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Man sieht ihr die hundert Jahre kaum an: Maria Bernardi mit ihren Töchtern Gornelia, Laura und Marlene (vii.). Foto: Obermoser Ohne Regenschirm geht zur Zeit leider gar nichts. Foto: fe SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 10. AUGUST 2000 Die "Queen Mum" von Aurach Ein Lob an unsere Gäste So wie es aussieht, hat sich der heurige Sommer im Mai und Juni etwas zu sehr verausgabt. Alle ha- ben wir uns schon auf einen langen und vor Al- lem traumhaften Sommer eingestellt. Leider war dem nicht so. Seit Anfang Juli hat das Wetter aber mit dem Sommer nichts mehr gemein. Regen, Regen und nochmals Regen. Was für uns Einheimische schon lästig genug ist, ist für unsere Gäste doppelt unangenehm. Wenn ein Gast Pech hat, kann es sein, dass er in ein, zwei Wochen Urlaub, die er bei uns verbringt, kaum einmal die Sonne zu Gesicht be- kommt. Leider bleibt da auch die ganze Schönheit unserer Natur hinter Wolken und Nebelfetzen versteckt. Dass die mei- sten unserer Gäste, ohne groß zu murren, das Wet- ter nehmen, wie es ist, kann man ihnen nur hoch anrechnen. Man könnte es keinem verübeln, wenn er seinen nächsten Urlaub wieder irgendwo auf einer Sonneninsel verbringt. Unsere Touristiker versu- chen alles, um unseren Gästen trotz des widrigen Wetters den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenn man im Winter mit den Schneeka- nonen der Natur ein wenig das Schnippchen schlagen kann, so haben wir im Sommer leider keinen Einfluss auf das Wetter. Die Regenwolken können wir nicht verschieben. Es bleibt uns nur zu sagen: Herzlichen Dank an unse- re Gäste, dass ihr trotz Allem bei uns Urlaub macht, das nächste Mal wird's wieder besser! Versprochen! AURACH. Auf ein ganzes Jahrhundert zurückblicken kann Maria Bernardi. Ver- gangenes Wochenende feierte sie in erstaunlicher Rüstigkeit ihren hundertsten Geburts- tag. Da flatterte sogar von der Königin-Mutter aus England eine Glückwunsch- karte ins Haus. Uber die Post aus dem engli- schen Königshaus hat sie sich besonders gefreut. Schließlich hat Maria Bernardi mit der Queen Mum aus England eines gemeinsam: beide konnten vergangene Woche ihren hundertsten Geburtstag feiern. Maria Bcrnardi entstammt der Bildschnitzer-Familie Moroder aus St. Ulrich bei Gröden. Sie heiratete den Altar- und Krippenbauer Gottfried Bernardi, dem sie fünf Kinder schenkte. Während der schwe- ren Zeit des Zweiten Weltkrie- ges wählte die Familie Bernardi die Option der Umsiedlung und übersiedelte im Jahr 1940 nach Zell am Ziller, wo der Ehemann und Vater bei der Firma Siemens arbeiten konnte. In den entbehrungsreichcn Jahren nach Kriegsende, besserte die Jubilarin, die neben ihrer Muttersprache Latinisch auch BEZIRK. Es ist wie verhext, der Sommer will und will nicht mehr in Schwung kom- men. Die Tourismusverbände versuchen alles, um die Gäste bei Laune zu halten. Auf das Wetter haben aber auch die Touristiker keinen Einfluss. Beschweren tue sich eigent- lich kaum wer, die Gäste sind aber natürlich über das miese Wetter nicht sonderhich erfreut, erklärt Alexandra Fabi vom TVB Kitzbühel. "Geführte Wanderungen bieten wir aber auch bei Regenwetter an. Dann wird eben mehr im Tal gewan- dert", so Fabi. Als Schlechtwet- terprogramm mache man die Gäste vermehrt auf die kulturel- len Angebote, wie Museen, Kir- chen oder das Schaubergwerk in Jochberg aufmerksam, meint Fabi. Ahnliches hört man auch aus anderen Orten: "Die Kinder- spielstraße, welche wir jeden noch Italienisch, Deutsch und FranzösIsch beherrscht, mit der Herstellzng von Strickwaren für die Ehefrauen der französischen Eesatzugsoffiziere das Famili- uieinkommen auf. Nach dem Tode ihres Gatten übersiecclte sie 1985 in den Bezirk Kitzbühel, wo zwei ihrer Töchter als Hauptschullehrerin- nn tätig waren. Zusammen mit ihrer To ±ter Cornelia, von der sie gemeinsam mit ihrer Schwe- ster Marlene liebevoll betreut wird, lebt sie in Aurach. Wenn Mittwocia in der Fußgängerzone errichten, wrd auch bei Regen veranstaltet", erklärt Mag. Peter Wallner, TVB-Direktor von SI. Johann. "Natürlich bekom- men wir bei Schlechtwetter von unseren Gästen immer wieder Anfragen, was es für Alternati- ven gäbe", meint Rosie Pöll vom TVB Going. "Das Kinder- auch die Augen und das Gehör schon etwas nachgelassen haben, so ist sie geistig noch immer sehr rege und an allen Dingen, die sich rundherum ereignen, sehr interessiert. Vielleicht ist das halbe Stam- perl Williams-Schnaps, das sie auch heute noch täglich zu sich nimnit, das Geheimnis ihres langen Lebens. Maria Bernardi hat für alles eine einfache Ant- wort parat: "Ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet, das hält jung." fe programm veranstalten wir in der Sporthalle". Viele Gäste würden aber das schlechte Wet- ter für einen Ausflug in die um- liegenden Städte wie Innsbruck und Salzburg nützen. Viel mehr, als die Gäste vertrösten und mit ihnen hoffen, dass das Wetter wieder besser wird, könne man aber leider nicht tun. fe Urlaub im Regen
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