Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 22 Donnerstag, 5. August 1999 Lokal-Anzeiger Gästeehrung Silber: Ursula De Maiullari, Venezuela, 10 Aufenth. Sporthotel Austria; Paul u. An- nie Leduc-Bontinek, B, 10 Auf­ enth. Hotel Dorfschmiede; Wil­ ly Sleeuvaert, B, 10 Aufenth. Hotel Dorfschmiede; Rene u. Caroline Hanselaer, B, 10 Auf­ enth. Pens. Haus am Horn; Wal­ ter u. Brigitte Rudler, A, 11 Aufenth. App. Martinshof Gold: Emil u. Monique Van Ranst-Segers, B, 15 Aufenth. Hotel Crystal. VIP Stammgästekarte: Dr. Michaela Köck, A, 25 Aufenth. Sporthotel Austria; A. D. u. Jan- neke Vissers, NL, 25 Aufenth. Pens. Winkler. Anonyme Alkoholiker Anonyme Alkoholiker und Angehörige treffen sich jeden Donnerstag um 19 Uhr im Pfarrhof in St. Johann. Nähere Auskunft 05352/62652. Psychosozialer Pflegedienst Der Psychosoziale Pflege­ dienst bietet von Montag bis Donnerstag von 8-12 Uhr und nach Vereinbarung seinen Bera­ tungsdienst für psychisch kran­ ke Personen in der Bahnhof­ strasse 7, St. Johann, Tel. 05352/67642, an. Die Tätigkeit des Vereines erstreckt sich von Beratung und Betreuung von psychisch kranken Menschen in häuslicher Umgebung (Einzel­ betreuung) . sowie Beschäfti­ gungsinitiativen bis hin zur Freizeitgestaltung. Tel. unter Verein B.I.N. Beratung, Information, Nach­ sorge bei Alkoholproblemen für Betroffene und Angehörige je­ den Mittwoch von 15.30 -18.30 Uhr im Pflegeheim St. Johann (Parterre), Tel. 05352/6764210, Dr. Harald Benesch (LKH Hall). Sonst: Dr. Armin Dag, Tel. 05352/64030. 75. Jahrmarkt der Stadtmusik Kitzbühel Ein kurzer geschichtlicher Rückblick Nach dem schrecklichen Er­ sten Weltkrieg, es war bereits in den zwanziger Jahren, wollte man auch in Kitzbühel wieder etwas Lebensfreude aufkom- men lassen. Es fanden sich eini­ ge Leute zusammen, die die Idee eines Jahrmarktes im ei­ gentlichen Sinne verwirklichen wollten. Es sollte soetwas wie ein Kirmes werden, aber nur an einem einzigen Abend. Im Vor­ dergrund stand der Handel mit verschiedensten Gegenständen, die auch tatsächlich im tägli­ chen Gebrauch standen. Dane­ ben gab es auch Dinge, die sich die Leute als Souvenier mit nach Hause nahmen. Der Kunstschmiedemeister Josef In­ feld verfertigte zum Beispiel winzige Hufeisen, der Faßbin­ dermeister Lorenz Hain kleine Holzfaßchen und ähnliches. Nach einigen wenigen Veran­ staltungen begann jedoch der Jahrmarkt abzubröckeln - teils Interessenlosigkeit, hauptsächlich aber, weil es kei­ nen wirklichen Veranstalter und damit Verantwortlichen gab. Der Jahrmarkt drohte einzu­ schlafen. Die Stadtgemeinde bot nun der Stadtmusik an, diese Veran­ staltung zu übernehmen und künftig zu veranstalten. Wirkte am Anfang die Stadtmusik noch musikalisch mit, war dies in kurzer Zeit nicht mehr mit den organisatorischen Tätigkeiten vereinbar und man entschloß sich, eigene Musikkapellen für dieses Fest anzustellen. Unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg erwachten schon kurz danach erneut die Lebensgeister und mit einfach­ sten Mitteln, zum Teil noch über den Krieg gerettet, wurde wieder ein Jahrmarkt veranstal­ tet. Zwar noch mit Schwach­ bier, aber Würstel gab's immer­ hin schon. Von da an ging es ständig auf­ wärts, nur die Richtung hatte sich allmählich verändert. Wa­ ren es früher hauptsächlich Handwerker und Händler gewe­ sen, die beim Jahrmarkt mit­ wirkten, so meldeten sich jetzt die Vereine. Ideen begannen zu sprühen und auf jeden Platz ent­ standen Buden und Stände. Kei­ ner braucht heutzutage zu furchten, er müßte verhungern oder - was noch schlimmer wä­ re - zu verdursten. Die Jahrmarktorganisation und -Verantwortung lag zu Be­ ginn in den Händen von Karl Planer und wurde danach von Martin Wörgötter, der diese Tätigkeit viele Jahrzehnte sehr erfolgreich durchführte, als Jahrmarktssekretär übernom­ men. Mitte der 70er Jahre über­ nahmen diese Agenden dann Josef Brandstätter als Organisa­ tor und Andre Feiler als Ob­ mann der Stadtmusik. Heute werden die Geschicke von Peppal Treichl und Obmann Jo­ sef Brandstätter, unterstützt durch den Ausschuß der Stadt­ musik, gelenkt. Besonders stolz ist die Stadt­ musik Kitzbühel auf das Publi­ kum. Es dürfte wohl in weitem Umkreis kein so bunt gemisch­ tes und doch so harmonisieren­ des Publikum bei ähnlichen Veranstaltungen geben. Einfach alles ist vertreten, die Bayern fühlen sich wohl und die Preußen auch. Die Holländer feiern gemeinsam mit den Itali­ enern und Franzosen. Die Wie­ ner und die Tiroler gehen einge­ hängt durchs Stadtl, die Amerikaner und Japaner filmen und fotografieren was das Zeug hält. Und fast alle packen ihre Lederhose oder ihr Dirndl aus und tragen auch durch ihre fest­ liche Kleidung zur Stimmung und zur Atmosphäre des Kitz- büheler Jahrmarktes bei. ii Dreispännig” nach Assisi Bll ... *1 iy-'& li« . ..-iss-« Unter der bewährten Leitung unseres Dekans Dr. Johannes Trausnitz und in Begleitung des Pfarrers von Waidring, Peter Denessen, und des Pfarrers von Kirchdorf, Alois Schiefer, er­ lebte die Pilgergruppe des De­ kanates St. Johann eine ein­ drucksvolle Wallfahrt zu den Heiligtümern und Wirkunsstät- ten des Hl. Franz von Assisi. Riesige Sonnenblumenfelder in voller Blüte und die mit Na­ turschönheiten reich gesegnete Landschaft um Assisi bereiteten uns einen grandiosen Empfang. Wohl erinnern in Assisi Baukrä­ ne und gewaltige Einrüstungen an das Erdbeben von 1997, auch waren noch nicht alle Se­ henswürdigkeiten und Gebäude zugänglich, das Flair der Stadt und die Freundlichkeit der Be­ wohner machten jedoch alle Einschränkungen wett. Wande­ rungen auf die Stadtburg und nach S. Damiano, Ausflüge nach Carceri, Greccio, Fonte Colombo, Rieti, La Verna und Gubbio ließen die Tage nur all­ zu rasch vergehen. Zuversicht­ lich, daß die rege Bautätigkeit in Assisi nicht nur die Fertig­ stellung der Basilica S. France­ sco bis zur Einweihung durch Papst Johannes Paul II am 21. November ermöglicht, sondern auch den vielen evakuierten Be­ wohnern die Rückkehr in ihre Wohnungen erlaubt, verließen wir Assisi mit einer gewissen Neugier auf den nächsten Be­ such. Nach einem Abstecher zu den Wallfahrtskirchen der Hl. Mar­ gareta in Cortona und der Schmerzhaften Muttergottes in Kurtatsch war die Einkehr am Kalterersee eine willkommene Unterbrechung der doch recht langen Fahrt. Die festlichen Eucharistiefei­ ern und stillen Andachten im Wechsel mit fröhlicher Gesel­ ligkeit, gut dosierte Erläuterun­ gen und genügend freie Zeit, mit der Seele zu baumeln, las­ sen in Abwandlung an ein lau­ niges Zitat von Pfarrer Alois Schiefer denken: Das Erlebte war so gut, daß wir hoffentlich länger als sechs Wochen brau­ chen werden, um wieder in den alten Trott zu verfallen. aus
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