Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 14. Oktober 1999 100 Jahre Tiroler Norikerzuchtverband wurde mit riesigem Fest gefeiert M mm ; TV J ■ m L ■m ■ / m i Der vierspännige römische Streitwagen des Axamers Fritz Ehrens- berger war beim Umzug eine echte Attraktion. Manchmal war es gar nicht einfach, die mächtigen Pferde zurück­ zuhalten, Unßlle ereigneten sich aber glücklicherweise keine.. ST. JOHANN. Am vergan­ genen Wochenende wurde in St. Johann eine traditionsrei­ che Pferderasse gefeiert. Zum Fest anläßUch des 100-jähri­ gen Bestehens des Tiroler No­ riker-Pferdezuchtverbandes waren tausende Zuschauer und natürlich die stolzen Pferdebesitzer- und Züchter aus allen Teilen Tirols und so­ gar Bayern angereist. Das Fest unter der Leitung des Verbandsgeschäftsführers DI Franz Steinwender, Lehrer an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Weitau, begann am Samstag Abend mit einem gemütlichen Zusammentreffen im Festzelt. Höhepunkt war aber ohne Zweifel der Festum­ zug mit vorangegangener Pfer­ desegnung am Sonntag. Daran waren hunderte Norikerbesitzer aus Nord-, Ost- und Südtirol so­ wie anderen Bundesländern und Bayern mit insgesamt 157 Gefährten beteiligt. Die Kutschen imd Wägen wa­ ren teilweise höchst elegant, aber auch lustig und phantasie­ voll ausgestattet. Vom traditio­ nellen Heu- und Holzwagen, der auf die ehemals unverzicht­ bare Arbeitskraft der Noriker hinwies, über Brauereiwägen, kleine Hütten, Bettstellen bis hin zum römischen Streitwagen waren sämtliche Gefährte ver­ treten. Kein Wunder, daß das prächtige Spektakel, das sich von der Weitau quer dureh St. Johann und wieder retour zog, rund 7.000 Zuschauer anlockte. Der große, schwere Noriker, der in Tirol seit je her als Hilfs­ kraft bei der Bewirtschaftung der bäuerlichen Betriebe aber auch zum Transport von Perso­ nen und Waren eingesetzt wur- 1 • - -.VW Natürlich war auch der Pferdezuchtverband St. Johann mit 25 Teil­ nehmern beim Umzug vertreten. Fotos: Radke de, zeichnet sich durch beson­ dere Kraft, Ausdauer, aber auch einen gutmütigen Charakter aus. Angesichts des vielen Tru­ bels dürften so manchem Pferd allerdings die Nerven durchge­ gangen sein und es war teilwei­ se gar nicht so leicht, die einmal in Fahrt gekommenen mächti­ gen Tiere wieder zu stoppen. Trotzdem verlief der Festumzug glücklicherweise ohne neimens­ werte Probleme. Heute wird der Noriker ein wenig schlanker und vor allem als Sport- und Brauchtumspferd gezüchtet. Auf vielen heimi­ schen Bauernhöfen ist er aber nach wie vor im Arbeitseinsatz. Susanne Radke Manche Noriker waren sichtbar stolz, mit dabeizusein. Zwei Noriker mußten beim Festzug sogar ein “Haus ” ziehen!
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