaer aus St. To­ tal, bezeichnet mit der Jahreszahl 1532, einer der mächtigs:en ist, liegt an der Kreuzung der Stra- j 11 iSii kerausgegeben vom Institut für raum. Kitzbühel. Tyrolia, Inns- Detailaufnahme des Diechtlerhofes in Waidring. k K i
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