Kitzbüheler Anzeiger

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Franz Eberliarter Au!or 9ecrg Reüer und BlvI Johann ATageie präsentierten de Kitzbüheler Hofchronilren. Foto: Radke Anion Luc/iner (Ii.) und Dr. Reinhod Unterwurzaher ion Gebro haben sich für die Bettnässerinitiative engagiert. Foto: Radke SEITE 4 LOKAL-ANZEICJER DONNERSTAG, 23. MÄRZ 2000 Die Geschichte der Kitzbüheler Bauernhöfe ST. ULRICH. Am vergange- nen Montag wurde im Gast- hof Strasserwirt in St. Ulrich eine Pressekonferenz mit dem Historiker Georg Reiter durchgeführt. Er hat erstma- lig für die Bauernhöfe des Be- zirkes eine genaue Chronik erstellt. Nachdem er in Kirchdorf be- auftragt worden war, eine Chro- nik für die dortigen Bauernhöfe anzufertigen, wurde der Inns- brucker Historiker von diesem Thema rasch fasziniert. Nach insgesamt fünf Jahren freiwilli- ger und arbeitsintensiver Re- cherche präsentiert er nun stolz seine sogenannten Hofchroni- ken. Er hat diese bereits für die meisten Höfe des Gerichtsbe- zirkes Kitzbühel (ohne Brixen- tal) erstellt und wird die ersten Bücher über das Pillerseegebiet zunächst am Freitag, 31. März, im Strasserwirt in St. Ulrich präsentieren. Der Zeitraum seiner in dieser Form einzigartige detaillierten Hofgeschichten, für jeden Be- trieb einzeln erstellt, erstreckt sich von den frühen Urbaren der Grundherrchaften um 1400 bis in die heutige -egenwart. Die Fakten, welche iahlreiche interessante Eiflblicke in die bäuerliche Entwicklung geben, sammelte er im Tiroler Landes- archiv, dem bayrischen Staats- archiv und dem Bezirksgericht. l:lsgesamt wurden an die 20.000, teils sehr schwer lesba- re Verträge gesichtet, als Unter- lagen dienten ihm dabei '1er- faciibüeher, G rundbüche r, Viehiihlungen, Steuerbücher unc Urkunden. Eei seinen Nachforschungen traten auch Fakten zutage, die das Image des mutigen Tiroler Bauern in ein anderes L:clzt tüccten. "Die heimischen Bau- ern waren nie stolze und urab- hängige Freiheitskämpfer. Ihre Arbeit war immer hart, die Ver- schuldung auch früher schon hoch und die Abhängigkeiten groß. Auch früher musste der Bauer schon oft einem Ne- benerwerb nachgehen. Auch, dass der Bauer als Rebell und für seinen Rosenkranz in den Krieg gezogen ist, während er die Felder bestellen oder die Ernte einbringen musste, ist ein Gerücht. Die Armut war groß und manchmal wechselten die Höfe sogar mehrmals innerhalb eines Jahres den Besitzer. Im- merhin hat sich auch die land- wirtschaftliche Fläche im Be- zirk trotz Zuwachs durch den Wald seit 1775 um 38% verrin- gert." Die Höfechronik wird auch von der Landwirtschafts- kammer unterstützt, die hier ei- ne für jeden Bauern interessan- te Möglichkeit sieht, mehr über die Vergangenheit des eigenen Hofes zu erfahren. "Denn nur ganz wenige wissen über die weiter zurückliegende Hofge- schichte Bescheid", so die bei der Pressekonferenz anwesen- den Vertreter Ing. Franz Eber- harter und BM Johann Nagele. Aufklärungsaktion ist angelaufen FIEBERBRUNN/ÖSTER- REICH. Am Freitag, 10. März, wurde die im Anzeiger schon besprochene Studie zum Thema "Bettnässen" österreichweit vorgestellt. Gleichzeitig präsentierte die Fieberbrunner Firma Gebro Pharma ein einfach anwend- bares Medikament, das in vie- len Fällen Abhilfe schafft. Nun ist offiziell die neue In- itiative "Guten Tag, trockene Nacht" angelaufen, welche sich mit dem (immer noch) Tabuthe- ma Bettnässeri auseinander- setzt. Nach einer von der Gebro i Auftrag gegebenen, besorg- riserregenden Studie, nach wel- eher österreichweit mindestens &J.000 Kinder über fünf Jahre an nächtlichem Bettniissen lei- den, wurde nul eine großauge- legte Gegenoffensive gestartet. Diese geht von engagierte:1 Arzten, dem Dachverband der Elternvereine der Pflichtschu- len Oste:reiclis, den Oster- reichischen Kinderfreun leri und der Fieberbrunner Firma Gebn Pharma aus. Ceplant ist eine nationale In- fonnattonskampagne, die end- lich darüber aifklärt, dass das Bettnässen in sieben von zehi Fälleti nicht psychische, son- dern hc rmonell bedingte Ursa- cheti hat jnd oft auch vererbt wird. nformationsfolder, Pla- kate, Therapieangebote und ärzflielze Aufklärung sollen bei diesem, mit viel Seelenqual ver- bundenem Problem breite Ab- hilfe schaffen. Auch eine eigene Gratis-I-Io:-Line (0800-20 20 11) wurde installiert. Sie ist als Schaltsielle zwischen Eltern und Arzten gedacht. Dort wer- den neben Beratungen auf Wuisch Arzte bekannt gege- ben, die a:1 dem Projekt mitar- beiten und mit der besonderen Problematik betraut sind. Zusätzlich hat Gebro auch ein Medikament entwickelt, wel- ches in den meisten Fällen hel- fen kann. Es handelt sich um einen allabendlich anzuwen- denden Nasenspray, der einen Mangel des für die Harnpro- duktion verantwortlichen Hor- mons Enuresis ausgleicht. Nach sechs bis neuen Monaten sind 70 bis 80% der betroffenen Kin- der trocken, psychisch bedingte Fälle natürlich ausgenommen.
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