Kitzbüheler Anzeiger

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Donnerstag, 26. August 1999 Lokal-Anzeigsr Seite 3 Wenn man soetwas gesehen hat, dann ist man wieder sehr froh nach Hause zu kommen • •• waren. Selbst abwarten konn­ ten sie die Rettung allerdings nicht, denn kaum hatten die Hunde ein bestätigtes Ergebnis angezeigt, ging es schon weiter zum nächsten Ort. Überall war­ teten verzweifelte Menschen, die baten, bei der Suche nach ihren Angehörigen und Freun­ den zu helfen. Der Dank kannte keine Gren­ zen. Die Führer und ihre Hunde wurden von allen mit großer Freundlichkeit aufgenommen Am Ende, als die Hundestaffel durch die drohende Seuchenge­ fahr und den ätzenden Kalk, der ausgestreut wurde, ge­ zwungen war, die Heimreise anzutreten, hatten die drei Hel­ fer ein besonders berührendes Erlebnis. In den Flughallen von Istambul warteten hunderte Menschen, die beim Anblick der Hundestaffeln spontan in Applaus ausbrachen. Alle woll­ ten sich bedanken. Zurecht, denn bei den gefährlichen und völlig unerwarteten Nachbeben hatten die Männer, die tief in den Gebäuden an der Arbeit waren, sogar ihr Leben riskiert. Susanne Radke KITZBÜHEL. Drei Kitz- büheler Hundeführer waren mit ihren Suchhunden heim Einsatz im Erdhehengehiet der Türkei daheigewesen. Nach ihrer Rückkehr zeigten sich die Männer erschüttert über das Ausmaß der Kata­ strophe. Vizebürgermeister Alois Ha- selwandter, Josef Weber und Alexander Semonsky hatten sich mit ihren ausgebildeten La­ winensuchhunden Danny, Har­ ras und Faldo spontan bereiter­ klärt, bei den Sucharbeiten in der Türkei zu helfen. Sie wur­ den am vergangenen Freitag in das Katastrophengebiet geflo­ gen und kehrten am Montag Abend nach einem höchst er­ schöpfenden Einsatz zurück. Vier Tage lang hatten die Männer mit ihren Hunden in ei­ nem halbzerfallenen Rohbau gehaust und waren, bis auf we­ nige Stunden Schlaf, ständig in dem endlosen Trümmerfeld un­ terwegs gewesen. Aber diese banalen ünannehmlichkeiten verblaßten völlig im Angesicht der furchtbaren Verwüstung und (v. IL): Die mutigen Helfer. Alexander Semonsky mit Faldo, Josef Weber mit Harras und Alois Haselwandter mit Danny. des Elends, das sie in der Türkei vorfanden. “Straßenzüge, ja ganze Wohnviertel waren in sich zu­ sammengekracht wie Kanen- häuser. Man konnte ebenerdig in den fünften cder sechsten Stock gehen”, schilderten die- Helfer die Lage. “Überall lagen Leichen, sie wurden haufenwei­ se mit den Baggern ausgegra­ ben und weggeführt, in Piastk- oder Leinensäcke getan und in Foto: fe riesigen Massengräbern ver­ scharrt. Der Gestank war schrecklich und auch den Hun­ den war anzumerken, daß sie von dem eigentümlichen Ge­ ruch verunsichert wurden.” Doch gab es auch Erlebnisse, die positive Eindrücke zurück­ ließen. Vor allem die Bergungen von zwei lebenden Personen, darunter ein Kind, welche defi­ nitiv auf den Einsatz der drei Kitzbuheler zurückzuführen Mehr Sicherheit auf den Landesstraßen BEZIRK. Wie verschiedene Vereisung kommen. Auch eine Studien beweisen, erhöht ein Salzstreuung hilft in diesem Fahrbahnbelag, der mit Dia- Fall wenig. “Lärmarmer As- bas-Gestein angelegt wird, wesentlich die Sicherheit auf den Straßen. Die Verwendung von Drainasphalt (Flüsteras­ phalt) auf Bundesstraßen gilt als bedenklich. phalt braucht in etA^a die dreifa­ che Menge an Streusalz”, er­ klärt Ing, Richard Cervinka, Geschäftsführer des Harlstein- werkes in Oberndorf. Ein wehe­ rer Nachteil wäre noch die we­ sentlich kürzere Lebensdauer des Drainasphaltes gegenüber herkömmliclien Belägen, so Cervinka. Zur Erinnerung: An einem Wintertag im vergangenen De­ zember verwandelte sich ein Teil der Kirchberger Umfah­ rungsstraße plötzlich in eine spiegelglatte Fläche. Die Folge war ein “Blechsalat”, bei dem mehrere Fahrzeuge verwickelt waren. Der Grund war, daß ge­ nau dieser Abschnitt der Um­ fahrungsstraße mit sogenann­ tem Drainasphalt belegt ist. Im Volksmund ist dieser Straßen­ belag als Flüsterasphalt be­ kannt. Dem Lärmvorteil dieses Belages stehen einige Nachteile gegenüber. Durch die großen Öffnungen an der Oberfläche des Drainasphaltes kann es bei bestimmten Temperaturverhält­ nissen binnen Minuten zu einer Aber nicht nur im Win:er ist es bei uns auf den Straßen glatt. Bei Verwendung von KaLc-Dc- lomit-Gestein für den Straßen­ belag, kann es auch im Sommer rutschig werden. “Die Verwen­ dung von härterem Diabasge­ stein im Fahlbahnbelag, würde die Griffigkeit be. weitem er­ höhen”, meint dazu Cep/:r_ka. Der Unterschied von Diabas zn Kalk-Dolomit-Gesiein, sei der, daß Diabas auch bei Abnützung die Griffigkeit nicht verhemn würde, so Ceixhnka. Zur Zeit bestehen im Straßen­ belag, wenn überhaupt, nur die grobkörnigen Anteile aus Dia- Weil man im Straßenbau nur grobkörniges Diabasgestein det, fallen Unmengen an Restmaterial an. verwen- Foto: Obermoser basgestein. Dies habe aber laut Cervinka den Nachteil, daß Un­ mengen an Restmaterial anfal- bislang noch keine Grenzwerte le, das sich kaum mehr verwer­ ten läßt. “Wenn man beim Straßenbau feinkörnigeres Dia­ basgestein verwenden würde, ' die Griffigkeit garantieren, wä- ^rgäbe das in etwa die gleiche re der volkswirtschaftliche Nut- Griffigkeit, wie bei grobkörni­ gen Diabas”, so Cervinka. Wie Studien beweisen, wäre diese Variante sogar billiger und man könnte die Ressourcen besser nützen. “Es gibt in Österreich für Griffigkeit Straßen”, erklärt Cervinka. “Müßte der Straßenerhalter für auf den zen durch wesentlich weniger Unfälle enorm”, meint der Be­ sitzer des Hartsteinwerkes ab­ schließend. Felix Obermoser
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