Kitzbüheler Anzeiger

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auf der Aurach Wildalpe, vide Katastral-No. 48 lit. QQ und No. 49 der Werchat Aurach, samt zwey Hütten und einem Hagel auf der Niederalpe, dann ein Pfarr- und Schweinrecht nebst weiteren rechtlichen Ein- und Zugehörungen, Rechten und Gerechtigkeiten, von welchen 37 Grasrechten achtundzwanzig dem lehenbaren Urbar der Herr­ schaft Kitzbühel und neun Grä­ ser der St. Katharina-Kirche in Kitzbühel grundrechtbar unter­ worfen sind", an den Fürsten Gustav von Lamberg; (vo. 589:)" diese 37 Grasrech­ te (wurden vom Fürsten Lam­ berg) mit Beginn der Weidenei des Jahres 1835 bereits zur ei- genthümlichen Benützung über­ nommen". Laut fol. 589 erhielt Johann Filzer dafür 34 Grasrechte .samt zwei Hütten auf der Alpe Neu­ hütten und Schachen im Joch­ berg, die zum Gut Pahaus in Münichau gehört hatten. fol. 593'.595': Kaufvertrag vom I. Februar 1836: (fol. 593':) Emanuel Kohlhofer am Gut Obermosen in der Kocha ver­ kauft dem Fürsten Gustav von Lamberg ".seine laut Kauf vom 16. August 1832 von Johann Salvenmo.ser erkauften 20 1/2 Grasrechte samt Hütten und al­ len anklebenden Rechten auf der Auracher Wildalpe, nemlich: a. 13 1/2 Grasrechte vide Steuer­ kataster der Weracht Aurach No. 41 lit. FF, dann b. 1 Grasrecht laut diesem Kazaster (/fol. 594/) lit GG, welch beide Parthien oder 14 1/ 2 Grasrechte dem lehenbaren Urbar der Herrschaft Kitzbühel grundrechtbar unterworfen sind... c. 6 Grasrechte, vide Catastral- N. 42 der Werchat Aurach,... dem St. Katharina-Gotteshaus zu Kitzbühel grundrechtbar unter­ worfen". (fol. 594': Kaufpreis dafür 779 fl Reichswährung oder 649 fl 10 kr Conventionsmünze Wiener Währung.) In Punkt 3 auf fol. 595 heißt es: "Seit Georgi 1835 ist der Herr Käufer Eigen- thümer und Nutznüßer der 20 1/ 2 Grasrechte samt Hütten auf der Auracher Wildalpe." fol. 597'-598': Kaufvertrag vom 2. Jänner 1836: (fol. 597':) Christian Koidl zu Wand am Astberg verkauft dem Fürsten Gustav von Lamberg "seine laut Kauf vom 9. Februar 1833 be­ sitzenden zweyunddreissig wäl­ zenden Grasrechte auf der Au­ rach Wildalpe mit allen ankle­ benden Rechten und Gerechtig­ keiten samt zwey Hütten und Kasten daselbst, wovon 19 Gras­ rechte dem lehenbaren Urbar der Herrschaft Kitzbühel, 10 der St. Katharina-Kirche in Kitzbühel und die übrigen 3 Grasrechte der Pfarrkirche (/fol. 598/) St. Jo­ hann grundrechtbar unterworfen sind", (fol. 598:) Kaufpreis 1208 fl 6 kr Reichswährung oder 1006 fl 45 kr Conventionsmünze Wie­ ner Währung. In Punkt 2 heißt es (fol. 598): "Vom 1. Novem­ ber 1835 an ist der Herr Käufer Eigenthümer der bemelten 32 Grasrechte". fol. 599-600': Kaufvertrag vom 1. Februar 1836: (fol. 599:) Margareth Brunner am Seybald- gut in Reith verkauft dem Für­ sten Gustav von Lamberg "ihre gemäß väterl. Kaufsübergabe vom 14. Dezember 1826 besit­ zenden wälzenden 31... Gras­ rechte auf der Auracher Wildal­ pe mit allen anklebenden Rech­ ten und Gerechtigkeiten samt zweyen Alphütten daselbst, wo­ von 10 Grasrechte dem lehenba­ ren Urbar der Herrschaft Kitzbü­ hel, fünf dem Bamberger Amte und 16 Grasrechte der Pfarrkir­ che St. Johann grundrechtbar unterworfen sind". (fol. 599':) Kaufpreis 1244 fl 48 kr Reichs Währung oder 1037 fl 20 kr Conventionsmünze Wie­ ner Währung. In Punkt 2 heißt es (fol. 599'): "Vom 1. November 1835 an ist der Herr Käufer Eigenthümer der bemelten 31 Grasrechte." fo. 602'-603': Kaufvertrag vom 10. August 1836: (fol. 602":) Johann Bachler zu Vor- deraltra in Aurach verkauft dem Fürsten Gustav von Lamberg "seine laut Kauf vom 2. März 1815 besitzenden wälzenden acht Grasrechte, dann Hütten- Antheil nebst anklebenden Rechten und Gerechtigkeiten auf der Aurach Wildalpe um den behandelten Preis von 294 fl 48 kr Reichs- oder zweyhundert- vierzigfünf Gulden 40 kr Con­ ventionsmünze Wiener Wäh­ rung". In Punkt 2 heißt es (fol. 603): "Vom 1. November dieses Jah­ res angefangen tritt der Herr Käufer in den ordentlichen Be­ sitz der bemelten acht Grasrech­ te samt Hütten-Antheil." Im sel­ ben Punkt heißt es auch, daß die­ se Grasrechte "zur St, Kathari­ na-Kirche in Kitzbühel grund­ rechtbar sind". fol. 603'-604': Kaufvertrag vom 10. August 1836: (fol. 604:) Anna Hechenberger, verehelich­ te Pletzer, zu Brandern in Aurach verkauft dem Fürsten Gustav von Lamberg "ihre laut Über­ gabs-Vertrag vom 23. Dezember 1817 besitzenden zehen wälzen­ den Grasrechte samt Alphütte und Kasten und allen ankleben­ den Rechten auf der Auracher Wildalpe, welche Grasrechte dem lehenbaren Urbar der Herr- ■schaft Kitzbühel grundrechtbar unterworfen sind, um den behan­ delten Preis von 500 fl Reichs­ oder Vierhundertsechzehen Gul­ den 40 kr Conventionsmünze Wiener Währung." In Punkt 2 heißt es (fol. 604'): "Vom 1. November dieses Jah­ res angefangen tritt der Herr Käufer in den ordentlichen Be­ sitz der bemelten 10 Grasrechte samt Zugehörungen." fo. 605-606: Kaufvertrag vom 10. August 1836: (fol. 605:) Jo­ hann Hechenberger zu Thanern in Aurach verkauft dem Fürsten Gustav von Lamberg "seine laut väterlicher Übergabe vom 24. Oktober 1826 besitzenden wäl­ zenden zwölf Grasrechte samt 2 Hagantheile, auch ein Schwein- und Pfarrecht auf der Auracher Wildalpe um den behandelten Preis von 600 fl Reichs- oder fünfhundert Gulden Conventi­ onsmünze Wiener Währung." In Punkt 2 heißt es (fol. 605'): "Vom 1. November dieses Jah­ res angefangen tritt der Herr Käufer in den ordentlichen Be­ sitz der bemelten zwölf Gras­ rechte samt Hütten-Antheil." Im selben Punkt heißt es fol. 605'/606: "Von diesen Grasrech­ ten / sind 10 dem Bamberger Amte und 2 der Pfarrkirche St. Johann grundrechtbar unterwor­ fen." Verfachbuch des Bezirks­ gerichts Kitzbühel, 1851 (Band 62/484), fol. 151-152: Kaufver­ trag vom 15. Februar 1851, ver- facht am 17. Februar 1851, ge­ schlossen zwischen Nicklaus Fronberger am Kirchergut in Aurach als Verkäufer und dem Fürsten Gustav von Lamberg als Käufer. Punkt 1 lautet (fol. 151): "Nicklaus Fronberger besitzt laut väterlicher Uebergabe vom 5. Dezember 1844, verfacht vom k.k. Landgerichte Kitzbühel am 7. Jänner 1845 fol. 2020 bis 2027 von 1844, 30... Grasrechte sammt zweier Hütten und Scherm auf der Auracher Wildalpe, und zwar laut Cataster Nro. 38 der Werchat Aurach lit. KK als zum Kirchergut gehörend mit 2 Hütten und Scherm 22 Grasrechte, Cataster Nro. 39 walzend 6 Grasrechte und aus Cataster Nro. 44 et 54 1/2 über gemäß Alpeinigung zur Kir- chergmain zugetheilte 2 Gräser, ebenfalls walzend 2 Grasrechte, (ergibt) obige 30 Grasrechte. ...Nikolaus Fronberger (ver­ kauft von heute an) diese besit­ zenden 30 Grasrechte sammt 2 Hütten und Scherm nebst den nach Alpeinigung anklebenden Rechten auf das Schaafgebirg, dann der Holznothdurft, Schwandrecht und Ziegenwai- denei im Staatswalde nach Inhalt der Generalpunkte vom 23. Juli 1726 zum vollständigen Eigen­ thum (/15r/) Seiner Durchlaut dem Herrn Fürsten Gustav von Lamberg mit der Bedingung, daß die vom Kirchergut getrennten 22 Grasrechte mit dem übrigen Besitzthum des Herrn Käufers konsolidiert werden." (fol. 151':) Kaufpreis 1665 fl Reichs- oder 1387 fl 30 kr Conventionsmün­ ze Wiener Währung. In Punkt 3 ist auf fol. 151' er­ wähnt, daß die 6 walzenden Grasrechte der St. Katharina- Kirche in Kitzbühel grundrecht­ bar unterworfen gewesen waren; die 22 aus dem Kirchergut ge­ brochenen Grasrechte waren an­ scheinend dem Urbar der Lehen­ herrschaft Kitzbühel unterwor­ fen gewesen; über die restlichen 2 Grasrechte ist nichts ausgesagt. Zwei Begriffserklärungen: Pfarr = ein nicht verschnitte­ ner Stier, auch Zuchtstier (vgl. Josef Egger: Glossarium, S. 903 in: Die tirolerischen Weisthümer, IV. Teil, 2. Hälfte, Wien 1891). walzend oder wälzend: mit Bezug auf Güter, Grundstücke u.ä.: = solche, die nach Belieben veräußert werden konnten (im Gegensatz zu geschlossenem Besitz bzw. zum gebundenen Besitz); vgl. Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Band 27 der Nachdruckauflage München 1984, Spalte 1414, und J. Andreas Schmeller - G. Karl Frommann: Bayerisches Wörter­ buch, 2. Aufl. München 1877,2. Band. Spalte 911. Dr. phil. Manfred Rupert aus Kitzbühel hat sich durch grund­ legende und umfassende Studi­ en zur Geschichte seiner Heimat einen Namen gemacht. Am In­ stitut für österreichische Ge­ schichtsforschung und in Beiträ­ gen zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hüttenge­ schichte von Kitzbühel und Umgebung und zum Berg- und Hüttenwesen in der Herrschaft Kitzbühel bis ins 17. Jahrhundert (erschienen in Archaeologia Austrica, Schriftleitung Univ. Prof. Dr. Richard Pittioni) hat er veröffentlicht. Dr. Rupert war einer der maßgeblichen Mitar­ beiter am "Stadtbuch Kitzbühel" (erschienen 1967 bis 1971} und zwar durch eigene Beiträge und umfassende Quellenarbeit für andere Mitarbeiter. Dr. Rupert arbeitet am Tiroler Landesarchiv in Innsbruck. i i \
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