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Seite 7 Donnerstag, 30. September 1999 Lokal-Anzeiger r ST. JOHANN. Am vergan genen Freitag wurden die neuen Büroräume des St. Jo- hanner Sozial- und Gesund- heitssprengels im Murweg 2 eröffnet. Zur Begrüßung und Einweihung hatten sich auch zahlreiche Ehrengäste, dar unter BM Josef Grander, NR Hans Sevignani, Peter Logar von der zuständigen Regie- rungsahteiiung sowie die Oberndorfer Gemeinderäte Peter Wimmer und Peter Wörgartner eingefunden. Der St. Johanner Sozial- und Gesundheitssprengel existiert seit nunmehr sechs Jahren. Nun freuten sich die Mitarbeiter, mit Sack und Pack in die neuen, hochmodernen Büroräume um ziehen zu können. Geschäfts führerin Helga Swoboda erin nerte sich, daß man zunächst keine Ahnung hatte, wie groß der Bedarf der Mitbürger aus St. Johann und Oberndorf ei gentlich war. Ganz zu Anfang wurde die Arbeit nämlich noch ehrenamtlich von zu Hause aus erledigt, aber schon im Novem ber 1993 wurden dann auch Büroräume im Gemeindeamt St. Johann zur Verfügung ge- und unbürokratische Hilfelei stung steht für die Mitarbeiter an oberster Stelle, dies wird auch durch die enge Zusam menarbeit mit Ärzten, Spit- tälern, Ämtern und Pflegehei men erreicht. Die Finanzierung der Räum lichkeiten erfolgte durch Ei genmittel, durch das Land und durch die großzügige Unter stützung des Hausherren Paul Stöckl und verschiedener Fir- (sura) 'i:;. M- li ! ^1 ; lll'ii men. xi k • I BM Josef Grander (re) dankte den Mitarbeiterinnen des Sprengels. stellt. Zum Vergleich: Im ersten Jahr wurden von fünf Helfern 32t Stunden an Heim- und Al tenhilfe geleistet, 1994 waren es bereits 4.380 Stunden und 1993 wurden von einem 15- kopngen, professionell ausge bildeten und hocbmotivierten Team insgesamt über 8.000 Ar beitsstunden absolviert. Derzeit arbeiten 14 Personen, damnier drei diplomierte Kran kenschwestern, eine Familien helfenn, zwei in der Verwal tung Beschäftigte, vier Perso nen für Gesundheitstumen so wie eine Geschäftsführerin und der ehrenamtliche Vorstand des Sprengels in den neuen Büroräumen. Der Sprengel versteht sich als koordinierende Schaltstelle für die einzelnen, regional ver fügbaren Hilfsangebote. Es werden Besuchs- und Hilfs dienste aller Art und natürlich dringend benötigte Pflegebe helfe wie Pflegsbeten, Roll stühle, etc. angeboten. Rasche Pfarrer Dr. Johannes Trausnitz nahm die Einweihung vor. Gesundheitspolitik ist verbesserungswürdig ST. JOHANN. Am vergan genen Freitag präsentierten Die Grünen in St. Johann Dr. Kurt Grünewald, den Inns brucker Kandidaten für den Nationalrat. Der Facharzt für Innere Medizin war bereits als Regierungsvertreter für alle Hochschullehrer und des wissenschaftlichen Personals tätig und sieht sich insofern als Insider in Sachen Gesund- heits- und Forschungspolitik. Die österreichische Gesund- heitspolitk ist seiner Meinung nach gut, jedoch teilweise auch verbesserungswürdig. Der Hauptkritikpunkt, den Dr. Kurt Grünewald in seinem Vortrag anführte, war jener, daß auch bei uns Menschen aus ein kommensschwachen Schichten bei ihrer Gesundheit benachtei ligt würden. Selbst in der EU würden teure Operationen teil weise nach Finanzstärke der Patienten durchgeführt. Für ihn ist das in einem Staat, der welt weit offenbar an sechster Stelle bei Kaufkraft und Pro Kopf Einkommen liegt, nicht zu Problem zu wenig beachtet. Hier geht er mit der SPÖ kon form, die auf diesem Gebiet auch Verbesserungen anstrebt. Im Gegensatz zum Wahl kampfthema einiger Konkur renzparteien sieht er aber die freie Wahl bei Krankenversi cherungen als problematisch und nicht als Teilhilfe zur fi nanziellen Misere. Er befürch tet, daß die Menschen dazu ten dieren würden, das billigste Angebot auszuwählen und daß die Leistungen in diesem Falle wahrscheinlich stark differie rend, schwer erfassbar und nicht immer ausreichend sein würden. Allerdings würden bei den Sozialversicherungen teil weise grobe Fehler passieren und auch die beschränkte Nie derlassungsfreiheit für Ärzte war für Grünewald ein definit- ver Negativposten. Laut Meinung der Grünen könnte es sich der Staat schon il 1:1; ... : ft: 13 Bezirkssprecher Dr. Leo Neubauer (v. li.), Dr. Kurt Grünewald und GR Oswald Heim, Mitglied des Bezirksauschusses der Grünen. Äls Verursacher treten an erster Stelle die Kreislauferkrankun- gen, gefolgt von den Tumor- und den psychischen Erkran kungen auf. Besonders bei letz teren gäbe es in Österreich ebenfalls Nachholbedarf. Die Versorgung sei in manchen Ge bieten extrem schlecht, wäre auch von der Krankenkasse zu wenig gedeckt und generell das rechtfertigen oder notwendig. Besonders den Menschen über 65 würden gewisse Behandlun gen vorenthalten. Ein Fakt, ge gen den sich die Grünen zur Wehr setzen wollen. In Österreich liegen immer hin pro Jahr laut seinen Anga ben zwei Millionen Menschen iir. Spital, womit man sich ein- deut.g im Spitzenfeld befindet. leisten, noch mehr Geld in die Gesundheit zu investieren, ge messen am BIP liege man der zeit im Mittelfeld. (sura)
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