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SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 20.NOVEMBER 1997 OOC-Präsident Leo Wallner besuchte Kitz KITZBÜHEL. Vergangene Woche besuchte der Präsident des "Osterreichischen Olympi- schen Comitees", Leo Wallner, Kitzbühel, um sich über die geplanten Olympiastätten zu informieren. Und er zeigte sich sehr zufrie- den mit dem was er sah. "Ich habe einen sehr guten Eindruck von der Bewerbung. Es wurde vom Team sehr viel Arbeit ge- leistet, erklärte Wailner in ei- nem Pressegespräch. Für ihn sehr positiv, daß auch auf die Na- tur sehr viel Rücksicht genom- rnen wird. Eine Umfrage der "Osterreichischen Gesellschaft für Marketing", die in einer österreichischen Tageszeitung veröffentlicht wurde freut die Kitzbüheler sehr, da der Bewer- ber Kitzbühel 40% der Stimmen vor Kärnten (27%) und Salzburg (17 %) bekam. Allerdings erklär- te Wallner, es sei zwar lesens- wert, im Endeffekt entscheiden aber die gewählten Fachleute des OOC. Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner kam, trotz Landtag, ebenfalls in die Garns- stadt, um das Interesse Tirols zu unterstreichen. 0-Ton Weingart- ner: "Wenn Kitzbühel mich braucht, dann habe ich zu kom- men." (mak) Strahlende Gesicher: Dr. Ch. Polev, ÖSV-PräsidentP. Schröcksnadl, ÖOC-Che,( in Kiz: Leo Wallner(M.)n?it Landeshaupnnann Dr. Wen- 5. Rarinstein, M. Horn und W Tappeiner Fotos: Klausner deliir tVingirt'ier und B/reenaeister Friedhelin Capellari. MOA, f.I 1 • II tTI - --- Ii- Verärgerung 1 N z > 0 Warum sind so viele Tiroler Unternehmer verärgert über zu- viel Bürokratie und zuwenig Wirtschaftsgesinnung in diesem Land? Statt langatmiger Erklä- rungen drei Beispiele. Fall 1. Ein Maschinenbauer im Raum Innsbruck braucht drin- gend einen Ersatzteil von sei- nem süddeutschen Zulieferer. Kein Problem. Ein LKW ist morgen ohnehin nach Garmisch zu einem anderen Kunden un- terwegs, da kann der Fahrer gleich nach Innsbruck weiter- fahren. Denkste. Der LKW darf nicht über den Zirler Berg, weil er schwerer als 7,5 Tonnen ist und keine Ausnahmegenehmi- gung besitzt. Anruf in Innsbruck: Wir sitzen in Garmisch fest. Was sollen wir tun? Dem erzürnten Tiroler bleibt in der Zwangslage nichts anderes übrig, als einen eigenen LKW, der für Tiroler Kunden benötigt wird, abzuzie- hen, nach Garmisch zu dirigie- ren, den Ersatzteil umzuladen und endlich nach Innsbruck zu befördern. Ein klassischer Fall, wie Verkehrsbeschränkung nicht zu weniger, sondern zu mehr Verkehr, mehr Umweltbela- stung, mehr Personal- und Ma- terialkosten und Betriebsstörung führt. Fall 2. Ein Tischlermeister im Unter- land, weitum bekannt für seine gute Ertragslage und seine sozia- le Gesinnung, beteiligt sich an einer Ausschreibung und ge- winnt sie. Sein Auftrag: Er muß in einem öffentlichen Gebäude die Feasterbretter verse:zen. De Auftragssumrne betrg rund 700.000 Schilling. Die Freude währt nur urz. Bevor e: mit der Arbeit beginnen kann, e-hält er vom öffentlichen Auftraggeber einen Brief, in cern ihm geraten wird, ":n seinem eigener. Inter- esse' - Klartext: Sonst bekommt ein andere: den Auftrag - den Versicherungsschutz zu verbes- sern. Is der Tschlermeister nur auf 500000 Schlling haft- pflichtversichert? Nein. Auf 20 Millionen. Der Auftraggeber hatte eire Graze: (!) Versicne- rungsberating beauftragt, ren Versiche:ungsschut2 der Tisch- lerei zu ünerprüfen. Was muß ein Tiroler Familierbct:ieb noch tun, um einfach arbeiten zu können? Fall 3. Die Stadt nnsbrick geht noch weiter unl überlegt, bei ö1fent- liehen Ausschreibungen von Fir- men eine Bankgarantie in der vollen Höhe der Auftragssumrne zu verlangen. Der Grund: Immer häufiger bieten finanzschwa- che Firmen unter cer Gewinn- Zone an, um sich noch über e.n paar Monate hin..vcgzuretten. Dann we:den sie zahlungsun- fähig. Der Stadt bleiben alle Peinlichkeiten der Bauverzöge- rung. Eine volle Bankgarantie, so sagt sie, diene nchi nur dem kommunalen Selbstschutz, sondern bewahre ja auch ge- sunde Betriebe vcr dem Preis- dumping cer unlauteren Kon- kurrenz. Das ist scnon richtig, aber: gesunde Klein- und Mit- telbetriebe bekomnen wieder einmal melr Bürok:atie, Lauf- arbeit und Kosten aufehalst. Kritisch wird's für Jungunter- nehmer, die wir uns ja alle wün- chen. Ihr Kapital heißt nicht Eigenmittel, sondern Können, insatz, Tüchtigkeit. Wie sol- len die unter scichen Bedingun- gen je an öffentliche Aufträge erankommen? Bessere Froblemfsungen sind gefragt.
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