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Donnerstag, 4. November 1999 Seite 9 Kultur-Anzeiger 1 r Die gelbe Bank. Sparbuch mit steigenden Zinsen? Hermanns-Schlacht mit persönlichem Sieg KELCHSAU. Am vergan genen Samstag wurde im Theaterkeller des Dorferwir- tes in der Kelchsau die “Her manns-Schlacht” aufgeführt. Das Einpersonenstück gestal tete sich als voller Erfolg für den Darsteller Helmuth Häusler. Es ist ein leider eher seltener Glücksfall, wenn Stück und Hauptdarsteller so optimal zu- einanderpassen, wie es bei der Hermanns-Schlacht und dem Wörgler Schauspieler Helmuth Häusler der Fall ist. Auch wenn der für seinen zynischen Hu mor schon weithin bekannte Fernseh- und Bühnenautor Ulli Bree das Stück auf der Bühne ursprünglich selbst verkörper te, drängt sich die unmögliche Vermutung auf, dass er dabei im Unterbewusstsein eigentlich irgendwo schon Helmuth Häus ler vor dem geistigen Auge ge habt haben muss. Der seit 10 Jahren im Ama teurtheaterbereich aktive 29- jährige Wörgler hat vor, dem nächst die dritte und letzte Teilprüfung der Staatlichen Bühnenreifeprüfung in Wien zu absolvieren. Für dieses Vorha ben ist ihm viel Glück zu wün- Hause schicken lassen wollen. So ist er gezwungen, gleichsam als Ein-Personen-Heer die “Message” des Stückes zu ver deutlichen, was ihm ganz gut gelingt, da diese Botschaft sei ner persönlichen Interpretation nach nämlich in der unendli chen Einsamkeit des ersten Bo genschützen besteht. Diese Einsamkeit, die ihn mit ihrem ganzen Schrecken auf men schenleerer Bühne überfällt, zwingt ihn, den Kontakt mit dem Publikum zu suchen und in Folge auch seine gesamte Lebens- und Leidensgeschichte zwecks Unterhaltung der Zu schauer schonungslos offenzu- legen. Das Wörgler Schauspieltalent Helmuth Häusler bot als Statist Her mann eine überzeugende Leistung. Das Stück, welches auf den ersten Blick vor allem Komödie sehen. Denn wenn man es ver mag, auf sich alleine gestellt und ohne jegliche Ablenkung durch Technik und Bühnenbild sein Publikum eineinhalb Stun den lang zu amüsieren und zu faszinieren, kann man vermut lich auch im “normalen” Thea terbetrieb seinen Mann stehen. Vielleicht ist es ja gerade der Hintergrund einer langen und sicherlich nicht immer einfa chen nebenberuflichen Schau spielausbildung, die Helmuth Häusler das nötige “Gefühl” für die Rolle des ewigen Mit läufers und Mauerblümchens Hermann verleihen. Hermann ist ein Statist, der auf der Büh ne je nach Bedarf Soldaten, Diener, Marktweiber, etc. ver körpert. Von seinen Kollegen und der restlichen Belegschaft unvermutet im Stich gelassen, sieht er sich ganz alleine einem Saal voller Besucher gegenü ber, die sich trotz mangelnder Besetzung partout nicht nach zu sein scheint, erweist sich nach und nach als einfühlsame Charakterstudie, bei welcher dem komisch-bemitleidenswer ten Helden alle Sympathien zu fliegen. Für Hermann wird der Ausflug ins (falsch eingestell te) Spotlight zum berührenden Erfolg und auch die Kelchsauer zeigten sich einzig davon ent täuscht, dass das Theaterverg nügen nicht ein wenig länger gedauert hatte... (sura) Raijfeisen Wachstums-Sparbuch! Raiffeisun im Barirk Kitibiih, el" m Kitzbühe! Hopfgarten St. Johann i. T. J Kirchberg Westendorf Fieberorunn Jochberg Brixen i.Th. Waidring St Uirich Going Kirchdorf l Jk
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