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Seite 4 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 19. Dezember 1996 Die Westendorfer Touristiker setzen weiterhin auf die neue Veranstaltungsreihe Klare Mehrheit im TVB für Abgabenerhöhung WESTENDORF. Die TVB- Vollversammlung genehmigte mit großer Mehrheit die mas sive Anhebung der Abgaben und ermöglicht so die Fortfüh rung des engagierten Veran staltungsprogramms. durch die massiven Nächti- gungseinbrüche entstanden war, kann mit dem Griff in die Mit gliedertaschen für's erste ge stopft werden. Der Beibehaltung der niedrigen Tourismusver- bands-Steuern zum Opfer gefal len wäre das "Westendorf-ak- tiv"-Programm, die wöchentli che Veranstaltungsreihe vom neuen Direktor Toni Wurzrainer. Aufgrund des hohen Fixkosten anteils (Schwimmbad, Beschnei- ung, etc.) hätte allein das Wer bebudget zusammengestutzt werden können. Lenk und Direktor Wurzrainer. Denn in der Veranstaltungsoffen sive sehen die beiden die wirk samste Waffe gegen weitere Rückgänge und den klaren Schwerpunkt der künftigen TVB-Arbeit. Mit normalen Wer bemaßnahmen sei ein Aufhalten der Negativspirale nicht mehr möglich. Wurzrainer bezeichne- te den Rückgang wörtlich als "mittlere Katastrophe", und "die Zeit des Schlaraffenlandes ist endgültig vorbei". Mit 414.000 Nächtigungen im abgelaufenen Jahr habe Westendorf den "Tiefststand seit der Energiekri se 1975" erreicht. Zum Vorjahr ergibt das ein Minus von 17,1 % im Sommer, 4,8 % im Winter, sowie 10,27 % im Gesamtjahr. Im körnenden Winter wird je den Dienstag ein "Westendorf- aktiv"-Programm stattfinden. Der Bogen reicht von Brauch tumspflege über Ski- und Snow board-Demos bis zu spaßigen Sportevents, wie einem Famili- en-Hindernisrennen vom Talka ser, wobei verschiedenste Auf gaben zu erfüllen sein werden. SP Kitzbühel begrüßt künftige Egger-Erweiterungen ST. JOHANN. Die Tiroler So zialdemokraten werden das An suchen des St. Johanner Egger werkes zur Umwidmung von Flächen rund um das Spanplat tenwerk bestmöglich unterstüt zen. Das betonte Bezirksobmann und Landtagsabgeordneter Alois Leiter in einer Aussen dung. Bekanntlich will sich das Eggerwerk für die Zukunft alle Möglichkeiten einer Erweite rung offenhalten, um im Falle eines Falles "nicht widmungs mäßig bei Adam und Eva" (Fir menchef Fritz Egger) beginnen zu müssen. Für die SP sind gerade in wirt schaftlich schlechten Zeiten Ar beitsplätze von enormer Wich tigkeit. Das Eggerwerk habe in den letzten Jahren massive Ex pansionen im In- und Ausland betrieben und damit hunderte neue und hochwertige Arbeits plätze geschaffen. Auch die Umweltinvestitionen bezeichnet der SP-Bezirksobmann als vor bildlich. Deshalb werde sich die SP dafür einsetzen, daß Tirols größter Firma die Erweiterungs möglichkeiten auf heimischen Boden nicht verwehrt bleiben. Nächtigungstiefststand seit der Energiekrise Von Chris Salvenmoser "Jener, der strampelt und schwimmt, bleibt länger oben auf, wie jener, der nichts tut", ar gumentierte TVB-Aufsichtrats- vorsitzender Balthasar Fuchs. Westendorf hat sich kürzlich mit großer Mehrheit für ersteres, das Strampeln und Schwimmen, ent schieden. Die Ortstaxe wird im Winter um einen Schilling erhöht (nun 13 S für Hotels und gewerbliche Vermieter, zwölf S für private Beherberger), im Sommer be trägt die Steigerung gar drei Schilling (aufzwölf S/elf S). Der Promillesatz wird von elf auf zwölf Promille emporge schraubt. Westendorf hat somit für 1997 ein Tourismusbudget von 12,2 Millionen Schilling zur Verfügung, das sind 800.000 S mehr als im Jahr 96. Das Budgetloch, das zuletzt Soweit ist es nicht gekommen, zur Freude von Obmann Jakob lij: ■iHlf; m * ri p'ä .4 Toni Wurzrainer (stehend) ist der Motor des TVB-Veranstahungs- marathons. Die Vollversammlung sprach ihm mit der klaren Zustim mung zur Abgabenerhöhung das Vertrauen aus. Foto: CSA WB-Ager rügt Mayerhofers Stil, doch VP-Gewerkschaft nimmt ihn in Schutz! KITZBUHEL. Neue Runde in der derben Auseinanderset zung um den Sozialmißbrauch der Unternehmer. Allgemeinheit muß bewußt wer den, daß durch den Sozialmiß brauch für alle Kosten entste hen." In "Polemik und Rundum schlägen" sieht Wallensteiner "keine tauglichen Mittel für eine Verbesserung". Er plant eine öf fentliche Diskussionsrunde. Hingegen richtig wütend rea giert WB-Bezirksobmann Hans Ager in seiner neuen Aussen dung. Der Ittererwirt sieht in Mayerhofer einen "vorweih nachtlichen Brunnenvergifter". Für den WB-Chef ist es nicht einzusehen, "daß ein einzelner Profilierungsneurotiker, der schon fast einen kranken Haß gegen das Unternehmertum zu haben scheint, eine ganze Bran che immer wieder mit Dreck be sudeln kann!" Weil Mayerhofer die "schwarzen Schafe" unter den Unternehmern brandmarkt, vergleicht ihn Ager in einem Wortspiel wenig schmeichelhaft mit anderen Tieren, die geringes Ansehen genießen. Weiters stört es Ager, daß Mayerhofer von der AMS-Hit- liste sprach, obwohl "Amtsper sonen der Verschwiegenheit un terliegen". Auf der Hitliste des Arbeitsmarktservice sind heuer 180 Unternehmer-Angehörige vermerkt, die Stempelgeld bezie hen. Für Mayerhofer kassiert ein wesentlicher Teil davon unbe rechtigt Unterstützung, weil die Betriebe geöffnet seien. Der ÖGB ist nicht allein Zielschei be, auch auf die Presse schießt sich Ager ein; "Mayerhofer scheint in der Bezirkspres.se Nar renfreiheit zu genießen". Der Schluß der WB-Aussendung: "Sollte Mayerhofer diesen Stil in der Zukunft nicht ändern wollen, wird es mit der Wirtschaft keine Zusammenarbeit mehr geben." Mayerhofer, den "Der Anzei ger" mit den neuen Vorwürfen konfrontierte, kann über Ager nur Schmunzeln; "Die Leser sol len sich im eigenen Umfeld Um sehen, ob dort Mißbrauch aus zumachen ist, und sich ihr eige nes Bild machen." Agers Stil will er nicht kommentieren, er findet dieses Vorgehen lächerlich. Von Chris Salvenmoser Auf die Seite von OGB-Be- zirkssekretär Kurt Mayerhofer schlägt sich nun Hermann Wal lensteiner, Christgewerkschafter und VP-Gemeinderat in Kitzbü hel: "Es kann kein Mißbrauch sein, auf den Sozialmißbrauch hinzuweisen", nimmt er den ÖGB-Aufdecker in Schutz, der wegen seiner offenen Anprange rung von Wirtschaftsbund (WB) und Freiheitlichen heftig ange griffen worden war. Eine Ent schuldigung bei der Wirtschaft und selbst der Rücktritt als Vi zebürgermeister von St. Johann waren ihm nahegelegt worden. Wallensteiner verweist darauf, daß durch den Mißbrauch auf beiden Seiten für unzählige ge wissenhafte Unternehmer und Arbeitnehmer die Abgabenlast hinaufgetrieben wird. Hier sieht die FCG Handlungsbedarf: "Der
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