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Lokal-Anzeiger Samstag, 24. Februar i 996 Seite 4 Sozialkreuzzug mit seltsamen Argumenten prangerte Wendling Mayerhofer als Verhinderer an. "Vollkommener Unsinn", er klärt der ÖGB-Mann kopfschüt telnd. Nicht er habe den Auslän der verweigert, sondern der ge samte Beirat - selbst die Wirt schaftsseite habe gewußt, daß die Einstellung rechtlich nicht ge deckt gewesen wäre. Denn Aus länder sind zum Durchschnitts lohn (der Arbeitnehmer, die ver- gleibare Arbeit verrichten) anzu stellen, nicht zum Kollektivlohn. Dies geschieht zum Schutz der im Betrieb beschäftigten Arbeit nehmer, damit sie nicht durch Dumping-Preis-Ausländer aus getauscht werden können. Wendling konterte mit konkre ten Zahlen und dem Vorwurf, daß Mayerhofer alle Arbeiter, und nicht nur die mit vergleich barer Arbeit, herangezogen hät te. Dem ÖGB-Bezirkssekretär fällt darauf nur eine Antwort ein: "Vollkommener Unsinn". Jurist Wendling das Gesetz nicht?" ÖGB-Bezirkssekretär Kurt Mayerhofer klärt auf, daß gesetzlich eine viel strengere Re gelung gelte: Arbeitslose, die ab sichtlich eine Stelle verweigern, erhalten für vier Wochen über haupt kein Geld, beim zweiten Mal sechs Wochen lang nicht. Bereits vor einigen Wochen ging dem Kitzbüheler Samariter ein vermeintlich dicker Fisch ins Netz. Das Szenario ließe sich kaum besser erfinden: Ein Be trieb sucht beim Regionalbeirat (AK, ÖGB, Industriellenvereini gung, Wirtschaftskammer, AMS) um einen Ausländer zu Kollektivlohnbedingungen an. Die Entscheidung fällt negativ aus. Daraufhin, berichtete der F- Klubobmann per Presseaussen- dung, habe der Kitzbüheler Be trieb einen Österreicher zum Kollektivlohn eingestellt, öb- wohl die Beirats-Beschlüsse strengstens vertraulich sind. KITZBUHEL. Ein Freiheit licher, der sein Herz für Aus länder entdeckt, findet sich nicht leicht. In Kitzbühel gibt einen, noch dazu Tirols F-Aus- hängeschild, Klubobmann Wendling. Er veranstaltet seit Wochen einen Kreuzzug für Ausländergleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit - mit teilweise dubiosen Argumen ten. Jetzt nimmt er schwarze Schafe aufs Korn, denen kein Arbeitsplatz zu vermitteln ist. «I ii BSi k Von Chris Salvenmoser Horst Wendling prangert den Sozialmißbrauch an. Vergange ne Woche kritisierte er "schwar ze Schafe", die vom Arbeits marktservice (AMS, vormals Ar beitsamt) vermittelte Stellen ab sichtlich ablehnen, um weiterhin erwerbslos zu bleiben. Um die sen Mißbrauch abzustellen, emp fiehlt Tirols F-General einen 20 %igen Abzug beim Arbeits- Horst 'Sendling Foto: CSA losengeld bei jedem absichtlich nicht angenommenen Job. Nach fünf gescheiterten Vermittlungs versuchen gäbe es demnach kei nen Schilling mehr. Bei AK, ÖGB und AMS stel len sich bei solchen Vorschlägen die Haare zu Kopf: "Kennt der Bilanz der letzten zehn Jahre: 74 Tote auf der Loferer Bundesstraße LESERPOST rms & MINUS sind die Wiedereinführung von Tempo 80 von Wörgl bis Erpfen- dorf, maximale Verlagerung des Lkw-Verkehrs auf die Bahn, Ge- schwirdigkeits- und Abstands- kontro.len, sowie Querungshil- fen. wie Fußgängerübergänge und Fahrbahnteiler. Auch Lärm schutzwände würden zu mehr Si che'heit beitragen, weil Gärten und Fußwege dadurch von der Straße getrennt würden. Dämpfen will Grün-LA Max Schneicer die Euphorie cm den merklich zurückgegangenen Lkw-Verkehr auf der B 512. Er rät, die Entwicklung der kom menden Jahre abzuwarten. ST. JOHANN, GOING, KIRCHDORF, WAIDRING. 74 Tote, 393 Schwerverletzte und insgesamt 1688 Verun glückte. Das ist die Bilanz der letzten zehn Jahre Loferer Bundesstraße B 312. Im Vergleichszeitraum starben auf der gleich langen Zillertal- Bundesstraße nur 28 Menschen bei Verkehrsunfällen. Seit dem Sommer 1995 sind auf der Strek- ke Wörgl-Lofer bereits wieder sieben Todesopfer zu beklagen. Für die Tiroler Grünen Anlaß genug, einen langen Forderungs katalog für die B 312 aufzustel len. Wesentliche Punkte dabei Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Sind wir Einheimischen in der Saison Menschen 2. Klasse? und die Triathleten, die den Be treibern vom Hallenbad ein Dom im Auge sind. Ist denn unser Geld in der Saison weniger wert, oder wie? Aber in der Zwischen saison, wenn sonst nichts mehr los ist, sind dann wieder wir die willkommenen Gäste, oder was? Meine Herren Betreiber des Hallenbades St. Johann, wir kön nen unser Geld auch nach Fie berbrunn ins "Aubad" tragen, dort sind wir auch in der Saison gern gesehene Gäste. Wir müs sen halt dann um mindestens 10 km weiter fahren, aber das stört Euch sicher nicht. Eines solltet ihr Herrn Betreiber aber nicht vergessen. Solange das Hallen bad durch die einheimischen Steuerzahler und unserem Ein trittsgeld erhalten wird, steht es Euch gar nicht zu, uns als Men schen 2. Klasse zu behandeln. Mit Interesse warten wir auf eine Antwort von Euch. Mit noch freundlichen Grüßen Werner und Annemarie Hohlrieder aus Kitzbühel Seit August 1995 sind meine Frau und ich bei Jakob und Ste fanies Schwimmkurs in St. Jo hann. Wir treffen uns mit noch vielen Schwimmsportbegeister ten regelmäßig in der Saison ein mal die Woche und in der Zwi schensaison dürfen wir sogar zweimal die Woche den Schwimmkurs abhalten. Aber jetzt reichts uns. Des öf teren müssen wir uns anhören, daß wir während der Saison nicht gern gesehene Gäste, also uner wünscht sind. Es beschweren sich anscheinend immer wieder willkommene Gäste, daß wir mit zwei Bahnen zu viel Platz im Hallenbad brauchen, die wir aber zu unserer und zur Sicherheit der anderen Badegäste benötigen. Weiters beschweren sich diese willkommenen Gäste, daß sie durch uns anscheinend naß (an gespritzt) werden. Es sind ja nicht nur wir vom Masterschwimmkurs, sondern auch der Kinderschwimmkurs, die Damen vom Wasseraerobic Der unbeleuchtete Knoten Süd an der B 312 in St Johann forderte bereits mehrere Todesopfer Foto: CSA
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