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Seite 12 Kultur-Anzeiger Donnerstag, 4. November 1999 Traditionelle jüdische Musik in neuem Gewand Vierter Kulturherbst-Abend Flautissimo, Kitzbüheler Streichquartett und Peter Schuster auf der Fujara-Flöte HOCHFILZEN. Ein Abend des Kulturherbstes Hochfilzen gehört auch 1999 überwiegend der klassischen Musik. Mit der Verpflichtung des Querflöten­ ensembles Flautissimo und des Kitzbüheler spielen am Samstag, 6. Novem­ ber, um 20 Uhr zwei ausge­ zeichnete Ensembles aus dem Bezirk Kitzbühel im Kulturhaus Hochfilzen. Das Querflötenen­ semble Flautissimo besteht aus acht jungen Musikern aus den Musikkapellen St. Ulrich, Fie­ berbrunn, Waidring und Er- pfendorf und wird geleitet von Bernhard Winkler. Durch die seltene Besetzung mit Piccolo-, Quer-, Alt- und Bassflöten spielt dieses Ensemble ein sehr breitgefächertes Repertoire. Bestens bekannt durch viele Auftritte im Bezirk ist das Kitz­ büheler Streichquartett. Es setzt sich zusammen aus Sunalda Rankl (1. Violine), Bernhard Überall (2. Violine), Elmar Mo­ ser (Bratsche) und Johannes Gasteiger (Kontrabass). Tho­ mas Elger ergänzt das Ensem­ ble bei einigen Stücken mit sei­ ner Gitarre. Eine besondere No­ te bekommt dieser Konzert­ abend durch Peter Schuster. In Insiderkreisen ist er längst be­ kannt, auch weit über unsere Grenzen hinaus. Er bezaubert mit dem “Gesang des Windes”, der er seiner Fujara-Flöte entlockt. Seine Stärke liegt in der Im­ provisation. Über Naturtonrei­ hen entwickelt er - aufgrund verschiedener Blasstärken - sei­ ne Melodien, wodurch seine Zuhörer und er selbst in eine andere Welt eintauchen. Die Originalform der Fujara (= Ge­ sang des Windes) wurde von Hirten in der Slowakei gespielt. Lassen Sie sich vom Gesang des Windes in Ihr Inneres ent­ fuhren. Kartenvorverkauf in aller Raiffeisenbanken Tirols sowii Saalfelden und Leogang. Weitere Kulturherbst-Termi ne: 13.11 Cäcilienkonzert de BMK Hochfilzen und ar 21,11. “Rotkäppchen” des Tirok Volkstheaters Kufstein (Begin 16.30 Uhr). Streichquartetts Kleimer Madness brachte jüdische Folklore in Keuem Gewand nach Foto: Ohermoser St. Johann. ST. JOHANN. Vergangenen Samstag ging im Cafe Pxcolo ein nicht alltägliches Konzert über die Bühne. David Kra­ kauer und seine Band Klez- mer Madness führten dem be­ geisterten Publikum vor, welche Töne man einer Klari­ nette so entlocken kann. wickch. Das bestimmente In­ strument ist dabei die Klarinet­ te. In welche musikalische Shp-ären man mit diesem Instru­ ment gelangen kann, hat Kra­ kauer bei seinem vielbejubelten Konzert in St. Johann ein- drucksvoL unter Beweis ge­ stellt Ihr Ton kann lachen und weinen und dabei Geschichten von tief melancholisch bis him- melhochjauehzend Der Wechsel ihrer Geschwin­ digkeit pacH den Zuhörer im­ mer wieder aufs Neue, taucht ihn in ein Wechselbad der Ge­ fühle. Kongenial begleitet wird Krakauer d.abei von seiner drei­ köpfigen Band, die zusammen mit :hm zu den wohl “heißesten Hochzeitsmnsikern” der Welt gehören. Gratulieren kann man auch der Musik Kulur St. Johann, die es immer w;eder schafft, Musi­ ker vnn Wekformat in den klei­ nen Saal vom Cafe Piccolo zu bekommen und damit die Kul­ turszene in unserem Bezirk um einiges aufivertet. Märchenaufführun Klezmer-Musik ist eine in un­ seren Breiten eher unbekannte musikalische Stilrichtung. Die­ se in der jüdischen Folklore ver­ wurzelte Musik stammt aus dem osteuropäischen Raum und fand mit der ersten großen Em­ migrationswelle am Beginn die­ ses Jahrhunderts aueh in Ameri­ ka seine Ausbreitung. Klezmer heißt aus dem Yiddischen über­ setzt nichts anderes als “Mus-k” und wird hauptsächlich bei jü­ dischen Festlichkeiten und Hochzeiten gespielt. David Krai:auer hat der Klez- oermusik neues Leben einge­ haucht und sie mit Jazz, Reck, Klassik und Funk angereichert und damit kreativ weiterent- erzählen. Kino ohne Heimat Querflötenoktett “Flautissimo ". ST. JOHANN. Der Herbst- schwerpunkt 1999 von Kino ohne Heimat liegt auf Musi-cfil- men. Donnerstag, 4. November, 20 Uhr, Aula des Gymnasmm: Buena Vista Social Club. Eine Liebeserklärung an Kuba, seine Musik unc seine Menschen. Donnerstag, 11. November, 20 Uhr, A.ula der Hauptschule St. Johann: Comedian Harmo- nists. 1927 fasst der 20-mhiige Schauspieier den Entäcnluss, eine Gesangs­ gruppe nach dem Vorbild der amerikanischen A-Capella-For- matien “The Revellers” zu gründen. Nach anfärglichen Schwierigkeiten ist der erste Auftritt der Band ein voller Er­ folg. Bald sind die “Cemedian Harir.onists” in aller Munde, uoch der ungeheure Erfolg nacht die Männer blind für die sich verändernde politische Si- raatien. Hitlers Aufstieg will ieiner der sechs ernst nehmen, rbwohl drei Mitglieder der Truppe Juden sind... Lesung S. Gruber & E. Wimmer ST. JOHANN. Zwei wichtige Autorinnen der österreichi­ schen Literaturszene gestalten auf Einladung des Arbeitskrei­ ses Literatur am 5. November um 19.30 Uhr einen Leseabend im Cafe Rainer. Es ist dies zum einen die 1963 in Meran gebo­ rene, zur Zeit in Wien lebende Sabine Gruber. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen und Sti­ pendien gelang ihr 1996 mit dem Roman “Aushäusige” de literarische Durchbruch. Auel Erika Wimmer (geboren 195' in Bozen) stammt aus Südtirol lebt aber seit 1976 in Innsbruek Als Autorin und zugleich Leite rin des Literaturhauses am Im erlebt sie den Literaturbetriel von zwei Seiten, Vor kurzem ha sie ihren ersten Romar “Manchmal das Paradies” prä­ sentiert. Frommermann A
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