Kitzbüheler Anzeiger

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Freitag, 7. Jänner 2000 Lokal-Anzeiger Seite 2 Hilfe unter gutem Stern KITZBÜHEL. Wie jedes Jahr sind auch heuer wieder die Sternsinger unterwegs, um für die Armen auf dieser Welt zu sammeln. In diesem Jahr unterstützt die Drei-Kö- nigs-Aktion der Katholischen Jungschar unter anderem Straßenkinder in Indien. FELiX OBERyOSER Hurra, wir leben noch! Felix Obermoser Jetzt haben wir also den Sprung in eine neue Zeit­ rechnung geschafft. Allen Unkenrufen zum Trotz ist passiert auch nichts. Wie es aussieht, lässt der Welt­ untergang noch ein wenig auf sich warten. Im letzten Jahr wurde die Menschheit ganz schön auf die Probe gestellt. Aber wir haben alles überlebt. Die Sonnenfinsternis hat uns nur für einige Minuten das Licht ausgedreht und das auch nur auf einem schmalen Streifen auf un­ serer guten alten Erde. Nichts war's mit der ewi­ gen Finsternis. Auch der Komet, der uns scheinbar im Herbst auf den Kopf fal­ len sollte, hat sich irgend­ wo in den Weiten des Uni­ versums verlaufen. Und als letzte große Prüfung, zumindestens für den Teil der Menschheit, der sich an die christliche Zeitrech­ nung hält, haben wir den Sprung ins Jahr 2000 auch problemlos Wenn auch der Eine oder Andere am nächsten Tac mit einem dumpfen Gefüh im Kopf aufgewacht ist. Aber dieses Phänomen war auch schon in den letzten Jahren zu beob­ achten. Nicht einmal mein guter al­ ter 486-Computer war son­ derlich beeindruckt vom Jahrtausend?-Wechsel. Von wegen Y2K-Problem oder Millennium-Bug, wie es im schönen Computer- Neudeutsch heißt. Der Rechner ist zwar langsam, aber das war er vorher auch schon. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass wir den richti­ gen Wechsel ins neue Jahrtausend, der nächstes Jahr auf uns zukommt, auch noch gut überstehen. Ehrlich gesagt, sehe ich da auch keine Probleme. Nicht nur zum Spendensam­ meln sind die “Heiligen Drei Könige” unterwegs. Sie sollen auch Glück und Segen für das neue Jahr bringen. Dies beweist auch die Aufschrift “C-i-M+B”, welche die Sternsinger mit der Jahreszahl an den Haustüren anbringen. Die Abkürzung steht für “Christus Mansionem Bene- dicat”, was soviel bedeutet wie, der Herr segne dieses Haus. Im Volksmund haben sich als Übersetzung für die drei Buch­ staben eher die Namen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar eingebürgert. Glück und Segen wollen die Mädchen und Buben aber nicht nur in Österreich bringen. Mit dem Geld, das in der Drei-Kö- nigs-Aktion gesammelt wird, sollen Hilfsprojekte in Lateina- In den Tagen vor dem Dreikönigstag waren die Kinder wieder als Sternsinger unterwegs, um Geld zu sammeln. merika, Afrika und Asien unter­ stützt werden. In den Tagen bis zum 6. Jän­ ner sind auch heuer wieder rund n.OOD Kinder als Sternsinger in der Erzdiözese Salzburg von Haus zu Haus gezogen, um für die Ärmsten der Armen zu sam­ meln. Mit dem Geld soll unter anderem auch die Not der Straßenkinder und Kinderarbeit in Indien gelindert werden. In der südindischen Stadt Madurai miüssen bis zu 75.000 Kinder ihren Lebensunterhalt selbst er- Foto- Obermoser arbeiten. Rund ein Viertel von ihnen hal kein Zuhause. Mit dem gesammelten Geld wird nun das Projekt “Nanban” (Freund), das täglich 300 bis 400 Kincer betreut, unterstützt. Für nur rund 180 Schilling ist ein Monat lang der Unterhalt für ein Kinc gesichert. ln Kitzbühel sind rund sech­ zig Kinder als Sternsinger un­ terwegs. Geprobt wurde bereits seit Okteber. Es lässt sich nur hoffen, dass deren Einsatz mit vielen Spenden honoriert wurde. Wenig Freude mit Handymasten ITTER. Die beabsichtigte Errichtung einer weiteren Mobilfunk-Sendeanlage im Bereich Itter-Mühltal stößt auf wenig Gegenliebe in der Bevölkerung. Vergangenen Dienstag wurde eine Bürger­ versammlung abgehalten. Mittlerweile ist in Österreich die vierte “Handy-Lizenz” ver­ geben worden. Der neue Mobil­ funkbetreiber hat bereits rund tausend neue Sendeanlagen im gesamten Bundesgebiet instal­ liert, weitere dreitausend sollen folgen. Dass die Bevölkerung über die Flut an Handymasten, die mittlerweile fast flächen­ deckend Österreich überziehen, nicht besonders erfreut ist, be­ weist das Beispiel in Itter. Besonders die Vorgangsweise Betreibergesellschaft empört die Bevölkerung. Nach­ dem es keine Anrainerrechte bei der Errichtung eines Handyma­ sten gibt, werden diese oft klammheimlich errichtet. Auch geschafft. ffl Iki' ■ j B ^ i Bi..: Bit Zu einer regen Diskussion wegen eines geplanten Handymasten kam es im Gasthof Rössl in Itter. in Itter sollte im Bereich Mühl- Bei der Bürgerversammlung, tal, direkt an der B 312 eine wo auch Vertreter der Betreiber- Sendeanlage errichtet werden. firma zugegen waren, einigte Da dieser Standort aber in un- man sich im Anschluss einer mittelbarer Nähe von einigen längeren Diskussion dahinge- Häusem steht, regte sich Wider- hend, dass sich der Projektleiter stand in der Bevölkerung. Zur des Netzbetreibers und Bürger- Zeit is: der Bau wegen fehlen- meister Josef Thaler zusam- der naturschutzrechtlicher Be- mensetzen, um alternative willigung eingestellt worden. Standorte zu prüfen. Foto: Obermoser der fe
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