Kitzbüheler Anzeiger

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Heimatkundliche Beilage des "Anzeiger" mit Beiträgen über Volkstum, Geschichte, Volksleben, Kultur und Natur Schriftleitung Hans Wittenberger 9. Jahrgang Nr. 5/1999 Musterbeispiel der Architektur in Tirol Helmut Wagner-Freynsheim verwirklichte Gestaltungsprinzipien von Adolf Loos - Nun irreversible Eingriffe getätigt . * Die “Theresienhütte” ist das erste, noch von Wien aus ge­ plante Einfamilienhaus von Helmut Wagner-Freynsheim in Kitzbühel. Seine dreidimensio­ nale Planung weiß den Abfall des Baubeländes nach Osten optimal zu nutzen. Es ergibt sich ein Grundriß aus zwei in­ einander geschobenen Recht­ ecken, sodaß ein rechteckiger Baukörper mit je einem Vor­ sprung im Norden und im Sü­ den entsteht. Der nördliche Vor­ sprung ist nur eingeschossig und mit einem flachen Walm­ dach bedeckt; der südliche Fas­ sadenvorsprung ist zweige­ schossig und wird vom Hauptdach, einem relativ fla­ chen Satteldach mit Giebeln im Norden und Süden, bedeckt. An der Ostseite kragt das Oberge­ schoß um die Balkonbreite vor. Der Gebäudesockel mit dem durch die Hanglage nur im öst­ lichen Teil möglichen Keller ist in den sichtbaren Teilen ver­ putzt und weiß gefärbelt. Darü­ ber ist das Wohnhaus in Holz­ riegelbauweise errichtet und innen wie außen verschalt. Die Verschalung außen besteht aus . .1 ft M i M *3 t Fotos: Denkmalamt Innsbruck Theresienhütte, Südfassade. Zustand 1995. mer betreten zu müssen. Auf derselben Ebene befindet sich noch ein vom Stiegenhaus zu­ gänglicher Schlafraum mit Bad, der ebenso wie der Eßbereich einen Zugang zum Ostbalkon hat. ln der Ansicht von der Straße scheinen die östlichen Erdgeschoßräume (Eßplatz und Schlafzimmer) aufgrund der Hanglage im ersten Oberge­ schoß zu liegen, da hier der Keller in seiner vollen Höhe sichtbar ist. Über das Stiegenhaus gelangt man auf die nächste Ebene, ei­ nen Halbstock im westlichen Teil des Hauses, den ein Gäste­ zimmer einnimmt. Auf der letz­ ten Ebene, wiederum einen Halbstock höher, sind drei Schlafräume Das große Wohn-/Schlafzim- Größe hervorgehobene Wohn­ zimmer, dessen großzügige vierteilige Fensterfront von ei­ nem Zugang zur Terrasse mit ihrer bogenförmig verlaufenden Brüstung begleitet wird. Seit­ lich der Stufen am Übergang vom Wohnzimmer zum heuti­ gen Eßbereich, der im Einreich­ plan als Schlafzimmer vorgese­ hen war, findet der vom Vorraum aus beheizbare Kamin Platz. Der einige Stufen (ca. 75 cm) höher gelegene Eßbereich weist dadurch eine geringere Raumhöhe auf und wirkt so im Vergleich zum repräsentativen Charakter des Wohnzimmers umso gemütlicher. Von der Küche aus ist der heutige Eßbe­ reich über den Vorraum um ein paar Stufen im Stiegenhaus er­ reichbar, ohne das Wohnzim- dunkel gebeizten querliegenden Latten, innen wurden die Räu­ me mit etwas helleren Sperr­ holzplatten ausgekleidet, die durch schmale, glatte Leisten befestigt wurden. Helmut Wagner-Freynsheim wendet die von Adolf Loos übernommene Raumplanung gekonnt an, indem er die Räu­ me in verschiedenen Ebenen und Höhen um das Stiegenhaus gruppiert. Vom überdachten Eingangs­ bereich im Nordwesten betritt man einen kleinen Vorraum, der in das Stiegenhaus übergeht. Neben dem Eingang ist im We­ sten des Erdgeschosses die Küche mit einer angeschlosse­ nen Speis und Putzkammer si­ tuiert. Nach Süden liegt das durch seine Raumhöhe und untergebracht. Theresienhütte, Stiegenauf­ gang, Zustand 1995.
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