Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 <tjltur-^\mzeiger Donnerstag, 30. März 2000 Die Landesmeisterschaften des unabhängigen Films in Fieberbrunn erfolgreich verlaufen FIEBERBRUNN. Vom 22. bis zum 25. März wurden die Landesmeisterschaften des nichtprofessionellen Films für Tirol und Vorarlberg in Fieberbrunn ausgetragen. Auch für einen heimischen Beitrag gab es dabei eine Goldmedaille. Zum ersten Mal wurden hier­ mit die Landesmeisterschaften des nichtprofessionellen Films für Tirol und Vorarlberg in Fie­ berbrunn abgehalten. Der Film und Videoclub Fieberbrunn un­ ter Obmann Gerhard Hangl hatte sich sehr um die Ausrich­ tung dieses Bewerbs bemüht und konnte zugleich viel Lob der Fachwelt für die bestens or­ ganisierte Veranstaltung ein­ heimsen. Voraussetzung dafür, dass eine solche Ausrichtung überhaupt möglich wurde, war unter anderem der neue, tech­ nisch modemst ausgestattete Fieberbrunner Festsaal. Zusam­ men mit dem Barbetrieb bot er auch einen gemütlichen Rah­ men für die zahlreichen Zu­ schauer, die sich für den Ber- werb interessierten. Als besonders erfreulich konnte man auch das gute Er­ gebnis des relativ kleinen Film und Videoclubs Fieberbrunn einstufen, immerhin eine Gold, eine Silber und eine Bronzeme­ daille. Die Goldmedaille wurde Mitorganisator Schwaiger für seinen Film “Pil­ len für Bangladesh” verliehen, welcher nun auch an den Staatsmeisterschaften teilneh­ men wird. Es geht in diesem Wörgler Manuel Altenberger mit seinem Film “Tempus Fu- git” und Michael Altenberger (ebenfalls FA Wörgl) mit “Alle­ gations”. Großes Interesse erregte auch der am Eröffiiungstag erstmalig außer Konkurrenz präsentierte Film “Fieberbrunner G’schich- ten”, der sich mit seinen zahl­ reichen Interviews als anschau­ liches, vergnügliches und informatives Stück Zeitge­ schichte erwies. Die Palette der gezeigten Kurzfilme reichte von Urlaubserinnerungen über Naturfilme, Dokumentationen hin zu kleinen Geschichten mit überraschenden Pointen. Es zeigte sich, dass die Bezeich­ nung “Amateur” in der heuti­ gen Zeit nichts mehr mit einer etwaigen mangelhaften Qua­ lität zu tun hat, sondern sich ausschließlich auf den nicht kommerziellen Charakter der Produktionen bezieht! (sura) äÜ! ^0 i ■■ « a Auch die Gewinner der Silbermedctiilen Können mit ihren Film­ beiträgen bei den Staatsmei^te^sckafGn teilnenmen. Film ohne Worte um eine Art Konferenz am runden Tisch, bei welcher d:e Kirche und die “reichen” Spender von Gütern für die DrTte Welt vom Kam- reaauge ziemlich kritiscn unter die Lupe genommen werden. Einen zweiten Platz erreichte Gerhard Flirsch mit -einem Film “SchiEpr.ngen”, der eben­ falls bei den Staatsmeister­ schaften vertreten sein wird imd eine Bronzemedaille ging an Elfriede Hangl und ihr Werk “Die Vorboten des Südens”. Die Landessieger, die von der Jury naeh einigem Nachdenken ausgewählt worden waren, hießen schließ-ich Gerald Gra- hammer (Vorarlberg) m;t sei­ nem dokumentarischen Film “Handstrickmaschine” Astrid unc Egon Fnihwirt (Wörgl) m;t ihrem stimmungs­ vollen Filmepos mit dem Titel “Tc Axion Esti, Gepriesen sei d^ Licnf’. Einen weiteren er­ sten Platz erreichte noch der Sekten - Satanismus - Okkultismus ST. JOHANJL Die Wander­ ausstellung der Sektenbera­ tungsstelle “Kult & Co” des Landes Tircl kommt vom 30. März bis 7. .Äpril ins Bundes- gymmasium St Johann. Sogenannte Sekten sind in den letzten Jahren immer stär­ ker in das Blickfeld öffentlicher Kritik geraten. Dreh- und An­ gelpunkt derartiger Gemein­ schaften sind in der Regel auto­ ritäre Führerpersönlichkeiten, die von ihrer Gefolgschaft ab­ soluten Gehorsam und Aufopfe­ rungsbereitschaft verlangen. Dazu kommt manchmal eine wirlschaftliche Ausbeutung und Entmündigung der Mitglieder, die ihr Leber nicrt mehr selbst­ bestimmt führen können. Be- son.Jers gefährlich erscheinen m.änche Gruppen auch auf poli­ tischer Ebene. Zeigen sie doch deutliche Ambitionen, Macht zu erlangen, um den Staat als Ganzes umkrempeln zu kön­ nen. ne Haltung, die wir nicht nur bei etlichen sogenannten Sek­ ten, sondern auch bei einzelnen esoterischen Gruppen, im Sata­ nismus und Fundamentalismus religiöser, teilweise auch politi­ scher Prägung vorfinden. Die­ ses autoritär-religiöse Konzept lässt sich auch bei Elementen und Praktiken des Nationalso­ zialismus nachweisen. Die Ausstellung möchte die Strukturen und das Umfeld au­ toritärer Religiosität bewusst machen, sie will niemanden diskriminieren, sondern viel­ mehr zum Nachdenken anre­ gen. Am Donnerstag, 30. März, um 20 Uhr: Eröffnung und Vor­ trag von Dr. Peter Sehulte, Lei­ ter von “Kult & Co”. Am 6. April, um 20 Uhr: Podiumsdis­ kussion im Bundesgymnasium zum Ausstellungsthema. Anmeldungen für Führungen und Informationen unter: Tel. 0512/508-2996. Weitere Infor- Intemet: Wolfgang und m i mm mationen actionURI(http://www.kult-co-tirol):www.kult-co-tirol actionURI(http://www.kult-co-tirol): .at Eine im Bei dieser Ausstellung geht es aber um mehr als “nur” um so­ genannte Sellen D:e demokra­ tische Gesellschaft ist durch die Verbreitung einer autoritären religiösen Haltung bedroht; ei- Gemeinschaftsveran­ staltung von “Kult & Co” - Land Tirol, Marktgemeinde St. Johann, BG/BORG St. Johann und JUFF. Die Goldmedaillengewinner mit dem Fieberbninner Mitorganisa­ tor des Bewerbes, Wolfgang Schwaiger (5. v. re.}. Fotos: Radke
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