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Donnerstag, 19, Dezember 1996 Lokal-Anzeiger Seite 5 TVB Kirchberg stimmte den Erhöhungen zu KIRCHBERG. Angekündigte Revolutionen finden meistens nicht statt. Diesen alten Ausspruch könnte man auch für die am vergangenen Donnerstag abgehaltene Vollversammlung des TVB Kirchberg anwenden. Die von zahlreichen Mitgliedern besuchte Versammlung nahm einen ruhigen Verlauf und von den von ei­ nem Ausichtsrat wochenlang hochgespielten Differenzen war nichts zu merken. Der Haushaltsplan 1997 und die Abgabener­ höhungen wurden mit großer Mehrheit beschlossen. mit 7,2 % Rückgang heuer den Höchststand erreicht" bedauerte Mitterhauser, "trotzdem darf es keine Resignation geben!" Daher heiße es, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Werbung zu verstärken und gute Veran­ staltungen .seien die beste Wer­ bemöglichkeit, stellte der Ob­ mann fest. Daß Kirchberg der­ zeit auf dem richtigen Weg ist, zeige die Tatsache, daß die Nach­ fragen und Buchungen für den Winter schon lange nicht mehr so gut waren. Besonders wichtig sei, auch das Angebot für die Gäste zu er­ höhen. So wurde heuer die Be- schneiungsanlage am Gaisberg verlängert und eine Rodelbahn errichtet. Hinsichtlich der Loipen wurde eine neue Maschine an­ gekauft und ein junger Fahrer angestellt. Auch die Olympia- Kandidatur stellt für Kirchberg eine große Chance dar und Kirchberg ist dabei, wenn die Spiele nach Tirol kommen. Nachdem der Haushaltsplan 1997 in der Höhe von 17,9 Mio S und die Erhöhung der Aufent­ haltsabgabe auf 10 S und des Promillesatzes auf 11 im Auf­ sichtsrat bereits mit 8; 1 Stimmen beschlossen worden war, wurde die Empfehlung von der Vorsit­ zenden Gabriele Förster kundge­ tan. Dabei wurde erwähnt, daß es sich hiebei um die erste Erhö­ hung seit 15 Jahren handelt. Eür besonderes Aufsehen hat­ te im Vorfeld Hotelier und Auf- Von Engelbert Opperer Zu Beginn der Vollversamm­ lung wurden zwei langjährige Funktionäre des Tourismusver­ bandes durch die Tiroler Landes­ regierung geehrt. Hofrat Dr. Ansgar Rudisch überreichte an Christian Aigner für seine 23jäh- rige und Andrä Hagleitner für seine 21jährige Tätigkeit im Ausschuß Ehrenurkunden. Nach einem kurzen Rückblick auf das abgelaufene Jahr, wo er besonders die Werbewirksam­ keit der beiden Großveranstal­ tungen "Ereestyle Weltcup" und "Kitz-Alp-Bike" hervorhob, re­ ferierte Direktor Peter Marko über die Entwicklung des Tou­ rismus in der Zukunft. Zum Haushalt für 1997 stellte er ab­ schließend fest, daß dieser zwei­ mal reduziert wurde und nun­ mehr das absolute Minimum, das notwendig ist, darstelle. Obmann Ing. Karl Mitterhau­ ser verteidigte zu Beginn seines Berichtes die vielfach kritisierte Aufstockung des Personals und stellte fest, daß der TVB Kirch­ berg mit 0,66 Mitarbeiter pro 100.000 Nächtigungen an letz­ ter Stelle der acht größten Tou­ rismusorte in Tirol steht. Eben­ so konnte er anhand von Stati­ stiken beweisen, daß Kirchberg sowohl mit der Aufenthaltsabga­ be als auch mit dem Promillesatz an unterster Stelle rangiert. "Die Gästeentwicklung ist lei­ der seit 1993 rückläufig und hat AR-Vorsitz.e'^.de Gabi Farster, Hofrat Dr. Ansgar Rudiseh, Obmann Ing. Karl Mitterhauser, Direkio'- Peter Marko and Josef Hauser. sichtsrat Paul S:eincl gesorgt, als er die Erhöhungen heftigst kriti­ sierte. Vorder Vollversammlung wiederholte er seine Angriffe al­ lerdings nicht, weil er abwe,senc wa" - wegen Krankheit. Bei der Diskussion wurde vor a lern bekrittelt, daß die einheit­ liche Erhöhung des Promillesat­ zes die Mitglieder der Gruppe III wesentlich höher belaste als die der Gruppe I. HR Rudisch erör­ terte die Vor- und Nachteile und sp'ach sich seinerseits für einen einheitlichen Promllesatz aas. Bei der geheimen .Abstimmung wurden dann sowohl der Haus­ haltsplan 97 a s auch die Erhö­ hungen mT. 539 Ja- und 398 Nein-Punkten beschlossen. Als letzter Punst -land die Bildung eines erwerb-wirtschaftlichen Unternehmens für Veranstaltun­ gen, Sport unc Kultur am Pro­ gramm, weiche ohne Gegenstim­ me be.schlcssen vcurde. TVB-Direktoren auf der Schulbank Im Laufe des Herbstes absol­ vierten die führenden Mitarbei­ ter von sechs Tourismusverbän- den der 'Kitzbüheler Alpen" (Waidring, Kessen, Going, St. Jakob, Hcchfilzen und Reith) die Incoming-Konzession.spr jfu:ig für Reisebüros, um die rechtli­ chen Voraussetzungen für cie Aufnahme einer Incomingtätig­ keit (Reserv.eamgstätigkeit) für I ndividualKunden im jeweiligen Tojrismusverband zu schaffen. Laut Aussagen derTouristiker v/ird die Aufnanme dieser Reser- vierungstätigkeit und auch die diesbezügliche Prüfung von Sei­ ten der Reiseb Jrobranche leider immer noch boykottiert. ' Wir haben volles Verständnis ca“ür, daß dieses Thema anfangs für Aufsehen sorgte und die Rei- sebürobranche befürchtete, curch die Tourisnusveroände eine ungerechtfertigte Konkur­ renz zu bekommen", meint Hel­ mut Opperer, Geschäftsr'ührer des TVB Reith, stellvertretend für seine Kollegen. "Mittlerwei­ le sollte aber klar sein, daß dies in keinster Weise beabsichtigt ist", so Opperer, "und auf Grund einer Vielzahl ven Auf.ager, welche die Tourismusverbärde in diesem Zusammenhang zu er- fü.len haben und we che gemein­ sam mit dem Fachverband der Reisebüros aasgearbeitet wur­ den, auch ke nesfalls eintreten kann". Außerdem habe ein Großteil der Incomingbüro,'^ v-erständli- cherv/eise ohnehin sein Interes­ se damn, Buchungen für private Einzelreisende zu tätigen. Es ist für Opperer daher völ ig unver­ ständlich, daß cie Reisebüros eine Tätigkeit, die sie selbst oh­ nehin nicht machen wellen, boy­ kottieren. "Es ist speziell am Beginn der Aufnahme einer solchen Reser- vierungstätigkeit sicherlich kein wirklich emeblic rer Zuwachs an Nächtigungen zu erwarten. Dies kann erst durch eine entspre­ chende elektronische Vernet­ zung und in weitere“ Folge durch die Inanspruchnahme verschie­ denster Vertriebsschienen er­ reicht werden," erläutert Oppe­ rer abschließend. "Es geht im Moment einfach nur darum, in etwas schvvierigeren Zeiten whe diesen, jede sich bietende Geie- genheit zu nutzen, um zusätzli­ che Gäste in len Ort zu bekom­ men". Obmann Ing. Mitterhauser (li.) und Hof rat Dr. Rudisch (r.) mit den Geehrten Andrä Hagleitner und Christian Aigner. Fotos: Opperer (E.O.)
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