Kitzbüheler Anzeiger

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mer hat alleinigen Zugang zum ausgedehnten, gänzlich über­ dachten Südbalkon und ein anschließendes Bad. Vom Bal­ kon ist auch ein Abstellraum für die Balkonmöbel erreichbar. In der obersten Ebene findet wei­ ters das ehern. Mädchenzimmer und eine kleine Kammer für Dienstboten Platz, sowie ein vom Vorraum zugängliches WC. Die beiden großen Schlaf­ räume sind mit Bädern ausge­ stattet, die kleineren Zimmer verfugen über eine Dusche oder eine andere Waschgelegenheit. Durch die Anordnung der Räu­ me entstehende bzw. bewußt gesetzte Nischen werden mit einpbauten Wandschränken optimal genutzt. Das Stiegen­ haus ist von der Nordseite gut belichtet durch drei in der Nei­ gung des Vordaches abgestufte Fenster, die in der Ansicht von außen zusammen mit dem anschließenden WC-Fenster ei­ ne zusammengehörige Vierer- Gruppe bilden. Der verschachtelte, nach den Prinzipien der Loos'sehen Raumplanung Grundriß, der auf die funktio­ nelle Anordnung der einzelnen Räume das Hauptaugenmerk richtet, wird mit der Hanglage meisterhaft kombiniert. Eine le­ bendige Fassadengestaltung er­ gibt sich einerseits aus dem Wechsel des Baumaterials (so­ wohl farbliche wie strukturelle Unterschiede), andererseits aus den verschieden großen und un­ terschiedlich geformten Fen­ stern und Türen, wobei eben­ falls die farbliche Wirkung der weißen Fensterstöcke im Kon­ trast zur dunklen Wandverscha­ lung einbezogen wird und auch die nicht überall angebrachten Fensterläden Akzente setzen. Theresienkütte, großer Schlafraum im Obergeschoß, Zustand 1995. Eine S:rukturierung des Baukörpers wird durch ver­ schieden hohe Bauteile, durch Vor- und Pmeksprünge und das Auskragen von Bauteilen er­ reicht. Durch die Ausrichtung der Giebel und die Höhenstaffe­ lung wird zugleich ein harmoni­ scher Höhenausgleich geschaf­ fen, sodaß rie große Anzahl von Räumen den Baukörper nicht massig wirken läßt. Die Innen­ struktur ist einerseits funktio­ nell sehr gut durchdacht, ande­ rerseits abv/echslungsreich, socaß das Wohnen zum Erleb­ nis wird. Das Haus ist nahezu unverändert erhalten; es wurden lediglich einige Bodenbeläge (z. B. in der Küche und im Wohnzimmer) erneuert. Das 1932 vom Wiener Architekten Helmut Wagner-Freynsheim er­ richtete Wohnhaus in Kitzbiöhel, Malinggasse 20, “Theresien- hütte” verwirklicht in meister­ hafter Form die von Adolf Loos in seiner “Raumplanung” grundegelegten Gestaltungs- prinzipien mit der Gruppierung verschieden großer und je nach ihrer Funktion unterschiedlich hoher Räume. Die in der Wahl des Baumaterials (Holzriegel­ bauweise), im flachen Sattel­ dach und im Balkon zu finden­ den formalen Anklänge an die lokale Bautradifion werden durchaus modern umgesetzt. Die Innenraumgestaltung ist ge­ prägt durch eine gehobene bür­ gerlich-städtische Wohnlmhur. Aufgrund ihres Dolmmient- charakters für das archixktoni- sche Schaffen Helmut Wagner- Freynsheims in Kitzbühel sowie als wichtiger Bestandteil der Ti­ roler Architekturgsschic'nte der 30-er Jahre, ihres ausgezeichne­ ten Erhaltungszusmndes und ih­ rer herausragenden baulriinstle- risehen Qualität kommt der “Theresienhütte” geschichtli­ che, künstlerische und kulturel­ le Bedeutung zu. Aus dem Bescheid des Bun­ desdenkmalamtes 20.3.1996, mit dem das Wohn­ haus Theresienhütte unter Denkmalschutz gestellt v.urde. - Arch. Helmut CamMlo von Wag- ner-Freynsheim (1889 - 1968) errientete in Kitzb ühel mehrere Häuser und erhielt 1941 den Auftrag ßr einen Stadtverbau­ ungsplan. Da nach dem Krieg sein Haus von der Besatzung beschlagnahmt und verwüstet wurde, übersiedelte er, nach­ dem er rund zwölf Jahre in Kitz­ bühel gelebt und gewirkt hatte, nach VoraHberg. Aus der Arbeit des Denkmalamtes 1998 (Fortsetzung) ST. JOHANN IN TIROL; Antoninskapelle: In der Ka­ pelle, die 1669/74 unter Dekan Jakob von Berti errichte: wurde und wohl der bedeutendste Zentralbau des Tiroler Unter­ landes ist, wurde neben dem angelegte zu- fril I m ■I i. lil _ vom m 'sm 1 r \ «IMf .i Theresienhütte, Stiegenhaus, Zustand 1995. Theresienhütte, Wohnzimmer, Zustand 1995.
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